England » Anwesen: Lavie

Das Anwesen ist nicht groß und auch nicht 'protzig'.
Es ist einfach und schlicht.

Ein Hausmädchen lief mit dem Brief von Jennifer zu dem Arbeitszimmer von Alexander Lavie.
Sie klopfte höflich und trat danach ein.
"Sir? Dies hier kam heute mit der Post"
Alexander sah von seinen Büchern hoch und nahm mit geruntzelter Stirn den Brief entgegen.
"Danke. Du kannst gehen"
Das Mädchen nahm das Teetablett und verließ das Büro.
Alexander öffnete den Brief und las ihn durch.
Seine gesichtszüge entglitten ihm von Wort zu Wort, bis er den Brief sinken lies und an die Tür starrte.
Draco war verschwunden? Davon hatte Chloé ihm nichts erzählt.
Der Mann schloss die Augen.
Er nahm dann ein Pergament und antwortete Jennifer Marley.

Chloé lief durch das Anwesen und blieb vor Dracos Zimmer stehen.
"Ja ich vermisse ihn auch"
Das Mädchen zuckte zusammen und drehte sich um. Ihr Vater kam auf sie zu und legte ihr
eine Hand auf die Schulter. "Er kommt sicher bald wieder" sagte Chloé und versuchte zu lächeln.
"Australien scheint ihm sehr zu gefallen"
Chloés Magen zog sich zusammen und sie nickte leicht. "Er-er hat ja immer davon geschwärmt"
fügte sie leise hinzu. Sanft klopfte Alexander auf die Schulter seiner Tochter und lief weiter auf die Treppen zu.
Bevor er sie jedoch hinunter ging, blieb er stehen und drehte sich zu Chloé um.
"Wie geht es Ben?" fragte er.
Chloé legte den Kopf schief und schaute ihn veruwndert an. "Es geht ihm gut... denke ich" antwortete sie.
"Denkst du?" fragte Alexander und nickte abwesend. Er ging dann langsam die Treppen runter.
Chloé schaute ihm eine Weile nach und seufzte leise.
Sehnsüchtig schaute sie auf Dracos Zimmertür und öffnete sie vorsichtig.
Leise schloss sie hinter sich die Tür und lehnte sich dagegen.
Ihr Blick schweifte über den Schrank, das Bett, den Schreibtisch, die Regale, den großen Spiegel, das große fenster
und die Glastür, die auf den Balkon führte... sie war immer neidisch gewesen, weil sie in ihrem Zimmer auch
einen Balkon haben wollte.
Chloé ging auf Dracos Bett zu und setzte sich drauf.
Sie vermisste ihren Bruder jeden Tag und betete, dass er gesund und vorallem lebendig nach Hause kommen würde.
Im Gegensatz zu ihrem Vater wusste sie, dass Draco in Otopia war und nicht in Australien
auf irgendeiner erfundenen Pferderanch.
Ihr Vater hatte sich heute das erste mal nach Ben erkundigt. Sonst hatte er nie ein Wort über ihn verloren.
Es ging meistens nur um Draco oder um Chloés Zukunft.
Chloé kam es vor wie eine halbe Ewigkeit, als sie wieder von Dracos Bett aufstand und es glatt Strich.
Wieder schaute sie sich einen Moment um und verließ dann das Zimmer Ihres Bruders.
Sie selber verschwand in ihrem Eigenen und trat ans Fenster um in die ferne zu schauen und zu träumen.

Chloé und Ben erschienen im Anwesen.
Ein Hausmädchen erschrack leicht und ließ etwas fallen.
Klirrend landete es auf dem Boden.
Chloé ignorierte es und nahm Ben bei der Hand, um ihn nach oben zu ziehen.
In ihrem Zimmer angekommen, schloss sie hinter ihm die Tür und zog die Gardienen weiter auf
damit mehr Licht hineinströmen konnte.
"Schreckliche Familie die McFaddens nicht wahr?"

Ben hätte dem Hausmädchen am liebesten geholfen, aber wurde schon mitgezogen.
Im Zimmer angekommen atmete tief ein und aus und schaute sich um.
Schreckliche Familie die McFaddens nicht wahr?
"Wie kann man nur so miteinander umgehen." sagte er ernst und ließ sich auf Chloés Bett neider.

Chloé zuckte mit den Schultern und setzte sich auf seinen Schoß.
"Ich weiß es nicht." Sie betrachtete Ben einen Moment.
"Als ich noch klein war, bin ich Skys Großvater, also Charles Vater Brian begegnet."
Ihr lief unwillkürlich ein Schauer über den Rücken.
"Sowas von kalt und brutal."

Sowas von kalt und brutal.
"Na dann ist es kein Wunder das die Nachfahren auch so werden."
Seine Miene war ernst und dann küsste er sie zärtlich auf den Mund.
"Ich finde wir sollten daran nicht mehr wirklich denken."

"Hauptsache du bringst mich nicht um und behandelst unser Kind schlecht"
sagte Chloé und lächelte schwach. Sie küsste ihn dann und kuschelte sich an ihn.

Sven schüttelte liecht lächeldn den Kopf, aber seine Miene wurde dann ernst.
"Ich werde mein Bestes versuchen." sagte er sanft und legte seine Arme um sie.

Chloé lächelte nun und begann dann zu strahlen.
"Ich liebe dich so sehr! Ich bin so froh dich zu haben" sagte sie und umarmte ihn.

"Ich liebe dich auch." hauchte er sanft und küsste sie auf den Haaren.
Er ließ sich dann mit ihr nach hinten fallen um die Ruhe zu genießen.

Chloé drehte sich auf den Bauch, sodass sie nun auf ihn drauf lag und ihn ansehen konnte.
Lächelnd strich sie über seine Nase und küsste diese dann kurz.
"An was denkst du?"

"Ich stelle mir grad unser zu Leben zu dritt vor." sagte Ben und schaute Chloé tief in die Augen.
Er lächelte als seine Verlobte ihn auf die Nase küsste, denn sowas liebte er.

"Und wie sieht es aus?" fragte Chloé interessiert und lächelte strahlend.
Sie küsste kurz seinen Hals und schaute ihm dann in die Augen.

Sanft strich er ihr immer wieder übér den Rücken und er überlegte einen Momen wieder.
"Du im Gras sitzend und neben dir sitzt unser Kind.
Nicht so ausgefallen ich weiß." sagte Ben und lachte leise,
aber manchmal war das einfache schon genug.

Chloé lachte leise und schloss dabei einen Moment die Augen.
"Mädchen oder Junge?" flüsterte sie.