RE: Restaurant - weißer Engel - 2

Joyce stand dann in einem Zimmer ohne Fenster und schaltete das Licht ein.
Vier Schränke die vollkommen unterschiedlich und leicht schief waren, standen an den Wänden.
Daneben war eine Kommode. Daher hatte man nur wenig Platz hier drin. Mann konnte gerade so die Türen und Schubladen
öffnen und drehen konnte man sich auch fast nur auf der Stelle.
Joyce öffnete den ersten Schrank. In diesem hingen nur weiße Blusen und Hemden.
"Also hier sind die Blusen drin, dort die weißen Hosen-" sie deutete auf den Schrank daneben. "Die weißen Schürzen-"
sie deutete auf den nächsten Schrank. "In der Kommode sind die weißen Schuhe und in dem letzten Schrank
ist fast alles drin. Weiße Socken, weiße Unterwäsche, weiße Haargummis-" Joyce überlegte. "Alles was man vergessen könnte"
Sie ging dann einen Schritt zurück. "Such dir von jedem deine Größe aus. Ganz wichtig ist, sobald etwas dreckig ist,
auch wenn der Fleck nur ganz klein ist, wird die Kleidung gewechselt. Auch wenn unten eine Tischdecke
schmutzig ist, wird sie ganz ausgewechselt und nicht durch kleine Decken bedeckt."

Mia blickte auf die vielen weissen Sachen.
Meine Güte, dass war ja der reinste Horror!
Sie nickte dann und biss sich unmerklich auf die Lippen.
"Ist gut."
Wie viele Sterne dieses Restaurant wohl hatte?
Sie hatte noch nicht darauf geachtet.
"Wie ist das mit dem Waschen? Übernimmt das Ihr Restaurant?"

"Ja das wird hier gemacht, damit nichts verloren geht"
Joyce nickte. "Im Grunde leite ich dieses Restaurant nur. Das Organisatorische
übernehme ich, die Büroarbeit teilen Ella, die kleine die ich hoch geschickt habe und ich uns.
Ich zeige dir gleich, wenn du die Sachen zusammen gesucht hast, den Umkleideraum
und nachdem du dich umgezogen hast, führe ich dich ein wenig herum und beantworte deine Fragen."
Joyce machte eine kurze Pause. "Achja, was ich vielleicht jetzt schon sagen sollte,
bei dem kleinsten Anzeichen dafür, dass du ein Rebell bist, muss ich dich entlassen"

"Danke.
Haben Sie keine Angst, niemals würde ich mich gegen unseren Herrscher stellen."
Mia machte sich dann ans Kleider probieren.
Die Farbe weiss stand ihr nicht so wirklich, aber daran musste sie sich halt gewöhnen.
Als sie fertig war, zeigte sie Joyce das Ergebnis.

Joyce nickte und war zufrieden mit Mia.
"Dann zeig ich dir hier oben die Räumlichkeiten und dann gehen wir runter"
Als beide draußen waren, schloss Joyce die Tür wieder ab, als wäre die weiße Kleidung
sehr wertvoll. Dann ging sie eine Tür weiter und deutete auf den Handgeschriebenenzettel.
"Das ist der Waschraum." Sie öffnete die Tür. "Alle Türen sind offen, außer das Büro und
das Zimmer wo die Kleidung drin ist" erklärte sie und schaltete wieder das Licht ein.
"Hier ist der Wäschekorb." sagte sie und deutete auf einen großen Korb.
Vor den beiden Frauen stand eine Waschmaschine und daneben ein Trockner.
"Das musst du nicht machen, darum kümemre ich. Wichtig ist nur, dass du die Arbeitskleidung
nach der Arbeit hier in den Korb tust" Joyce machte das Licht wieder aus und schloss die Tür.
Sie deutete dann auf zwei andere Türen. Auf der einen Tür war ein Handgeschriebenes H und auf der anderen
ein D. "Herrenumkleide, Damenumkleide" sagte sie und öffnete die Damenumkleide.
Ein Regal diente als Ablage für Taschen und Altagskleidung, ein alter Kleiderständer für die Jacken
und ein Tisch und drei Stühle, die ziemlich mitgenommen aussahen.
Joyce deutete dann auf die Tür, die gerade aus lag. "Da ist das Büro, aber das ist unwichtig.
Hast du noch Fragen, oder sollen wir nach unten gehen?"

Mia sah sich den Waschraum und die anderen Dinge genau an.
Gut musste sie nicht selbst waschen, wobei hier wäre es ja kein Problem gewesen.
"Ich habe eine Frage, aber nicht wegen dem Waschraum", sagte Mia.
"Wie haben Sie es geschafft all diese Dinge zu besorgen.
Ich meine...Miss Bailey, ich kenne Sie.
Und wahrscheinlich auch Ihre Kollegin.
Es ist Krieg, wie haben Sie das gemacht?"

