RE: Südafrika, Dorf - 3

Doch Miguel bedeutete ihr mit einem Blick, ruhig zu halten.
"Hör zu, Akkato, ich weiß ..."
"Ach er weiß! Hört euch das an, er weiß was!", unterbrach der General unter allgemeinen Gelächter und schlug Miguel noch einmal ins Gesicht.
"Ich will alles wieder in Ordnung bringen, verdammt!"
Der General Akkato lief hin und her und es wurde still im Raum.
"Nun ... Miguel, ich denke, du würdest mich nicht enttäuschen, oder?", fragte er lieblich. "Doch du musst verstehen, wie sehr du mich enttäuscht hast", sprach er mit einer Miene, als hätte Miguel seine Liebe nicht erwidert. "Und ich denke, du musst erst beweisen, dass du tatsächlich helfen willst."
Miguel, der ihm natürlich kein einziges Wort abnahm, sah sich panisch um. Dann nickte er schließlich wahllos.
"Was soll ich tun?"
"Bringe mir den giftigen Speichel des Karambo-Ungeheuers. Ach, was sag ich, bring mir sein Fell!"
Miguel hätte so gerne diese miese, grinsende Miene zusammengeschlagen, doch er konnte unter diesen Umständen nicht.
Und der General, der ein Grinsen nur schwer unterdrückte, stieß an mit einem Weinglas. "Auf Miguel, einen treuen Freund!"
Und alle lachten und stießen mit an, doch es war klar, worüber sie lachten.
"Die Frau bleibt solange hier."

[boaa wie genial!!! super geschrieben. der arme migûel =( aber ich bin sicher das er das schafft =) ]

Antonia schnaubte, als sie über Migûel spotteten.
Sie sah feindselig zu Akkato und tat nichts dergleichen, da Migûel eine Chance bekam sich zu helfen.
Und ihr.
Wie reizend, dachte sie wütend, als sie erfuhr, das sie solange hierbleiben musste.

[boah vielen Dank =)
geh gleich wahrscheinlich weg]

Akkato redete weiter.
"Wenn schon eine Frau unter uns ist, sollten wir das auch nutzen", lachte er und alle lachten mit ihm, doch es war ein ruhiges Lachen, nicht wie zuvor.
Miguel, dem die schlimmsten Gedanken in den Kopf kamen, schrie verzweifelt:
"Nein, nein! Sie muss mitkommen! Sie ist professionelle Jägerin und kann mir helfen! Oder willst du etwa nicht, dass ich das Ungeheuer fange?"
Es wurde wieder still. Der General, wieder durch die Öffentlichkeit erpresst, hellte wieder auf.
"Doch, natürlich, aber wenn ihr wegläuft?"
Und alle Vampire lachten wieder auf und feierten mit ihren Krügen.
"Dann schicke mir doch eine Wache mit ... du weißt, von welcher Wache ich rede", klammerte sich Miguel an die letzte Chance.
Akkato wurde sauer. Er legte die ganze Schauspielerei ab und ging schnaubend auf Miguel zu.
"Nun gut, Miguel, das werde ich tun. Doch ich warne dich - ein einziger kleiner Fehler - und du wirst qualvoll enden, nachdem deine Freundin vor deinen Augen gefoltert wurde."
Er nahm ein Messer und stach Cyrill mit voller Wucht in den Bauch.
"Holt die Ärzte", sprach er dann auf normaler Lautstärke und verschwand nachdenklich aus dem Raum.
Miguel krümmte sich vor Schmerzen, doch er war froh.

Antonia sah geschockt zu Migûel und sie lief zu ihm.
"Das hättest du nicht tun müssen", flüsterte sie und strich ihm zärlich über die Wange.

[schade =( ]

"Schafft sie hier heraus. Und holt ... ihn. Er wird sie begleiten und bewachen. Doch er soll nicht helfen", sagte ein Unterbefehlshaber.
Antonia wurde unsanft von zwei Soldaten weggestoßen, Miguel kurz auf eine Trage gelegt und dort hantierten die Ärzte ein paar Minuten rum. Dann sollten sie hochklettern.
"Ihr werdet nicht ins Dorf gehen, solange Miguel nicht fertig ist."
Sie stießen Miguel, der hustete, und Antonia auf den sandigen Boden und machte die Luke zu.
Miguel sah ihr Antonia ins Gesicht und hielt sich den Bauch.
"Tut mir leid ...", murmelte er und hustete wieder. Doch die Wunde begann schon, zu verheilen.

Antonia sah geschockt zu ihm.
"Bei denen wolltest du dich entschuldigen? Bei diesen Idioten?"

