RE: Leuchtturm - 11

Auch Magnolia ging ihren Weg.
Eine seltsame und unerwartete Begegnung.
Wenn Anthony das erlebt hätte...
Magnolia schniefte und sie lief vom Leuchtturm aus hinab ins Tal.
Ja, so war es mit den Menschen.
Immer etwas zu spät.
Aber ein wenig Trost schenkte es ihr.
Also hatte sie sich nicht getäuscht in der jungen Elena Einsicht zu finden.

El saß in der Nähe des verlassen Leuchtturms und zeichnete.
Sie fand es schrecklich was in der letzten Zeit passiert war.
Es war wirklich tragisch gewesen, aber was sollte sie tun?
Damit zu tun hatte sie nichts, aber es tat ihr sehr Leid wegen Magnolia.
Diese junge Frau schien so stark zu sein und doch war sie für Elena selber so zerbrechlich wie Glas.
Elena zeichnete die Hügel vor sich und ein paar einfache Dinge wie Blumen, aber es brachte sie auf andere Gedanken.
Ihr Blick schweifte von dem Block zur Landschaft und wieder zurück.
Ihre Hand hielt den Stift fest und sie krizelte damit wild auf dem Papier herum.

Kieran hatte es hierhin verschlagen.
Der Friedhof war aus der Ferne noch zu erkennen und der junge Mann setzte sich unten vor die Türe des Leuchtturms.
"Mutter ist tot, Anthony", sagte Kieran leise und mit Trotz in seiner Stimme.
"Hat sich einfach umgebracht, wie alle andern."
So feige...
Doch das letzte wagte er nicht, auszusprechen.
Was soll ich denn jetzt machen?

Leise waren Schritte zu hören und eine Person setzte sich einfach neben ihm.
Sie blickte nicht zu ihm oder sagte etwas,
nein sie saß einfach da und starrte zum Himmel hinauf.
Ihr Blick war nachdenklich und doch traurig zum Himmel gerichtet.
Es war Miranda die von dem Vorfall gehört hatte und
sie wusste das manchmal nur eine bloße Anwesenheit schon ein bisschen half.
Ticky selbst lief irgentwo anders grad lang und
rauchte gnüßlich eine Zigarette.

Kieran hatte Miranda kommen hören und er schniefte laut.
Als sie sich neben ihn setzte, sprach er kein Wort mehr.
Er starrte hingegen ins Leere und biss sich auf die Zähne.
Erst jetzt wurden ihm die Worte Ians richtig bewusst.
Es hat der Sturm geheult die Nacht,
da meine Mutter mich zur Welt gebracht.
Es hat gepfiffen, gejauchzet der Wind:
"Mir gehört das Kind".
Kieran seufzte schwer.
Ja, das war sie gewesen...seine Mutter.
Eine, die sich allen gehört hatte nur nicht sich selbst.
Er schüttelte den Kopf und erneut spührte er, wie eine Trauerwelle in ihm hochkam, die er nur schwer unterdrückte.
Nein, er wollte nicht weinen.
Er wollte gar nichts mehr!
Kieran atmete schwer, aber liess sich dann gehn.
Er warf sich zu Miranda und weinte verzweifelt in ihren Schoss hinein.

Als Kieran sich auf ihren Schoss legte und weinte,
strich sie ihm sanft über den Rücken und Kopf.
Oft half weinen und es freute Miranda das er es zuließ.
Immer wieder strich sie ihm durchs Haar und sang leise ein Lied.
Ihre Stimme war leise und sanft und auch auch warm zugleich.
Was waren es nur für schreckliche Zeiten,
besonders für Kieran waren es welche.

Kieran hatte seither nicht mehr gesprochen, sondern sich bei Miranda ausgeweint und so Trost gefunden.
Eine halbe Stunde vielleicht waren sie dagesessen, als dann Ian aus der Ferne zu ihnen lief und vor den beiden stehn blieb.
"Miss Charme", grüsste er Miranda, während er dann kurz zu Kieran sah.
Dieser wandte seinen Kopf von Ian weg und schmiegte sich schützend an Miranda.

Miranda blickte Ian freundlich an und lächelte auch so.
"Hallo, Mister Bailey." sagte sie höflich und senkte kurz ihren Kopf aus Höflichkeit.
Nach einem kurzen beobachten, stellte sie fest das er sich wirklich nicht geändert hatte.
Immer noch strich sie sanft und schützend über Kieran,
wobei ihr Blick immer noch auf Ian lag.
Miranda hatte sich schon mehr geändert, sie war erwachsender geworden und
ihre Ausstrahlung wirkte freundlich, warm und zufrieden.

Nein, Ian hatte sich nicht viel verändert.
Zumindest nicht seither Miranda Charme ihn kannte.
Vor ihrer Schulzeit war er noch ein wenig anders gewesen.
"Kieran, es wird allmählich Zeit", meinte Ian, nach einer kurzen Pause des Schweigens.
Kieran gab ein Gemurmel als Trotz von sich und machte nicht den Anschein, das er damit einverstanden war.
"Es ist kalt hier draussen. Ich bin mir sicher, dass Miss Charme auch bereit ist, auf unserer Couch mit dir...abzuhängen", sagte Ian und er wartete ungeduldig.
"Steh auf!"

Miranda zog eine Augenbraue kurz hoch und
blickte runter zu Kieran.
Sie wartete teils das er Aufstand, aber irgentwie auch nciht.
Miranda wurde gerne mitkommen und vielleicht noch ein bisschen reden oder
ähnliches.
Vorsichtig strich sie über seinem Kopf.

Kieran schnaubte.
Er liess sich von dem sicher nicht sagen, was er tun sollte!
Und schon gar nicht heute.
Daher blieb er sitzen und vorwurfsvoll sah er zu Ian.
Dieser hob seine Augenbraue.
"Na schön", meinte Ian, der dann auf seine nichtexistierende Uhr blickte und zu Miranda sah.
"Ich werde da drüben warten. Ich nehme an 5 Minuten werden dir reichen, ihn zu zämen. Auf wiedersehn."
Daraufhin trat Ian einige Schritte davon und Kieran sprang auf.
"Dämlicher Mistkerl!", rief er.

Leise lachte Miranda wegen Ian und blickte nun Kieran an.
"Darf ich mitkommen?" fragte sie freundlich als sie Aufstand und
lächelte ihn an.
Pfeifend erschien nun Ticky mit einer Zigarette im Mund
und erschien nun in der Nähe.
Er warf Miranda einen Blick zu und diese blickte ihn auch kurz an.

Kieran runzelte die Stirn.
"Ich hab keine Lust dahin zu gehn", murmelte er und Ian trat zu den beiden zurück.
Er hatte Ticky bemerkt.
"Miss Charme darf zu uns kommen, wenn sie das möchte, aber alleine und ohne Begleitung."

Ticky blickte nun zu Ian und er grinste breit.
"Bis später, ich hol dich ab." sagte Ticky und ging dann wieder.
Miranda blickte nun Ian zu und sie nickte kurz dankbar.
Sie konnte Kieran verstehen, aber Ian wurde sie nicht gehen lassen.

Ian war froh, dass er den Begleiter los war. xD (so nett^^)
"Also gehn wir", meinte er und lief dann ohne weiteres einige Schritte voran.
Er apparierte in seine Wohnung.
Kieran blickte genervt drein.
Das ganze nervte ihn.