RE: Anwesen: Lavie - 3

Sherif Ali wunderte sich.
Australien...war das eine Art Codewort der Zauberer für Otopia?
Anders konnte er sich nicht erklären, wie Draco gerade auf diesen Begriff kam!^
Daher nickte der Araber, der Draco nur zustimmen konnte.
"Oh ja, eine weite Reise.
Und gefährlich."

"Ja, dass kann ich mir vorstellen"
Draco atmtete innerlich erleichtert aus und auch Chloé schien sichtlich erleichtert zu sein.
Alexander schaute sich dann um und blickte verwirrt zu seinem Sohn.
"Wo sind denn deine Koffer?" fragte er.
"Ähm ja... Dad deshalb bin ich hier." sagte Draco. "Ich bleibe noch eine Weile in Australien..."
Alexander hob eine Augenbraue. "Eine Weile? Aber zu der Hochzeit deiner Schwester kommst du?"
Diesmal hob Draco eine Augenbraue. Hochzeit?
Er schaute Chloé an und diese hob ihre Hand um ihm den Ring zu zeigen.
"Ja... ja ich denke ich schaffe das"
Alexander nickte und klatschte dann jedoch heiter in die Hände. "Wollt ihr noch zum Kaffee bleiben?"
Doch zu seinem bedauern schüttelte Draco den Kopf. "Nein es tut mir Leid, aber Ali und ich müssenw
wieder gehen"

Wieder gehn?
Aber sie waren doch erst hergekommen!
"Isch verstehe dich nicht, Engländer", sagte Ali, der sich an Draco wandte.
"Welches Ziel streben wir an?
Wo führst du uns hin?"

Draco schaute zu Ali hoch.
"Zurück gehen"
"Aber Draco, dein Freund hat es anscheinend nicht eilig. Du kannst ja shconmal vorgehen"
meinete Alexander und wandte sich an Ali.
"Möchten Sie vielleicht noch bleiben? Wir haben Kaffee und Gebäck"

Zurück gehen.
Und der Drache?
Weshalb waren sie hierher gekommen?
Ali blickte fragend zu Draco und sah dann zu Alexander.
"Oh, für Chai bleibe ich gerne", sagte Ali, dessen Tradition schliesslich der Tee war.
Niemals würde er einem Gastgeber Tee ausschlagen!

"Das ist wunderbar" Alexander wies den Gang entlang.
"Chloé, sag Aileen bitte, dass sie den Tee bringen soll" bat Alexander seine Tochter.
Kurz nickte sie und verschwand dann.
Draco schaute Alexander und Ali einen Moment hinterher, seufzte kurz und folgte den beiden dann
auf die Terasse.
Aileen, die junge Frau die ihnen auch die Tür geöffnet hatte verteilte das Kaffeegeschirr und
stellte Teller mit verschiedenem gebäck auf den Tisch.

Ali war sehr zufrieden und trank Tee aus dem teuren Porzellan.
Die Aussicht war schön und im Schutze des Hauses war es ungefährlich.
Ja, es hatte damals einen grossen Preis gekostet Otopianer zu werden.
Einerseits hatte Fürst Faisal erhofft unsterblich zu werden.
Und doch blieb ihnen so manches vorenthalten.
Die Wüste fehlte Ali und auch Kostbarkeiten wie Wasser, Regen und die Leute alter Zeit.
Ali hielt die Tasse Tee in seiner Hand und drehte sich leicht zu Draco, damit sein Rücken gegen Alexander gerichtet ist.
Er deutete Draco noch nicht zu trinken und schnitt sich selbst mit einer kleinen Nadel - angeheftet an seinem schwarzen Gewand - in den Finger.
Er tröpfelte das rote Blut in seinen Tee und trank schliesslich davon.
Zufrieden wandte er sich an Alexander.
"Isch möchte euch auch alle einmal bei mir einladen", sagte er entschlossen, als ob das so einfach wäre.
Asiatische Leute waren sehr gastfreundlich und bei ihnen war es eine Totsünde einmal einen Besuch abzuschlagen.
Selbst wenn jemand spontan vorbeikam, so stellten sie ihren Gästen immer Essen auf und sprachen mit ihnen in die tiefste Nacht hinein.