Miguel lachte ein bitteres Lachen, das unterbrochen von Husten war.
"Bei dir, dummes Ding, bei dir."
Sie wussten beide, dass es keine Beleidigung war - zumindest nicht so gemeint.
"Umarm mich. Halt mich fest. Bitte", flüsterte Miguel sanft und sah Antonia bittend an.

Antonia sah mitleidig zu ihm.
Sie schlang dann ihre Arme um ihn und wiegte ihn leicht mit sich hin und her.
Sie strich ihm dann über die Wange und küsste ihn zätlich.

Er hatte keine Kraft zu küssen. Er hielt sie fest im Arm. Es war schön. Er war glücklich und lag so da, bis die Schmerzen nach Stunden aufhörten.
Es war schon tiefe Nacht.
"Ich liebe dich, Toni", flüsterte er zum ersten mal unter solchen Umständen.

Antonia hatte die ganze Zeit still an seiner Seite gesessen und ihn gestreichelt.
Erstaunt sah sie dann zu ihm und sie lächelte.
Ich liebe dich, diese Worte taten so gut. Noch nie hatte ein Mann sie geliebt, sie alle liefen immer davon.
Ihre Augen wurden wässrig und sie strahlte vor sich her.
"Und ich liebe dich Migûel", sagte sie dann ehrlich.
"Ich liebe dich sehr."

Miguel hatte auch Tränen in den Augen. Sollte das tatsächlich echt sein? Es war schön, zu wissen, dass man geliebt wurde.
Miguel ging es so gut wie nie, er vergaß in diesen Stunden alles, jede Wunde und jede gefährliche Aufgabe - es war wunderschön, mit Antonia einfach dazuliegen.
Doch dann bemerkte er in der Dunkelheit die roten Schlitzaugen und war mit seiner Armbrust in der Hand sofort aufgesprungen.
"Ach, ach, Miguel. Hast du es immer noch nicht begriffen?"
Miguel senkte die Armbrust ein wenig.
"Du weißt genau, ich werde dir nie trauen."
"Musst du auch nicht. Ich bin nur deine Wache. Mich kannst du nicht mit deiner Armbrust töten."
Eine Gestalt kam hervor. Eine schwarze Gestalt, mit schwarzer, wie verbrannter Haut und ohne Haare. Sie hatte schwarze, undeutliche Lumpen an. Nur die Augen waren schmal und leuchteten rot. Eine fürchterliche Kreatur, doch eine, die Miguel kannte.

[huiii]

Antonia sah erschrocken zu der Kreatur und sie klammerte sich leicht an Migûel.
Was war das?

Miguel seufzte. "Du bist zum Kotzen, weißt du das?"
Und beide sie lachten, Miguel leicht säuerlich, die Kreatur vollkommen normal. Auch die Stimme klang wie die eines Menschen.
"Du bist also wieder da."
"Nein, ich bin noch weg. Na los, wir gehen, an meinem Hass zu dir ändert sich nichts."
Er ließ die Wache vorrausgehen. Hier war alles sinnlos, man konnte ihn nicht einfach so erschießen - er hörte alles, konnte einem Schuss aus einem Meter ausweichen, weil für ihn alles langsamer lief. Er sah weiter als alle und in ihm floss auch kein Blut.
Miguel nahm Antonia in den Arm. Er wollte sie vor jeglicher Gefahr schützen, sie nicht mehr loslassen. Zu schön war es.
"Hab keine Angst", murmelte er ihr ins Ohr.
Miguel hätte schwören können, wie die Wache vorne leise lachte.

Antonia biss sich auf die Lippen.
Sie vertraute Migûel und wusste, das er sie beschützen würde.

Miguel wollte nichts erlären. Es war finstere Nacht, und sie waren hier zu ungeschützt, um jetzt fröhlich ein Lager aufzuschlagen und herauszuposaunen: "Fleisch für alle!"
Also liefen sie viele Stunden lang, und als Miguels Beine ihn nicht mehr so schnell trugen und sie langsamer wurden, geschah dasselbe auch mit den Schritten der Kreatur vor ihnen - doch Miguel wusste, diese war nicht so schnell müde.
Schließlich wurde es Morgen und die Sonne ging auf. Sie konnten nicht in der kommenden Hitze weiterwandern, also schlugen sie ein Lager auf. Wortlos.
Die Wache entfernte sich, tat Miguel den nicht genannten Gefallen, obgleich sie ihn nicht verstand und dieser setzte sich neben Antonia hin.
"Du willst sicher wissen, was das hier wird ...", begann er unglücklich.