RE: Leuchtturm - 10

Maximilian nickte.
Ja, er sah das auch so.
"Komm", meinte er und nahm ihre Hand.
Die beiden apparierten dann zurück zu den Küsten.

--> Küsten

Magnolia sah sich immer wieder entgeistert um und fluchte vor sich her.
Sie konnte es nicht fassen und hob die vielen zerrissenen Gedichte und Briefe auf.
Anthony schwieg, denn was er hier sah, machte ihn sehr traurig.
Seine Möbel, die Briefe, die Bücher, das alles realisierte er, doch dass interessierte ihn eigentlich noch am wenigsten.
Denn was seine Aufmerksamkeit weckte, war ein durchgerissenes Foto seiner Mutter, deren beiden Hälften er hob und er betrübt darauf sah.
"Wenn ich könnte, würde ich ihnen-"
Magnolia brach ab, die das durchgestrichene Bild von Fineas erblickte, mit einem Dartpfeil befestigt und sie schüttelte den Kopf.
"Kinder!
Anthony, du musst dem ein Ende machen. So geht es nicht weiter!"

Elena saß nicht weit von dem Leuchturm auf einer Wiese.
Sie war am zeichnen. Wann hatte sie dies zum letzten Mal getan?
Es waren einige Tage vergangen, seit ihrer letzten Zeichnung.
Sie ließ den Bleistift über das Pergament gleiten, Stirch um Strich setzte sie säuberlich.
Ihre Gedanken waren schon lange nicht mehr dort wo sie sollten.
Der Wunsch das er bald bei ihr sein würde, sie wieder lachen und reden konnten war groß.
Natürlich egal wie sehr sie es sich wünschen würde, er würde nicht einfach vor ihr stehen.
Elena sah einen Moment stur gerade aus, beobachtete eine Biene wie sie sich auf eine Blume setzte.
Für einen Moment kam die verzweifelte Hoffnung auf er würde jeden Moment vor ihr stehen.
Schnell riss sie sich aus diesem Gedanken los und zeichnete weiter.
Genoss die Stille und Ruhe, den salzigen Geschmack der warmen Luft und den Gesang der Vögel.

Magnolia lief den Hügel entlang Richtung Leuchtturm.
Nicht weit davon, konnte sie auch schon Elena sehn.
Das Slope-Mädel vom letzten Mal.
Bestimmt hatte sie mitgeholfen bei der Misere im Leuchtturm.
Die Torvus' entschied sich bewusst und gezielt einen grossen Bogen um diese zu machen.

Elena laß den Brief von Max.
Ein Grinsen breitete sich auf ihren Lippen aus.
Als sie jedoch das Magnolia - Weib sah wurde das Grisen spitzbübisch.
Sie legte den Brief zur Seite begann schnell eine Antwort auf das Zeichenpapier zu kritzel.

Ein Brief für Anthony kam an. Dabei war die Zeichnung von Jazmine:

Anthony war nicht guter Laune.
Als er den Brief bekam, gönnte er sich zuerst einmal ein Glas Rotwein, bevor er den Umschlag öffnete.
Was ihm natürlich als erstes ins Auge stach, war die Zeichnung von Jazmine.
Eine junge Frau mit strohblonden Haar vor einem See.
Ihr Gesicht ist etwas abgedunkelt und die ganze Zeichnung sehr tiefgründig und leicht melancholisch zu deuten.
"Herzblatt am Lindenbaum" stand es oben an der Zeichnung und Anthony hielt den Atem an.
Mit fragendem Blick betrachtete er das gelungene Kunstwerk, das so schön und gleichzeitig doch so tragisch war.
Eindeutig, die junge Frau darauf konnte niemand anderes als Sirena sein.
Und so setzte sich Anthony, den Rotwein ganz vergessen und zum Nachdenken angeregt.

Liebster Bruder,

Diese Schrift kannte er bereits im Schlaf.
Kieran hatte ihm schon so oft geschrieben.
Und Anthony wusste, dass sein Bruder nun nicht mehr in Hogwarts sein würde. Was er ihm wohl zu sagen hatte?
Anthony las den ganzen Brief durch, und je mehr er las, desto unruhiger wurde er.