[was jeweils bissle mühsam is, davon kann ich dir ein lied singen mit meinem freund xD]

[Oh ja diese Gastfreundlichkeit kenn ich =D wehe du lehnst dann ab! xD]

Draco beobachtete Ali, aber im Moment konnte er eh nichts runter kriegen.
Er hatte drei Jahre verpasst. Einfach so. Seine Schwester würde heiraten... aha... diesen Ben.
Gut Draco hatte ihn nicht besser kennenlernen können. Hoffentlich behandelte er Chloé gut?
Nachdenklich schaute er in den Garten und beobachtete die Bienen wie sie von Blume zu Blume flogen.
Dann wurde er plötzlich hellhörig. Einladen? Ja aber wie wollte Ali das machen?!
Alexander nickte. "Aber natürlich gerne nehmen wir die Einladung an, nicht wahr Chloé?" lächelnd schaute
er Chloé an und diese nickte. "Natürlich" bestätigte sie lächelnd und trank einen Schluck Tee.
Lächelnd wandte er sich an Draco und wollte auch seine Zustimmung. Die Freude hielt sich bei Draco jedoch in Grenzen.
"Klar, gerne"

[sorry, weil ich dich so lang hab warten lassen ^.^]

Ali liess sich etwas Tee nachschenken und gönnte sich die warme Tasse.
Auf der Reise durch den Wald hatten sie kaum etwas getrunken oder gegessen.
Ebenfalls waren sie Akasha auch nur knapp entkommen.
Als Ali fertig war, wandte er sich mit seinen Blick an Draco, dessen Pläne er sowieso nicht so ganz verstand.
Vielleicht besser, wenn der junge Mann jetzt das Sagen hatte, Ali würde sich jetzt raushalten.

[Nicht schlimm ^^ jetzt bist du ja da =P]

Draco war in Gedanken versunken.
Es war nicht so leicht zu verkraften, dass er diese Jahre einfach so verpasst hatte.
Während hier Krieg herrschte, lebte er in Otopia, wo er eigentlich sicher war.
Sicherer als hier zumindest. Als er den Blick von Ali auf sich spührte, schaute er ihn an.
"Ali, ich denke, wir sollten langsam wieder gehen" sagte er. "Der neue Herrscher
ist ziemlich Rassistisch und mag andere Menschen nicht" Draco hoffte, dass Ali verstand und
er nicht dachte Draco würde seine Herkunft meinen, sondern sein Vampir dasein.
Alexander schaute sich kurz um. "Draco, sag doch sowas nicht" mahnte er. Er hatte Angst,
dass Kageyasu das gehört haben könnte.

Alis Blick wurde wachsam.
Also hatten sie wieder einen neuen Krieg hier, wie es schien.
Das mussten sie Yanez berichten.
Und da Draco es ihn bat, sah er es auch ein.
"Gut", sagte Ali, der seine Tasse dann absetzte und der Dienerin reichte.
Er tippte seine Hand einmal auf die Brust und die Stirn, während er sich leicht verneigte vor Alexander.
"Salam aleikum.
Isch danke für die Gastfreundschaft."

Draco erhob sich ebenfalls und genauso taten es auch Chloé und Alexander.
"Ich hoffe Sie beehren uns bald wieder" sagte Dracos Vater und neigte kurz seinen Kopf.
Dann wandte er sich an Draco. "Machs gut Draco, ich hoffe du kommst schnell wieder nach Hause"
sagte er und umarmte Draco für einen kurzen AUgenblick.
"Ich werde sicher bald wieder kommen" versprach Draco und nahm dann seine
Schwester in den Arm. "Pass auf dich auf Draco"
"Na, na Chloé, dein Bruder zieht doch nicht in den Krieg" meinte Alexander und Chloé lächelte entschuldigend.
Draco nickte. "Mach ich. Ali, können wir dann?"

