RE: Vor dem Zaun - 2

Am nächsten "Tag".

Fabio sass auf der Matte neben Tiago und wartete auf die Vampire die kommen würden um ihm eine Geschichte zu erzählen.
Er hoffte, dass die Bewohner hier doch noch einen Sinn für Humor behalten hatten, denn eine Geschichte... das hörte sich einfach albern an. xD
Aber diente zu einem guten Zweck. *g*(zumindest für sergio )
Er sah dann darauf zu Tiago.
"Na dann mal los", er warf ihm ein Goldstück zu und Tiago verdrehte im innern leicht die Augen, er hasste so etwas, Janos tat so etwas gerne, aber er selber fand das eine dreckige Arbeit.

'Hoffentlich sieht mich Fürst Faisal nicht', dachte Tiago auf portugiesisch und legte das Goldstück in seinen Hosensack, er rannte los.

Hütte 4

Rose kam zum Zaun und blickte etwas schüchtern zu Fabio.
Langsam näherte sie sich ihm und blieb dann wenige Schritte vor ihm stehen.
"Hallo..", sagte das Mädchen leise.

Fabio blickte zu Rose, seine Züge wurden wärmer und er schenkte ihr sogar ein Lächeln.
"Hallo, bist du hier um eine Geschichte zu erzählen?", fragte Fabio und richtete sich etwas auf, er sass im Schneidersitz.
"Setz dich doch", bot er an.

Rose nickte leicht und erwiderte sein Lächeln.
Dankend setzte sie sich und sah ihn eine Weile an.
"Ich..hab davon gehört, dass ihr eine Geschichte braucht und naja...ich weiß nicht, ob sie gut ist, aber ich probiere es einfach mal. In Ordnung?"
Um ehrlich zu sein, hatte sie in diesem Moment noch gar keine Geschichte parat. Sie wollte sie einfach neu erfinden.

Fabio nickte und lauschte aufmerksam.

"In Ordnung...", sagte sie noch einmal leise.
Dann sah sie auf zum schwarzen Himmel Otopias und beobachtete die grünen Blitze.
In ihren Augen spiegelten sich diese wieder und ein sanftes Lächeln umspielte ihre Lippen.
Natürlich konnte sie in diesem Moment nur von den Orten erzählen, von welchen sie auch schon mal gehört hatte.
Da sie Otopia noch nie verlassen hatte, konnte sie zum Beispiel nicht wirklich von der Zauberwelt erzählen.
"Vor einigen Jahren lebte ein kleines Mädchen bei den Zigeunern, in den Wäldern der Dunkelvampire. Ihr ging es gut und ihr fehlte es an nichts. Sie liebte ihre Familie und ihre Freunde über alle Maßen, ja, allerdings spürte sie, je älter sie wurde, dass es doch etwas gab, was es bis jetzt noch nicht in ihrem Leben gab. Etwas, das ihr zeigte, wie schön Otopia war. Natürlich, die Zigeuner wurden dort auch schon verfolgt und die Frauen waren auch dort schon nichts Wert, doch ehrte sie ihr Land so sehr, wie sie nur konnte. Besonders angetan allerdings war sie immer wieder von dem Himmel und den Blitzen, die darüber zuckten, als wäre es ihre Lebensaufgabe. Viele nahmen die Tatsache hin, dass sie da waren, doch nicht das kleine Mädchen. Für sie war es wundervoll sie zu beobachten und sie fragte sich immer wieder, warum sie es so empfand. Eines Tages lief sie mal wieder durch den Wald...heute allerdings alleine. In ihrer Hand hielt sie einen Korb und ihr ging es gut, wie fast immer. Doch plötzlich wurde es fürchterlich hell. Die Dunkelheit war wie verschwunden! Das kleine Vampir-Mädchen hielt sich sofort die Hände vor die Augen und ließ ihren Korb zu Boden fallen. Sie fauchte und lief schnell zu einem Baum, hinter dem sie Schutz suchte. Doch so schnell, wie das Licht in Otopia erschien war, war es auch schon wieder verschwunden. Noch einen Moment stand sie da und war froh, dass es wieder Nacht war. Plötzlich hörte sie eine Stimme, die nicht weit entfernt schien. Neugierig, wie die Kleine war, näherte sie sich ihr und hielt Ausschau nach der Person, zu der sie gehörte. Hinter den nächsten paar Bäumen war eine kleine Lichtung und in mitten dessen stand ein Kessel, in den eine Mara sah. Allerdings war es keine Mara, wie sich später herausstellte...ganz im Gegenteil...es war eine Hexe. Nun konnte sie jedoch auch noch das Knorren von schwarzen Hunden hören, die kurz vorher bei den Zigeunern gewesen waren. Sie hörte nur, wie diese vorbeiliefen und zuckte zusammen. Die Hunde liefen genau auf die Hexe zu und diese verschwand aus Angst. Kurz vorher hatte sie jedoch etwas in den Kessel getan. Und wäre das alles nicht schon genug, schlug plötzlich ein Blitz der grünen Blitze des Himmels in den Kessel ein. Voller Entsetzen sprang das kleine Mädchen einige Schritte zurück und fiel auf den Boden. Durch den einschlagenden Blitz blieben die schwarzen Hunde plötzlich stehen und sahen sich zu ihr um. Sie fletschten die Zähne und gingen lauernd auf sie zu. Nun konnte man jedoch noch einen weiteren Knall vernehmen und aus dem Kessel, wo vorher der Blitz eingeschlagen hatte, stieg ein Junge heraus. Die schwarzen Hunden bekamen nun doch Angst und liefen entgültig davon. Der Junge lächelte leicht und ging auf sie zu, um ihr aufzuhelfen. Die beiden wurden sehr gute Freunde, wenn nicht so gar die besten. Noch heute verstehen sie sich prächtig und sind froh darüber, dass der Zufall sie zu einander geführt hatte."
Rose endete und sah unsicher zu Fabio auf.

