Große Sümpfe » Quelle

Joel erschien an einer Art wiese, die mit blauen Weizen gefüllt war.
Asitû war nicht hier.
Stille.

Joel sah sich erstaunt um, das letzte Mal als er in dieser Welt gewesen war, war Cyrill bei ihm gewesen... aber das lag um die zwei Jahre zurück.
Diesen Ort war dem jungen Prinzen unbekannt, er hütete sich die Weizen anzufassen, in dieser Welt wusste man schliesslich nie was passieren konnte.

Kühle Luft bliess Joel entgegen, die Weizen jedoch bewegten sich nicht mit.
Ein Glasweg aus verschiedenen Gläsern führte dem Feld entlang.
Stimmen aus der Luft waren zu hören.
Gothischer Gesang.

Joel trat unabsichtlich auf ein Glasstück kurz zog er sein Fuss leicht zurück, ruhig sah er auf die vielen kleinen Glasstückchen die ihm den Weg wiesen.
Joel ging ihm entlang und lauschte dem Gesang.

Der Gesang war beruhigend, fast ein wenig hypnotisierend, anziehend.
In der Luft erschienen zwischendurch einige Gesichter.
Gesichter von Feen, Dryaden, Nixen, Amazonen und Kriegerinnen.
Sie alle lächelten Joel kurz zu und erloschen mit dem kühlen Wind.

Joel sah hoch zu ihnen, als sie zerloschen sah Joel weiter nach vorne zu den Glasstücken, immer weiter ging er.
Die Musik machte ihm ruhig und beinahe fühlte er sich stolz, wie ein König der einen Hügel herunter ging.
Joel wollte sich aber hüten sich weiter so zu fühlen, diese Welt gehörten anderen und weitaus mächtigeren Königen.
Hier war er nur ein Gast.

Als der Weg endete, stand Joel vor einer Quelle.
Sie war blaulich und glitzerte vor sich her.
Die Gesichter erschienden wieder und sie lächelten ihm zu.
Eine Gestalt von ihnen winkte ihn zu sich ins Wasser.

Joel sah in die Quelle hinein und sah auf die Gesichter die anscheinend wollten dass er zu ihnen ins Wasser käme.
Doch Joel blieb und sah weiter zu ihnen hinab.
Er wusste nicht ob er das wirklich tun sollte...

"Komm, komm", flüsterten nun die Geschöpfe mit verlockender Stimme.
Der Gesang in der Luft imponierte dazu und ein angenehmer Duft stieg aus dem Wasser.

Verlangen stieg in Joel hoch, er fühlte sich leicht und seltsam frei.
Sein Körper schien er kaum mehr zu spühren, doch Joels eine Seite blieb stur und er sah weiter in die Quelle nur herab.
Gerne wäre er hinein gegangen, aber nun warnte er sich selber davor in Gedanken.
Die eine Stimme, die ihm immer vor vielem gewarnt hatte, war seid langem verschwunden.

Weiterhin winkten ihn die Geschöpfe.
Schliesslich flogen ebenfalls einige Feen um ihn herum und sie verschwanden im Wasser.
Komm, nichts wird geschehen...
Ein Gefühl als würde man schweben, alles war leicht und angenehm.

Joel hielt die Stirn leicht in Falten gelegt, misstrauisch und auch ein wenig zögernd berührte er mit seiner Fingerspitze das Wasser.

Nichts geschah.
Das Wasser war angenehm warm und glitzerte.

Joel betrachtete seine Hand nachdenklich, es war das erste Mal das ihm das Wasser nichts getan hatte.
Die Tropfen blieben auf seiner Hand.
Er sah dann zurück auf den Weg, auf dem er gekommen war, weiterhinten würde es ihm nicht mehr weiterführen und die Quelle war das einzige was ihm blieb um weiter zu kommen.
Joel wandte sich zur Quelle dann um, eine Weile sah er sie an.
Er sprang dann hinein.

Joel erschien in einem Raum.
Er war sehr düster und bloss einige Fakeln beleuchteten ihn.
Vorne am Schreibtisch sass ein kleiner Junge und neben ihm tonnenweise Bücher.
Es war still.
Nur das quicken der Feder war zu hören.