Da Draco nicht in dem Landstreicheroutfit vor sein Vater treten wollte,
war er leise in sein Zimmer appariert und hatte sich umgezogen.
Leise seufzte er, als er vor der Haustür des Anwesens stand und die Hand hob um
zu klingeln. Er hörte die Glocke und schloss einen Moment die Augen.
Sein Vater öffnete sichtlich erleichtert die Tür und bevor Draco etwas sagen konnte,
hatte sein Vater ihn auch schon in eine Umarmung gezogen.
"Pardon1[/size], Papa" flüsterte Draco. Alexander Lavie war verwirrt. Schon lange hatte er Draco
nicht mehr französisch reden hören. "Pour quoi2?" fragte Alexander und betrachtete seinen Sohn,
der den Blick gesenkt hatte. "Tout3" Vater und Sohn betraten das Anwesen und
seufzend folgte Draco seinem Vater in den Salon. Er betrachtete die kitschigen weißen Sessel
und die dazu passende weiße Couch. Den weißen Tisch und die hellen Wände mit den
hellen Vorhängen. "Setz dich Draco" bat sein Vater und schweigend ließ Draco sich auf die
Couch nieder. "Du siehst gut aus, dennoch habe ich das Gefühl, dass dich etwas bedrückt.
Ist alles okay in Australien?" Draco schaute immernoch auf seine Hände. Australien.
Wie lange hielt eine Lüge? Wäre sie morgen geplatzt? Oder erst in 10 Jahren?
"Dad ich..." begann Draco, doch ein Hausmädchen kam herein und stellte ein Tablett
mit Tee und Gebäck auf den Tisch. "Guten Abend Mr Lavie" grüßte sie Draco und machte
einen leichten Knicks. Beinahe hätte Draco sie ignoriert, doch noch rechtzeitig nickte er
und wandte sich wieder an seinen Vater, der ihn misstrauisch musterte.
Nervös fuhr Draco sich über das Gesicht und atmtete tief durch. "Draco was ist los?"
fragte Alexander. Das Tablett wurde nicht angerührt.
"Ich habe dich angelogen" Draco hatte den Blick beschämt abgewandt. Am liebsten wollte
er den Raum verlassen und sich selber Stubenarrest geben. Alexander schwieg.
Er betrachtete Draco. Nachdenklich. "Hinsichtlich was?" fragte er ernst.
Draco wurde sichtlich nervöser und er starrte die Teekanne an.
"Ich war noch nie in meinem Leben in Australien" gestand er leise und schaute vorsichtig
zu seinem Vater. Dieser ließ sich nichts anmerken. Draco wusste nicht, was er dachte,
was er gleich machen würde. Ihn rausschmeißen? Was würde er tun, wenn er erfahren würde,
was er wirklich war? Ihn verätzen? Draco schaute wieder zu der Teekanne. Mit Tee?
Ihm wurde schlecht und scheu schaute er wieder seinen Vater an.
"Wo warst du dann?" fragte Alexander weiter. Draco antwortete nicht und Alex lehnte
sich weiter nach vorne. "Draco, Où étais-tu?4" Jetzt erinnerte sich Draco wieder. Sein Vater hatte
immer dann Französisch gesprochen, wenn er sauer gewesen war. Er sah sich selbst als kleinen
Jungen die Treppe hochrennen und wie er sich unter der Bettdecke verkroch.
"Draco!" Draco zuckte zusammen und schloss einen Moment die Augen. "Ich war... ich war in Otopia"
Schweigen. Draco und sein Vater starrten sich gegenseitig in die Augen. Er sah die Wut
in seinen Augen. Aber wegen was war er mehr wütend? Dass er ihn angelogen hatte?
"Das ist nicht wahr." Alexander lehnte sich zurück. "Sag dass das nicht wahr ist!"
er war lauter geworden, doch Draco schüttelte den Kopf. "Es ist wahr" flüsterte
Draco. "Ich bin ein... ein Vampir" Alexander fuhr sich über das Gesicht und schloss
die Augen. Was sollte er jetzt machen? "Weiß Chloé es?" fragte er.
Draco nickte. "Ja." "Wie lange schon?" Draco schaute zu dem Kamin.
"Seit ich 17 bin. Kurz vor meinem Abschluss" "Kurz vor deinem-" Alexander stand auf und
schlug die Hände über dem Kopf zusammen. "Draco ich bin enttäuscht von dir" sagte er
und ging zur Tür. Draco beobachtete ihn und schaute dann ungläubig auf die offene Tür.
"Geh" Langsam stand Draco auf. Das war doch nicht sein ernst! Er träumte!
"Dad, Papa... das... das kann nicht.. bitte- es-es tut mir leid..." stammelte Draco, doch sein
Vater ließ sich nicht überreden. "Verschwinde Draco. Und komm nie wieder"
"Aber-" Draco stand vor der Tür und sein Vater schloss die Tür vor seiner Nase.
"Ich bin doch immer noch Draco, dein Sohn!" er legte eine Hand auf die Tür, doch
sein Vater wandte sich ab. Kehrte ihm den Rücken zu.
"Dad" flüsterte Draco und fuhr sich durch die Haare. Das Licht in der Eingangshalle wurde gelöscht
und eine unangenehme Stille breitete sich aus.
Was hatte er nur getan? Traurig wandte auch Draco sich ab und lief auf das große Tor zu.
"Leb wohl" flüsterte er, verwandelte sich in eine Fledermaus und flog davon.
_______________________________________
[size=85]1 Pardon: Entschuldigung
2 Pour quoi: Wofür?
3 Tout: alles
4 Où étais-tu: Wo warst du?

