RE: Anwesen Joseph Eichenberg - 2

Eichenberg kickerte leciht.
"Ich sehe schon, Sie sind eher auf der pessimistischen Seite des Lebens? Fakten sind wichtig und diese sinken immerzu."

Diana hatte ein leichtes Lächeln auf den Lippen, antwortete jedoch mit normaler Stimme:
"Ich würde es nicht pessimistisch nennen, eher realistisch.
Gleichgültigkeit bringt uns nicht weiter Sire."
Sie nippte leicht an ihrem Weinglas.

"Gleichgütligkeit gewiss nicht, ich muss Ihnen recht geben, Teuerste."
Eichenberg schenkte sich etwas Portwein ein.
"Sind es denn nicht die Illusionen die uns weiter bringen? Man will etwas erreichen, kann es jedoch nicht erfassen und klammert sich trotzdem daran fest."

Diana hörte aufmerksam zu was Joseph Eichenberg sagte und folgte mit dezentem Blick seinen Bewegungen.
Nach einigen Augenblicken antwortete sie:
"Ich denke, mit Verlaub, das kann man auf zwei Arten betrachten."
Hier machte sie eine kurze Pause.
"Sind es echte Illusionen, so ist es wohl zeitverschwendungen, ihnen nachzuhängen, denn Illusionen sind was sie sind: Unwirklich, unerreichbare Hirngespinste.
Fasst man es dies jedoch als echtes Bestreben nach einer reelen Sache auf, die standesgemäß auch erreichbar ist, so bin ich durchaus der Meinung, dass es große Kraft haben kann und ein sichtbare Weiterkommen im Leben bewirken kann."

"Eine interessante Ansicht."
Er proteste ihr leicht zu.
"Um das ganze noch komplexer zu Fassen, möglich ist es auch die Schadenfreude, die dem Adel immer wieder eine Stütze ist."

Diana hob ebenfalls leicht ihr Glas und folgte aber doch seinen Worten.
"Gewiss ist vielen diese Stütze sehr willkommen, aber ich denke, dass Ruhm allein darauf aufgebaut bedenklich ist."

Eichenberg trank einige Schlücke.
"Wirklich sehr interessant."
Dann stand er auf und er stellte sein Glas ab.
"Ich muss mich jetzt leider schon verabschieden, Teuerste. Ich habe mich wirklich sehr über Ihre Anwesenheit gefreut und hoffe auf ein ander mal."

Diana stand ebenfalls auf und mit einem leichten, ehrlichen Lächeln auf den Lippen machte sie erneut einen Knicks, wie es sich für eine Dame gehörte, und bäugte ihr Haupt.
"Das Kompliment gebe ich gerne zurück Sire Eichenberg, es war sehr interessant!"

Eichenberg gab ihr einen Handkuss und er läutete dann ein kleines Glöckchen.
Sein Diener kam, der sich demütg verbeugte.
"Absalom wird Sie zur Tür geleiten. Ich hoffe auf ein baldiges Wiedersehn."

Diana nickte noch einmal anmutig den Kopf beugend.
"Ganz meinerseits, auf Wiedersehen!" damit lies sie sich von dem Diener zur Tür bringen und verlies das Anwesen wieder. (natürlich in ihrer Kutsche xD)

Eichenberg senkte sich auf seinen Sessel zurück und er stöhnte kurz auf, kaum war Diana gegangen.
Sein Rücken schmerzte wie immer fürchterlich und Absalom, der Diener kam wieder herauf.
"Ich habe Mrs Bailey zur Kutsche geleitet, Sire."

Jessica kam die Treppe herunter und blieb vor dem Wohnzimmer stehen, leicht berührte sich ihre Unterzähne mit ihrer Oberlippe, die junge Mara schien gespannt zu warten und spähte dann kurz in das Wohnzimmer hinein.
Jessica ging darauf ganz hinein und verbeugte sich vor ihrem Vater und trat dann näher, sie sah ihn einen langen Moment offen in die Augen und ging dann weiter zu einem Sessel und holte ihm ein Jäckchen.
"Lasset mich Euch helfen, Vater", bat Jessica ihn.

Eichenberg versuchte aufzustehn, schaffte es jedoch nicht und er sank seufzend in den Sessel zurück.
"Reiche mir meinen Stock, Jessica. Ich brauche meinen Stock, um mir aufhelfen zu können."

Jessica legte das Jäckchen behutsam um ihren Arm und sah sich gehorsam nach Eichenbergs Stock um, sie brauchte nicht lange umher zu schauen, um ihn zu entedecken.
Jessica lief zu dem Stock und brachte ihn dann ihrem Vater.
Sie hielt ihre freie Hand bereits ein wenig ausgestreckt um ihn beim aufstehen zu helfen.

Eichenberg griff seinen Stock und er liess sich dann von seiner Tochter aufhelfen.
Dann fasste er sich kurz am Rücken und runzelte die Stirn.
"Absalom, meine Zinssätze!", rief er.