RE: Wald - 5

"Du bist sehr wachsam, Otopia war meine Heimat. Doch zur Zeit...lebe ich hier. Sag mir, weshalb hattest du deinen Zauberstab gegen mich gerichtet?"
Fragend sah Katsumi zu Elena und er wartete ihre Antwort ab.
Das sie seine Feststellung mit den Soldaten soeben wiederholte, war eine schöne Geste von ihr gewesen, die der Japaner schätzte.

Elena lächelte einen Augenblick lang.
"Sir, so dürfen sie das nicht verstehen. Ich habe meinen Zauberstab keines Falls gegen sie gerichtet. Dieser Wald ist sehr friedlich, aber man muss sich auch hier zu verteidigen wissen. Da ich mit einer Gefahr gerechnet hatte, hatte ich meinen Zauberstab in der Hand und nicht wegen Ihnen" , sagte Elena ruhig. Die Ehrlichkeit in ihren Augen sprach für sich.
Niemals würde sie ohne Grund den Zauberstab gegen jemanden richten.

Katsumi glaubte ihr.
Es war die Art, wie sie mit ihm sprach.
Sie zeigte Respekt und das war gut.
Als wüsste sie, dass man das vor ihm sollte.
"Dann habe ich mich geirrt", sagte Katsumi und er faltete seine Hände zusammen, als entschuldigende Geste und machte eine angedeutete Verbeugung.
Schliesslich richtete er sich wieder ganz auf.
"Bei uns heisst es, wenn ein Krieger einem anderen unrecht tut, dann ist er verpflichtet, seinen Fehler wieder gut zu machen."
Katsumi griff in seine weisse Umhangstasche und zog ein kleines Kettchen mit einem weiss-geschliffenen Stein daran heraus und hielt es ihr entgegen.

Elenas Blick glatt der Kette.
Sie war wunderschön.
"Das ist wirklich sehr nett von Ihnen, Sir" , sagte Elena.
Sie nahm die Kette entgegen.
"Sie ist wirklich wunderschön" , sprach sie dann und sah ihm ehrlich ins Gesicht.
Jedes Wort war so ehrlich wie der Baum neben ihr oder der Himmel über ihr.
Sie hatte unglaublichen Respeckt vor Katsumi.
"Ich danke ihnen dafür, Sir" , fügte sie höflich hinzu.

Katsumi nahm ihren Dank entgegen.
"Diese Kette, hat eine Geschichte...wie alles um uns herum", sagte der Otopianer mit ruhiger und sanfter Geschichte.
"Nun ist es an der Zeit, dass sie bei dir weiterleben kann. Es ehrt mich, dass ich ein Stück meiner Heimat mit dieser verbinden durfte."

"Sie ist aus Otopia, Sir? Ich werde sie wie mein Augapfel hüten." , merkte Elena beeindruckt an.
Sie lächelte Katsumi an, sie war ihm wirklich dankbar dafür das sie nun eine solch schöne Kette aus Otopia besaß.

"Es ist immer gut zu wissen, dass in der Hand des anderen, die Dinge gut aufgehoben sind", sagte er und war zufrieden mit Elenas Dankbarkeit seinem Geschenk gegenüber.
"Doch nun muss ich gehn. Lebe wohl und habe acht, in dieser Gegend...lauern wirklich viele Gefahren. Mein Wort darauf."

"Leben Sie ebenfalls wohl, Sir" , sagte Elena und nickte ihm dankend zu.
Sie würde warten bis Katsumi weg war und dann selber gehen.
Die Kette fest in ihrer rechten Hand haltend.

Katsumi sah noch einmal kurz zu Elena, um sich das Gesicht einzuprägen.
Und schliesslich ging der Otopianer davon.
Durch den Nebel, von da, wo er gekommen war.

Elena sah ihm nach bis er im Nebel verschwunden war.
Sie drehte sich um und ging nach Hause.

Elena joggte wieder durch den Wald.
Obwohl sie Alen schon seit dem ersten Mal nicht mehr gesehen hatte, hielt sie jedes Mal ausschau nach ihm.
Er war ihr auf eine ungewöhnliche Art symphatisch gewesen.
Okay, sie war jetzt mit dem Mann zusammen den sie liebte, aber Alen gefielt ihr trotzdem.
Sie lief auf die Stelle zu wo er gestanden hatte und wo sie Katsumi kennen gelernt hatte.
Die Kette trug sie noch immer um ihren Hals.
Ablegen wollte sie diese nicht, denn sie wollte auf sie aufpassen wie auf ihren Augapfel.
Sie blieb stehen. Sah sich um, vielleicht war er da. Alen.
Fragend sah sie zum Himmel hinauf. Würde er ihr eine Antwort geben?
Würde er dafür sorgen das sie sich wieder sehen würden? Nur einmal?
Sie wusste es nicht, aber sie hatte gesehen das Wunder geschehen konnten.

Andreas Foster war in den Wäldern von Wales unterwegs. Eric wurde angegriffen und tödlich verletzt. 3 Auroren wurden in Hogwarts ermordet. Der Mörder, Jason Parker, ging diesen Weg. Es war nicht einfach gewesen die Spur aufzunehmen.
"Ich hoffe die Verstärkung wird bald eintreffen."

Plötzlich kam eine riesige Wasserwelle auf Andreas zu. Denys benutzte sein Schwert als "Surfbrett". Er hatte ein breites Grinsen auf seinem Gesicht und es war ein tolles Gefühl, denn jetzt konnte er sich wieder in ein Duell stürzen und einen Auroren töten.

Virginia joggte durch den Wald.
Die frische Luft tat ihr wirklich sehr gut.
Wie lange hatte sie es aufschieben müssen?
Erst das Training mit ihrem Kurs und dann kam ihre kleine Schwester.
Jeder wollte was von ihr und dann war da ja auch noch Katrine, aber darüber wollte Virginia nicht nach denken.
Sie seufzte leise und sah sich um.
Virginia lies sich gegen einen Baum gelehnt schwer atmend nieder und schloss die Augen.
Die Vögel sangen ihre Lieder und Virginia fand endlich Ruhe.
Mit 18 Jahren hatte sie so viele Dinge verpasst und noch nicht einmal aufholen können.

Andreas lief weiter durch den Wald.
Die Wasserwelle, ein Zauber der nicht einmal von einem normalen Zauberer ausgeführt werden kann, kam auf Andreas zu. Als er sie bemerkte, blieb er blitzschnell stehen und stolperte über einen Stein und fiel nach vorne.
"Was zum Teufel...!?"
Andreas rollte sich auf dem Boden, zückte seinen Zauberstab.
Er kniff die Augen zusammen.