Ich habe genug geschlafen und bin jetzt aufgewacht.

In Anthonys Augen spiegelte sich Unruhe auf.
Etwas würde passieren und kaum war er zuende mit lesen, stand er sofort auf.
Entschlossen!
Ohne auch viel zu überlegen griff Anthony seinen Mantel und er eilte davon aus dem Leuchtturm.
Ja, die Zeichnung hatte er verstanden.
Viel zu spät.
Doch deshalb würde er nicht wegschauen, sondern eingreifen.

Elena stand vor dem Leuchturm.
Sie sah sich um bevor sie klopfte.
Natürlich war ihr klar, wenn Max sie sehen würde oder gar Tommy wäre es aus mit ihr.
Elena wusste ja wie sehr sie die Torvus hassten, dabei schienen sie sehr nett zu sein.
Die junge Frau hatte sie überlegt Magnolia einen Besuch abzustatten.
Ihr war nicht klar ob diese sie überhaupt sehen wollte geschweige denn sprechen.
Elena hatte Magnolia eigentlich sehr symphatisch gefunden.
Irgendwie tat es ihr auch Leid was sie angestellt hatten, aber dafür war jetzt keine Zeit.
Ihr Blick ging über die Hügel in der Hoffnung keine Bewegungen erkennen zu können.
Sie liebte Max, aber die Beziehung riskieren weil sie hier war.
Weil sie mit Magnolia sprechen wollte, einfach so, das hatte sie nicht vor.
Leise seufzte sie.

An der Tür des Leuchtturms war ein Zettel vom der schottischen Regierung angeheftet:

"Was ist hier passiert?" , hauchte Elena.
Sie war erschrocken. Warum sollte ein neuer Leuchturmwärter gesucht werden?
Hatte Maximilian es nun wirklich übertrieben? Sie wusste es nicht.
Ihr war nun völlig egal ob sie jemand sehen würde.

Magnolia schnaubte leicht.
Nicht, weil sie sich über die Frage nervte, sondern über die ganze Situation.
Vielleicht würden sich diese Slopes noch ins Fäustchen lachen, doch sie sollten es ruhig wissen!
"Mein Cousin Anthony hat seinen Vater getötet", sagte sie, ohne Scham und ganz nüchtern.
"Er ist jetzt in Azkabahn."

Elena hörte ihr zu.
Sie war geschockt.
Wieso? Warum hatte er es getan? Er schien so ein netter Kerl zu sein, zu mindestens nach dem was Magnolia gesagt hatte.
"Wa...das tut mir Leid, Magnolia" , sagte Elena noch immer geschockt.
Sie würde Maximilian was erzählen wenn er das nun lustig finden würde.
Wahrscheinlich würd sie ihn zusammen brüllen und kein Wort mehr mit ihm sprechen.
Elena fragte sich jedoch wie man seinen Vater töten kann. Sie selber wusste nicht einmal was passiert war.

Magnolia rieb sich etwas die Stirn.
Sie sah lange zu Elena.
Unsicher.
"Meinst du das ernst?"

Sie nickte ehrlich.
"Weißt du, ich bin hergekommen um mit dir zu reden. Einfach nur so. Natürlich meine ich es ernst, das ist schrecklich nach dem was du mir erzählt hast über ihn" , sprach sie traurig.
Elena war es jetzt wirklich egal ob Max irgendwo hinter ihr auftauchen würde.
Wahrscheinlich würde sie sich sogar freuen ihn zu sehen.

"Tja, ein ander mal vielleicht", sagte Magnolia, die Elena kühl entgegnete und hinter sich die Tür schloss.
Für immer schloss.
"Ich wünsche dir alles Gute, dir und deinem Schatz. Gebt auf euch Acht und eure Familie. Weil ihr habt recht, unsere ist zum kotzen."

Elena nickte.
"Danke, ich werde sicher auf ihn acht geben. Pass auf dich auf Magnolia. Bis bald!" , sagte sie zu ihr.
Elena schritt mit einem kühlen Lächeln an ihr vorbei auf den Strand zu.