RE: Leuchtturm - 2

Cynthia hörte Anthony gerne zu und leicht musste sie für sich selbst ein Grinsen unterdrücken.
Er sprach so ruhig und einfach, dennoch waren seine Worte bestimmt und schön gewählt.
"Wir führen bald ein Stück auf, Romeo und Julia.
Leider haben wir viel zu wenig Leute", gestand sie und senkte dann etwas den Blick zum Glas.
"Hast du ihn schon einmal gespielt?", fragte sie und meinte natürlich Romeo - ganz bestimmt nicht Martinas Rolle . xD


Sibylla musste lecht schmunzeln, über die harte Aussage - wenn auch ehrlich xD - von Magnolia.
Sie blickte dann ebenfalls zu den beiden und hörte deren Gespräch nun zu.

"Romeo und Julia", sagte Anthony und er grinste leicht.
"Was sind denn das für Leute, Unistudenten?"
Natürlich war Anthony auch ein wenig wählerisch und nicht so einfach zu bekommen.

Ein Brief von Kieran erschien:

Liebster Bruder,

Es hat der Sturm geheult die Nacht,
da meine Mutter mich zur Welt gebracht.
Es hat gepfiffen, gejauchzet der Wind:
"Mir gehört das Kind".

Die heimatlose Straße sprach:
"Ich bin die Wiege drauf er lag.
Und heimatlos wie ich so soll er sein.
Mein, das Kind ist mein!"

Die Welle rauschte an der Straße her,
sie rauschte leise schon vom fernen Meer
Und in das Rauschen klangs wie Worte dann:
"Ich dein Kind gewann"

Drum bin ich wie der Wind, der droben zieht,
bin wie die Welle, die der Hand entflieht.
Die Straße drängt und sehnt sich fort von hier,
fort, fort, fort, das gilt auch mir!

Hoffe, dass dir der Text gleich imponiert wie mir.
Ich wollte es einfach loswerden...
Mach dir keine Sorgen um mich,
Kieran

Julie laß den Brief ihres Professors.
Sie schüttelte den Kopf und antwortete ihm.

Julie rannte am Leuchtturm vorbei.
Sie musste Reuben finden und dann würde sie es für alle male beenden.

Anthony kam gerade beim Leuchtturm an, als er sah, wie hier draussen eine Fremde war.
"Wollen Sie zu mir?", fragte er sie.

"Nein! Gehen Sie mir sofort aus dem Weg" , brüllte Julie den Kerl an.

Anthony hob eine Augenbraue.
"Na sind wir aber freundlich", murmelte er und nahm seinen Schlüssel.
Noch kurz einmal sah Anthony zu Julie, leicht schmunzelnd und er öffnete die Türe.
Schliesslich verschwand er im Leuchtturm innern und Julie war wieder alleine.

Magnolia sass auf der Couch und in ihrer Hand hielt sie den Brief von Kieran.
Anthony kam mit zwei Gläsern Wein und stellte sie auf das Tischchen.
"Ich verstehe das nicht", sagte Magnolia, während sie einige Stellen immer wieder etwas genauer betrachtete.
"Fort, fort, fort, das gilt auch mir!"
Sie legte den Brief weg und griff sich ein Glas.
"Warum liegt ihm so viel an ihr? Ich war neulich zu Besuch, Sirena ist ein richtiges Biest."
"Das musst du mir nicht sagen", meinte Anthony und er setzte sich ihr gegenüber.
"Ich bin freundlich gewesen, habe Blumen gebracht. Das einzige was diese dumme Ganz zu tun weiss, ist einem etwas Wasser über den Kopf zu leeren, oder den Rücken aufkratzen, wie bei mir neulich."
Magnolia schüttelte den Kopf und sie nahm wieder den Brief an sich.
"Sicher, dass er sie gemeint hat? Und nicht Severa."
Anthony runzelte leicht die Stirn.
"Meinst du? Nein, ich bin ziemlich sicher."

Anthony trank einen Schluck Wein, während Magnolia den Liedertext nochmals durchging.
"Für mich ergibt das keinen Sinn", sagte sie und blickte zu ihrem Cousin.
"Was hast du ihm geantwortet?"
Ein Steinchen flog hinauf an das Fenster und weitere folgten.
Anthony stand auf und er trat durch sein Wohnzimmer.
"Lang ist das Leben, aber kurz die Maienzeit", sagte Anthony, während er den Vorhang etwas zur Seite schob und draussen Slope und seine Anhänger erblickte.
Magnolia lachte leicht auf.
"Wie bitte? Oh Gott, dich verstehe ich ja noch viel weniger als Kieran."
Weitere Steinchen flogen an die Fensterscheibe, während sie draussen laut zu rufen begannen.
"Warte, warte nur ein Weilchen, bald kommt der Torvus zu dir, mit dem grossen Hackebeilchen, macht er Schabefleisch aus dir!"

Magnolia signalisierte die Rufe und sie lauschte.
"Oh Gott", stöhnte sie dann, während Anthony den Vorhang wieder zurückzog.
"Diese Kindsköpfe. Jedesmal wenn ich bei dir bin, ey."
"Warte, warte nur ein Weilchen, bald kommt der Torvus zu dir, mit dem grossen Hackebeilchen, macht er Schabefleisch aus dir! Warte, warte nur ein Weilchen, bald kommt der Torvus zu dir, mit dem grossen Hackebeilchen, macht er Schabefleisch aus dir!"
Die Rufe wurden lauter und intensiver.
"Was rufen die? Warte, warte nur ein Weilchen?"
Anthony seufzte und er setzte sich wieder zurück auf die Couch.
"Warte, warte nur ein Weilchen, bald kommt der Torvus zu dir,
mit dem grossen Hackebeilchen,
macht er Schabefleisch aus dir", murmelte Anthony, während Magnolia aufstand und nun selber zum Fenster trat.
"Ignorier sie einfach."
"Ignorieren? Das kannst du dir doch nicht bieten lassen", meinte Magnolia unzufrieden und sie öffnete das Fenster.
"HEY, IHR VERDAMMTEN DRECKSKERLE! VERPISST EUCH GEFÄLLIGST!"

"Wowow, noch eine Torvus!", rief Tommy und die Jungs unten begannen zu lachen.
"Hey Süsse, kommst du grade direkt aus der Irrenanstalt?"
Magnolia oben warf eine Flasche nach Maximilian und dieser zur Seite.
Lachend zeigten sie nach oben.
"Ist das alles, was du drauf hast? Ihr habts doch immer so gut mit der Gewalt! Warte, warte nur ein Weilchen, bald kommt der Torvus zu dir, mit dem grossen Hackebeilchen, macht er Schabefleisch aus dir!"

"IHR VERDAMMTEN PENNER!", schrie Magnolia zurück und sie schlug wütend das Fenster zu.

Miranda kam an und schaute sich um.
Wohnte da jemand drinn?
Leise klopfte sie an der Tür und lauschte.
Sie wollte gerne von oben vom Leuchturm mal aufs Meer gucken.

Es dauerte einen Moment und die Türe ging auf.
Fragend sah Anthony auf Miranda.
Eine die sich verlaufen hatte vielleicht?
"Ja bitte?"