Vor dem Anwesen Lavie standen vier Leute.
Darunter ein Kaufmann mit portugiesischem Federhut und spanischen Lederstiefeln, Señor Yanez, ein stämmiger Mann mit grünem Samtumhang und jeglichen Auszeichnungen an der Uniform - allen anschein nach ein Militärsmann - Stanley Androvski, ein weiterer Herr mit Zylinder und Stock, Mr. Evans und eine
elegante Dame mit schwarzem Haar und einem kleinen Täschchen in der Hand - Madame Bonnet.
Yanez hatte sich mit sorgfalt seine Begleitung ausgesucht.
Nachdem er sich eingehend bei Draco erkundigt hatte, glaubte er in etwa zu wissen, was seinen Vater beeindrucken konnte.
Mr. Richard Evans sollte mit seiner Intellektualität und seinen Sinn für Kunst zur allgemeinen Unterhaltung dienen.
Madame Bonnet war Französin und zudem eine Frau. Sie sollte dazu dienen Vorurteile gegenüber den Otopianern abzubauen, die oftmals dazu verurteilt wurden, durch und durch Frauenfeindlich zu sein. Ausserdem Frankreich, ein weiterer Pluspunkt.
Stanley war ein Sonderfall.
Er konnte zaubern und trug seinen Zauberstab immer bei sich.
Er sollte den Lavies das Gefühl von Sichcherheit und Verbundenheit geben.
Stan sollte als Brücke zwischen Otopia und der Zauberwelt dienen - mal schauen, ob das überhaupt funktionierte.
Und zuletzt natürlich Yanez selbst, der ein bekannter Kaufmann war und ein schönes Präsent überbringen sollte.
Yanez klopfte an der Tür.

Eine junge hübsvhe Frau öffnete die Tür und schaute zu den vier
Personen. "Ja?" Fragte sie. Es war nichts angemeldet, zumindesthatte
Alexander Lavie ihr nichts gesagt.