RE: Elis zu Haus - 73

Infecto seufzte und gab aus seinem Zauberstab einen lauten Trompetenton ab. Wie kleine Kinder ...
"Hört zu, ihr beiden, ich weiß nicht, wie das angefangen hat, aber es wäre sicherlich schade, wenn Roxana lebenslang hinter Gittern müsste, und du nicht mehr am Leben wärst. Wie wäre es, wenn ich euch versprecht ... zumindest für die Weihnachtstage, dass du, Artemis", er sah das kleine Mädchen an. "Dass du die Sachen deiner Schwester nicht mehr beschädigst und ihr nicht absichtlich auf die Nerven gehst und du, Roxana im Gegenzug dafür der Kleinen keine Angst mehr machen wirst?"

Roxana verschränkte die Arme.
"Von wegen Angst, ich mache niemals was, was sollte ich mich für die auch interessieren?"
"Okay", sagte Artemis und sie lächelte scheinheilig.

Infecto seufzte noch einmal.
"Roxana, bitte. Könntest du es für mich tun?" Und er suchte mit einem fast schmollenden, bittenden Gesichtsausdruck ihren Blick.

Roxana sah zu ihm.
"na schön", meinte sie dann und sie sah nochmals genervt zu ihrer Schwester.
Daraufhin machte sie kehrt und lief wieder die Treppe hoch in ihr Zimmer zurück.

Infecto atmete erleichtert aus.
Er löschte den Schild und folgte ihr, aber auf der ersten Stufe drehte er sich um und sah zu Artemis.
"Ach und eins noch ... ich habe mal gehört, wer Versprechen bricht, wird in der nächsten Nacht von einem bösen Ungeheuer geholt und kriegt niemals mehr Geschenke."
Er drehte sich um und lief zufrieden lächelnd die Treppe hoch zu Roxana.
Als allererstes entfernte er das fette Kreuz in ihrem Buch, aber so einige Reste davon blieben, die Tinte war hartnäckig.
Dann setzte er sich wieder und sah sie an. "Alles klar?"

Artemis sah schockiert zu Infecto.
Was hatte er da gesagt?
War das war?? xD

Roxana sass auf ihrem Bett und sie bürstete sich etwas über das Haar, während er ihr das Kreuz wegmachte.
"Mh...", grummelte sie nur.
"Lass mal...ist sowieso Mist, was ich da gemacht habe. Zu wenig blutrünstig."
Sie stand schliesslich auf und nahm ihm das Buch weg.
"Sag mir, was du jetzt denkst."

Es dauerte eine Weile, bis er ihrem plötzlichen Themenwechsel folgen konnte.
"Meinst du deine Zeichnung, deine Familie oder ... dich?" Beim letzten Wort stockte er etwas.

Roxana grinste leicht vergnügt.
nein, er sollte sich etwas aussuchen.
"Sag mir was du gerade jetzt denkst. Egal was...und weshalb."

"Ich denke, dass ich das ganz gut gedreht habe mit euch beiden", lächelte er leicht, aber dann wurde sein Gesicht ernst und er setzte sich wieder auf das Bett.
"Ich denke daran, was für eine wundervolle Familie ihr habt, und wie gerne ich dazugehören würde. Ich denke daran, wie froh ich bin, hier bei euch zu sein ... bei dir zu sein. Ich denke daran, dass du ein wunderbarer Mensch bist, Roxana, egal, was für eine Fassade davor steckt."
Er sah ihr in die Augen.

Roxana erwiderte seinen Blick.
Jedoch nicht allzulange.
"Was ist ein wunderbarer Mensch?", fragte sie ihn.
"Ein wunderbarer Vampir? Ich würde sagen, dass es ein...Idealbild ist. Etwas, das man gerne hätte."

"Hätte? Was denkst du, ob ich dich gerne habe?", fragte Infecto ungläubig. Dachte sie allen Ernstes, er würde sie nicht mögen?

"Ach komm schon."
Roxana blickte kühl zu ihm.
Dann jedoch winkte sie ab.
"Egal. Diese Hellseherin heute...ich glaube, da ist was dran."

Er starrte sie weiterhin an und beschloss, das Thema Freundschaft fallen zu lassen. Er würde ihr ein andermal sagen, dass er sie sogar sehr gern hatte. Sie schätzte sich wohl nicht allzu gut ein.
"Inwiefern?"

Roxana verschränkte leicht die Arme.
[color=red]"Jetzt tu mal nicht so, als wenn du ein Engel wärst. Auch dir kommen manchmal finstere Gedanken durch den Kopf, das spühr ich doch bis hierher."

Damit hatte er nicht gerechnet. Mit Schmerz in seinem Blick sah er nach vorne.
"Es geht alleine mich was an, wann und an wem ich mich rächen möchte." Es hatte härter geklungen, als beabsichtigt. "Und außerdem: Als ob du unsere Little Miss Sunshine wärst", lenkte er sogleich ab. Er wollte nicht gemein werden, aber es rutschte ihm heraus.