RE: Quelle - 36

Mary stand dann auf, fuhr sich über die Haare und seufzte.
Sie ging dann zu den anderen zurück und kniete sich zu Joyce runter. Schließlich hatte sie immer so Haarklemmen mit, die vielleicht helfen konnten.
Völlig in ihre Arbeit vertieft, hätte sie fast überhört, wohin sie nun gingen und sah dann schockiert zu Edo auf.
Eichenberg...
Aber der Gedanke an Douglas brachte sie zum lächeln. Wie er damals für sie gesungen hatte...das war doch zu süß gewesen. xD
Und damals war noch Joel bei ihr gewesen. Ja, Joel.
Sie stellte sich in diesem Moment die Frage, ob Joels "Geist" wohl immer noch durch die Erinnerungen wandelte, oder ob sie jemals nochmal in eine Erinnerung von ihm eintauchen durfte, bzw konnte. Aber ihr war nicht klar, ob die Erinnerungen mit den Besitzern starben.
Jedoch wünschte sie es sich sehr. Mary wurde durch ihren Gedankengang sehr unkonzentriert und stach sich in den Finger.
"Au...", murmelte sie.
"A-also ich bin stumm. Und wie ist mein Name nun?"

Edo legte die Stirn krauss.
Joy?
"Joyce ist ja schon modern genug... aber Joy?", Edo schwieg einen Moment.
"Nein.
Dann nimm doch lieber, Joyce."
Als Mary sich in den Finger stach bilckte Edo zu ihr daraufhin runter.
Er sah dann zu Abby.
"Am besten Cyrano", er nickte ihr zu.

Chajek war enttäuscht.
"Asmach hat mir aber um einiges besser gefallen", schmollte er.
"Und der Name Joyce, dass kauft doch keiner ab!
Sollen die etwa noch aufmerksam auf unsere Turnschuhe werden?
Oder auf meine chicke Lederjacke mit der modernen Marke?"

"Deine LederJacke modern? Guck dir mal meine an" sagte Joyce und schüttelte den Kopf.
"Deine ist doch noch nicht mal echt" sie grinste amüsiert.
Dann sah sie zu Edo. "Ein anderer Name wäre wirklich besser... hast du einen?"

Chajek verdrehte die Augen, als sie verriet, dass seine Marke nicht mal echt war. xD
Er sah dann zu ihr.
"Ich sag dir mal was, Joyce.
Das kann übel enden, sag niemals mehr zu einem waschechten Strassenjunge das seine Sachen billig ist.
Ich kann zwar nicht lesen, aber immer noch einen Lebenden von nem Toten unterscheiden.
Okay?", deutete dabei mit seinem Zeigefinger empfindlich auf sie.

"Oh!" Joyce tat gespielt überrascht. "Das kannst du schon?" sie kniff ihm leicht in die Wange.
"Das ist ja schön. Weißte was? wenn wir hier raus sind, kaufe ich dir eine Echte Lederjacke,ja?"
Es kam zwar nicht so rüber, aber Joyce meinte es ernst.

Edo nervte sich allmählich, musset er im allen erstes noch jedem einzelnen einen Namen aussuchen?
Ausserdem sollten sie allmählich von hier fort kommen, Edo war ja immer noch in dem Glauben, dass Neuvampire verfolgt werden.
"Also gut.
Du heisst Evalenzia, zufrieden?", fragte Edo Joyce, er blickte dann zu den anderen.
"Die Folks sind unsere Haustiere.
Noch Fragen?", Edo wartete nicht einmal richtig und ging schon los.
"Gut, dann folgt mir."

Mary folgte Edo und auch Abby ging ihm nach.
"Edo..also die Händler sind blind und ich ein wenig dumm. Man kann...na ja, meine weibliche Anziehungskraft noch zu sehr sehen."
Die Mara räusperte sich und blickte kurz zu Abby.
"Wenn ich ein Mann sein soll, dürfte ich sowas eigentlich nicht haben. Nicht mal mit Hormonpillen würde das derart funktionieren und wie wir alle wissen, haben die hier keine Ahnung, was Hormonpillen sind. Heißt also...wir brauchen dringend noch etwas Stoff oder so."