"Wie du siehst, sind diese Sachen hier oben nicht gerade im guten Zustand"
sagte sie. "Ehrlich gesagt habe ich sie alle auf der Straße gefunden"
Joyce zuckte dann mit den Schultern. "Der Koch unten, arbeitete vorher in einem anderen
Restaurant, welches jedoch von den Besitzern aufgegeben wurde.
Er hat die Tische und Tischdecken, sowie die Stühle mitgebracht. Eigentlich hat das
Restaurant dieses Restaurant ausgestattet. Die Theke war bereits hier drin
und mit ein paar Beautyzaubern wurde sie wieder hergerichtet."
erklärte sie. "Das nenne ich zur richtigen Zeit am richtigen Ort" sie lächelte leicht.

Mia nickte.
Sie lächelte.
"Gratuliere.
Und trotzdem wirkt es hier drin wie in einer anderen Welt.
Wie lange haben Sie das Restaurant denn jetzt schon, ein paar Wochen?"

Joyce nickte. "Ja seit ein paar Wochen und bis jetzt läuft es ganz gut. Wenn es so bleibt,
können wir uns glücklich schätzen"
Eigentlich wollte Joyce wissen, wo Mia wohnte, doch sie ließ es besser bleiben.
Wenn sie so wenig wie möglich über die Aktivitäten ihrer Angestellten erfuhr, musste sie auch
niemandem so schnell kündigen.
"Also gehen wir nach unten" Joyce lief die schmale Treppe wieder runter und blieb an einem schmalen Regal mit Schubladen
stehen. "Achja ehe ich es vergesse. Du bekommst dein Geld Bar auf die Hand. Damit du nicht zu wenig bekommst,
haben wir hier die Stempelkarte." Joyce schaute Mia an. "Ich vertraue dir, dass du ehrlich bist und
ehrlich deine Stunden einträgst. Nach zwei Wochen kommst du zu mir und zeigst mir die Karte.
Dann gebe ich dir dein Geld. Du musst dann etwas Unterschreiben, dass du das Geld erhalten hast.
Wir machen das alle zwei Wochen, da die Situation im Moment mehr als beschissen ist und
ich mir sicher bin, dass du regelmäßig Geld brauchst und nicht alles auf einmal.
Natürlich können wir das auch so machen, dass du es einmal im Monat bekommst. Das ist deine Entscheidung.
Trinkgeld wird geteilt"

Joyce klang, als wäre sie gar nicht zufrieden mit der Welt momentan.
Doch Mia sparte sich dazu Fragen oder einen Kommentar, denn sowas war gefährlich.
Besser wenn man politisch überhaupt nicht diskutierte.
Sie nickte.
"Danke.
Wann sind meine Arbeitszeiten?"

Chan kam ins Restaurant.
Er blickte sich um und wartete auf das Personal.

"Wann kannst du am besten Arbeiten?" fragte Joyce und holte einen Arbeitsplan und einen Kugelschreiber hervor.
Sie hielt inne und schaute Joyce an.
"Ich- wie heißt du noch gleich?" fragte sie und man sah ihr an, dass ihr das unangenehm war.
Hatte Mia ihr schon den Namen gesagt?

Ella kam aus der Küche auf Chan zu und blieb vor ihm stehen.
"Guten Tag Sir, was kann ich für sie tun?"

"Mia Pasek", gab sie dann ihren Namen bekannt.
"Mir geht es am besten gegen Abend.
Später Nachmittag bis in die Nacht hinein."

Chan sah zu Ella.
Er musterte diese kurz von oben nach unten.
Dann streckte er ihr eine Visitenkarte entgegen.

Ella nickte.
"Folgen Sie mit bitte" Sie ging zur Theke und holte ein Buch hervor und dann einen Kugelschreiber.
"Wieviele Personen?" fragte sie dann freundlich und schrieb schoneinmal Mr. Leung hin.

Joyce schrieb Mias Namen in die Liste.
"Also du hast zwei Tage in der Woche frei, wenn du möchtest.
Ein Tag ist Pflicht" Sie schaute dann, wann Sharyn arbeitete. Ella war sowieso jeden Tag hier.
"Wann würdest du gerne frei haben?"

Mia überlegte.
Wann war nicht viel los.
"Montag", sagte sie darauf.
"Und Donnerstag."

Chan folgte Ella.
"8 Personen", sagte der Chinese darauf.
Er lehnte sich an die Theke und musterte Ella erneut.
"Na, Lust, etwas trinken zu gehn, Kätzchen?"