RE: Wald - 2

Katsumi blickte ruhig zu Li.
Er kannte diesen noch nicht so lange und hatte ihn bisher noch nie müde erlebt.
Aber dementsprechend wusste er auch nicht, wie ungewöhnlich das für den Chinesen war.
Deniz hätte sich jetzt sicher mehr gewundert als Katsumi in dem Fall.
"Wenn Ihr wünscht, begleite ich euch zurück in die Bar, Liu-sama" sagte nun Katsumi, der selbst etwas müde war.
"Denn es ist Zeit."

Li blickte auf, etwas überrascht, doch er nickte und unterdrückte es so schnell, seine Überraschung weiter zu zeigen.
Katsumi erwies sich sehr pflichtbewusst, selbst wenn es um die Familie ging, dass hatte Li nun entgültig erkannt.
Etwas erschöpft rieb er sich an der Stirn und ging schon mal voran, sein Ziel war nun die Bar und sich auszuruhen.
Das hier hinter sich zu bringen und zu hoffen, dass er nicht noch einmal vor einer Entscheidung stand.
Denn so wie es stand, wich Li einer aus.

Katsumi folgte Li.
Die beiden verschwanden auf dem Wald, wieder in ihr alltägliches Leben zurück.

El lief einen Waldweg entlang.
Sie ging joggen.
Noch hatte sie keine Antwort von Max bekommen.
Sie wurde traurig als sie an ihn dachte.
El blieb stehen, stützte sich mit den Händen auf dem Knien ab.
Schwer ging ihr Atem als sie an Max dachte wurde sie traurig.
So viele Fragen, so wenige Antworten...

Alen stand an einem Baum gelendt und rauchte eine Zigarette, als Elena weiter vorne in der Waldrichtung auftauchte, musste er schwach etwas auflächeln.
Er beobachtete sie friedilch und wartete, bis sie neben ihm durchojggen würde.
Seine Nasenlöcher stiessen sanft den Rauch aus, während er geduldig wartete.
Ein kleines "Hi" würde er Elena schon "wünschen" können.

El bemerkte den jungen Mann und lächelte als sie auf ihn zu joggte.
Ihre Gedanken an Max verblassten mit einem Mal.
Ihr Atem ging schnell, die Anstrengung war ihr nicht an zu sehen.
Ihre Augen waren auf Alen gerichtet, sie funkelten freundlich.

Alen bemerkte das Funkeln in Elens Augen und er war zufrieden mit der Reaktion.
"Und... Spass beim Joggen?", sprach er sie freundlich an, seine Stimme hörte sich schwach an, ja schon ähnlich wie ein Hauch, aber das lag daran, da Alen ein Kettenraucher war.
Doch dies störte ihn selber nicht, friedlich und abwartend blickte er zu ihr.
Interesse...

Elena lächelte ihn kurz friedlich an, während sie langsamer wurde und vor ihm stehen blieb.
"Sicher, sonst würde ich es nicht machen" , antwortete die junge Frau ihm.
Sie schätzte Alen auf ihr Alter, etwa 17 oder 18 Jahre musste er sein, keines Falls jünger.
Es störte sie keines Wegs von ihm angesprochen zu werden.
Warum auch nicht? Sie war schließlich eine junge hübsche Frau.

"Immer allein? ... Oder ... mit deinem Freund?", Alens Blick wurde lauernd.
Dieses kleine Frage Spielchen gefiel ihm.
So sollte es also sein...
'Ein reinstes Katz und Maus.'

Sie sah ihn einen momentlang schweigend an.
Sollte das ein Frage-Antwort Spiel werden?
"Nein, alleine!" , gab sie ihm die Antwort.
Interesse daran wo dieses Spielchen hingehen würde hatte sie.
"Stehst du hier immer alleine rum oder auch mal mit deiner Freundin?" , stellte sie ihm die Gegenfrage.
Ein kurzes spitzbübisches Grinsen legte sich auf ihre Lippen.

Alen grinste schwach auf ihre Antwort hin kurz.
Allerdings schwieg er dann, als sie ihm nun die Fragen stellte.
Alen zog dann an seiner Zigarette, einen Momentlang blickte er Elena vor sich an.
Mit ihren 1.70 war sie um einiges grösser, aber dies gefiel Alen.
"Auch?", flüsterte er seinen Rauch aus - natürlich nicht Elena ins Gesicht - allerdings reichte er ihr dabei seine Angefangene.

Elena schüttelte den Kopf.
"Nein, danke. Ein anderes Mal vielleicht" , sagte sie.
Ihre Frage hatte er noch immer nicht beantwortet.
Die 17 Jährige blickte sich einen Moment lang im Wald um.
Es war verdammt ruhig hier, nur die Vögel sangen ihre Lieder.

"Andermal?", wiederholte Alen und zwinkerte gut gemeint.
"Dein Freund hat also... nicht besonders Spass am Joggen... ist er unsportlich?"
...
Oder dir zu schnell?, fast schon wie ein Hauch kam das letzte und mit spielerischem Spott.

Sie hob eine Augenbraue.
"Wer sagt das ich einen habe?" , fragte sie ihn dann.
Nein, Maximilian konnte man schließlich nicht als festen Freund bezeichnen.
Innerlich schüttelte sie den Kopf über sich, dass er wieder in ihren Gedanken war.
Schnell vertrieb sie diese und lächelte Alen geheimnisvoll an.

Alen erwiderte ihren geheimnisvollen Blick friedlich.
Kurz wartete er.
"Wie heisst du?"