Chajek blickte entgeistert zu Joyce, damit hatte er nicht gerechnet.
Er lächelte dann.
"Im ernst?", fragte er und lief neben sie.
Er musste dann wegen Mary etwas den Kopf schütteln.
Wie heikel sind die Frauen doch nur, wenn es um ihre eigenen Körperteile ging?
"Sag doch gleich, dass man von deiner Brust her sieht, dass du weiblich bist." xD

Edo hielt an, er blickte einen Moment schweigend vor sich hin.
Ja, das war eindeutig ein Problem.
Er griff Chajek am Arm zog ihm die Jacke vom Körper und reichte sie Mary.
"Reicht das?"
Er ging dann ohne eine Antwort abzuwarten weiter, Edo hatte keine gute Laune mehr.
Sie kamen zu einem abgelegenen Ort, in der zweiten Etage.
Das war er, der Ort in dem Joseph und Douglas wohnten.
Edo blickte kurz zu den anderen.
"Martin, Cyrano ihr kommt mit.
Chajek, Evalenzia ihr bleibt", er ging.
Die Folks blieben stehen.

In der zweiten Etage waren Douglas und Joseph zu finden.
Gut 800 Jahre später würde Mary dort in einem Sklavenlager landen, ja, der Standpunkt war immer der Selbe geblieben.
Aber noch war keine Lagerhalle errichtet, erst um 1400 eröffnete Eichenberg seinen Sklavenhandel, im Moment war er aber noch Händler.
Die kleine Hütte war von vielem Stacheldraht umgeben.
Handgeschriebene Papiere hingen besonders in diesem Gebiet. Sie waren schon alt und zerfetzt: Achtung Seuchengefahr! Juden gehören tot!
Ein rostiges Tor stand offen und sollte bis zu der Hütte führen.

Mary merkte, wie es um Edos Laune stand und nahm die Jacke wortlos.
"Tut mir leid, Kleiner", meinte sie und wollte ihm gerne etwas geben, damit Chajek nun nicht frieren musste.
Sie folgte Edo und nahm Abby mit sich. Diese war froh, dass sie stumm sein durfte. xD
Mary sah sich um und fand alles genauso vor, wie damals mit Joel, als Eichenberg die beiden hergeführt hatte.
Dass sie hier auch einmal zusammen mit Edo sein würde, hatte sie nie geglaubt. Aber so war es wohl und sie lächelte darüber.
Denn schließlich hatte sie Edo lieb.

Drinnen sassen Eichenberg und Douglas.
Sie sassen gemütlich auf ihren Holzstühlen und machten ihre Arbeit.
Douglas las ein Buch und Eichenberg berechnete die Zinseszinsen eines Kunden.
"Ach, weisst du Dottore", sagte Douglas in zufriedenem Ton.
"Ich weiss nichts", antwortete Eichenberg etwas weniger zufrieden und er rückte seine Brille näher an die Augen.
"Auch nicht, dass ich glücklich bin?"
"Das hast du bereits gesagt. Fünf Minuten zuvor."
"Also weisst du doch was!"
Douglas grinste leicht.
"Dann freu dich für mich."

Chajek hatte leicht mulmig den Mund verzogen und war etwas angehalten.
"Schon gut, hauptsache keine extra vaganten Hormonpillen", meinte Chajek und hatte die Augen verdreht.
Nun stand er draussen zusammen mit zwei Folks und Joyce.
Er lehnte sich dann an das rostige Tor und begann vor sich hin zu pfeiffen.

Edo ging dem Weg entlang und kam schilesslich vor der Tür.
Er klopfte an.
Mal sehn wie es so wurde.

Douglas klappte sein Buch zu und er schwang sich vom Stuhl.
"Mal sehn wer das ist. 2 Silberlinge es ist Allan und ich habe etwas vergessen."
Eichenberg sah auf von seinen Zinssätzen.
"Zwei Silberlinge es ist Allan und er ist hier um sich zu beschweren."
"Ah, was du nicht sagst."
Douglas grinste und er trat zur Tür, öffnete sie dann aber nicht.
Er zog einen Korken aus der Tür und ein Loch war dadurch zu sehn.
Er blickte durch das Loch und sah die beiden Fremden.
"Parola?", rief er.

Mary stand schräg hinter Edo und sah wie sich das kleine Loch in der Tür öffnete.
Sie erkannte Douglas' Stimme und lächelte leicht vor sich hin. Abby sah nur zu Boden und wollte am liebsten gar nicht aufblicken.