[süsse geschichte! =)]

Fabio hatte Rose zugehört, er nickte dann leicht und hielt ein wenig ein nachdenkliches Gesicht auf.
"Danke für die Geschichte, ich werd sie mir merken.
Da geht es ja schon wirklich otopianisch zu.
Und du bist?", fragte er sie nun und die Nachdenklichkeit war verschwunden.

[danke =)]

Rose nickte leicht und lächelte auch etwas.
"I-ich bin Rose.", sagte sie dann etwas unsicher.
Seit Tagen ging ihr immer das gleiche durch den Kopf. Und natürlich wusste sie, dass sie nicht die einzige war, die das dachte.
Sie hatte furchtbare Angst, ja, aber was sollte sie schon tun? Sie, als Mädchen?
Das Mädchen sah traurig zu Boden und nicht mal die Geschichte konnte sie wirklich aufheitern.

"Rose", Fabio sah sie mit einem warmen Blick an.
"Der Name ist schön, meiner ist Fabio Lugosi."
Auf einmal kam ein Mann und griff nach Rose Arm und zog sie hoch, nicht viel liefen Frauen in dem Lager herum und die Männer nutzten das meistens gleich aus.

"Freut mich, Fabio.", sagte sie ehrlich.
Dann allerdings sah sie erschrocken zu dem Mann auf, der sie hochzog.
Flehend blickte sie zu Fabio hinunter und hoffte von ganzem Herzen, dass er ihr helfen würde.
Sie wollte das nicht...sie war doch noch viel zu jung.

Fabio stand auf.
"Hey! Lass deine Drecksfinger von ihr!", sagte Fabio ernst und verstand dabei garkeinen Spass.
Der Mann wollte Fabio einen Fausthieb verpassen, doch dieser hatte ihn bereits an der Hand gegriffen und boxte den Mann nun in den Bauch und schubste ihn ernst weg.
Er sah dann zu Rose.
"Alles okay?"

Rose war einige Schritte zurückgetreten, als sie sich losreißen konnte und sah zu dem Mann und Fabio.
Sie zitterte am ganzen Körper und schüttelte den Kopf.
"Ich will hier nicht mehr sein....ich...ich will hier wieder weg."
Trotzdessen sah sie Fabio dankend an.

"Jah, das kann ich gut verstehn", sagte Fabio und hatte auch dieses Ziel.
"Versuch durchzuhalten, ganz bestimmt wird es einmal eine Gelegenheit dazu geben aus diesem Lager heraus zu kommen", versuchte er ihr ein wenig Mut zu machen.

Rose nickte leicht und auch etwas zuversichtlich.
"Ja...irgendwann.", sagte leise und sah wieder zu ihm auf.
"Danke, Fabio. Und du...sag mal..."
Sie schluckte etwas, entschied sich allerdings dann doch dazu, dass sie ihre Frage stellte.
"Du bist kein Vampir, oder?"

Tiago kam in diesem Moment zurück, seine Stirn blutete immer noch ein wenig wegen der Essenverteilung, als er die Leute aufmerksam machen wollte, wegen den Geschichten.
Fabio bemerkte Tiago erst als er vor ihnen stand, er war froh dass er wieder da war.
Alleine schon dass er Rose da nicht antworten musste, er wollte es vermeiden dass es bald alle wussten. xD
"Tiago, ich bin mir sicher dass du Rose bereits kennst, kannst du sie sonst zu der Hütte führen wo sie wohnt?", fragte er ihn und konnte selber jetzt nämlich nicht weg.
Tiago brauchte dringend Erholung, er sah stirngerunzelt zu Fabio, allerdings wurde sein Blick nicht mehr weiter so barsch, als er Rose erblickte.
Er nickte leicht.
"Komm mit", sagte der Portugiese und ging bereits schon ein wenig vor, er wischte sich die Stirn mit dem Ärmel und neues Blut kam heraus.