RE: Vor dem Zaun - 4

Rose kam sich etwas komisch unter der Decke vor und das sah man auch daran, dass sie andauernd an dem Saum dessen zupfte, ohne jedoch sie von ihrem Kopf zu reißen.
Sie lächelte leicht, als er sagte, dass es ihm besser ging und fühlte sich auch gleich etwas besser, als der ernste Blick zu verschwinden schien.
Dann jedoch begann sie ungewollt auf ihrer Unterlippe zu kauen, bis sie schluckte und wieder zu sprechen begann.
"Nun...es waren ein paar Worte, die mir durch den Kopf gingen, aber ich finde sie nicht sehr gut."

"Gut, dann erzähl mir", forderte sie Tiago freundlich auf und wollte von ihrer Meinung garnicht erst anfangen.

Rose holte tief Luft und nickte etwas.
"Aber versprich mir, nicht zu lachen!"
Nun musste sie selber etwas grinsen und räusperte sich kaum merklich.
Das Mädchen schloss die Augen, um gar nicht erst zu erfahren, wie er darüber dachte.
Eigentlich wollte sie nicht den Mund aufmachen, aber dann überwand sie sich und rief sich die Worte in Gedanken zurück.
"..Zeig mir die Sterne und verweil mit mir in der Nacht....Zeig mir das Licht, das dich so unnahbar macht.
Zeig mir die Luft, die dich zum atmen bewegt…zeig mir das Blut, das du in dir trägst. Zeig mir die Worte, die schlafen in dir und zeig mir das, das schläft in mir. Zeig mir die Zeichen der Freiheit, die wir brauchen…doch glaub mir, ich würde nun niemals mehr ohne dich fortlaufen..."
Unsicher verzog sie das Gesicht und wollte am liebsten aufstehen und weggehen. xD

Tiago lauschte ihren Worten und öffnete nun sogar leicht seinen Mund.
Was sie da sagte... hatte sie ihn damit wirklich gemeint?
Ohne dass es Rose verhindern konnte, beugte sich Tiago zu ihr und gab Rose darauf einen sanften Kuss auf ihre Lippen.
Er sah sie dann ruhig und abwartend an.

Rose erstarrte, als er sie küsste und hielt augenblicklich die Luft an.
Fassungslos öffnete sie nach einigen Momenten die Augen und sah ihn lange an.
Das Mädchen konnte nicht begreifen, was gerade geschehen war und brauchte noch etwas Zeit.
Doch sie wusste, dass etwas in ihr geschehen war, als sich ihre Lippen trafen.
"Tiago...", flüsterte sie und lächelte den Portugiesen kurz darauf ganz sanft an.

Tiago sah sie mit einem sanften Blick an und musterte iher Augen.
Er wollte das Geheimnis hinter diesen wunderschönen Augen heraus finden.

[=) süß]

Es fiel ihr schwer von ihm wegzusehen und deshalb tat sie dies auch nicht.
So langsam sackte in ihr immer mehr das nach, was gerade eben passiert war.
Das junge Vampir-Mädchen empfand diesen Moment als seltsam und dennoch sehr schön.
Sie hob dann die Hand und streckte sie nach ihm aus, um ihm lächelnd und zart über die Wange zu streichen.
"Mein Gedicht hat das sicher nicht verursacht, oder etwa doch?", wollte Rose gerne wissen.

Tiago lächlete nun breit.
"Nein... das hat es nicht", sagte er und nahm ihre Hand.
Eine lange Weile hielt er die Hand von Rose in seinen beiden Händen und sah sie mit einem aufmerksamen Blick an.
Schliesslich stand er dann auf und zog sie dabei sanft mit sich.
"Sag mir nach was du dich sehnst, abgesehen jetzt von deiner Freiheit, fehlt dir an Süssigkeiten, meine Blüte?
Ich kann es dir besorgen", sagte Tiago.

Rose ließ sich von ihm hochziehen und sah ihn dabei lächelnd an.
"Nichts", antworte sie ihm und meinte das auch ernst. In diesem Moment gab es plötzlich nichts mehr, was sie sich wünschte und selbst der Wunsch nach Freiheit schien in diesem Augenblick wie weggeblasen. Außerdem wollte sie nicht, dass er sich ihretwegen in Gefahr brachte.
Er hat mich geküsst..., schoss es ihr noch einmal durch den Kopf und in ihren Augen konnte man etwas aufblitzen sehen.
"Tiago....", flüsterte Rose nun.
"...warum?"
Es war nicht so, dass sie es bereute, dass sie sich von ihm küssen ließ, ganz im Gegenteil, aber sie brauchte eine Antwort auf diese Frage.

"Weil ich dir was Gutes tun möchte", antwortete ihr Tiago und fasste ihr dabei am Kinn.
Allerdings wusste er nicht dass sie ihm wegen etwas anderen gefragt, hatte.
Er nahm sie dann an der Hand.
"Ich werde dir versprechen, du wirst aus diesem Lager heraus kommen und das schon sehr bald", sagte er und führte ihre Hand zu seinem Mund, worauf er sie liebevoll küsste.
Tiago liess von der Hand dann ab und sah sehr ernst zu ihr.
"Aber jetzt musst du zu der Hütte zurück."

Rose sah ihm dabei die ganze Zeit in die Augen und merkte schon sehr bald, dass er nicht verstand, was sie meinte.
Allerdings schwieg sie und ließ ihn zu ende sprechen.
"Das meine ich nicht...", erzählte sie ihm leise.
Als er ihr sagte, dass sie schon bald hier herauskommen würde, schluckte Rose kaum merklich.
Sie sah weiterhin zu ihm auf und schüttelte dann den Kopf.
"Erinner dich an das Gedicht Tiago...nur an die letzten Worte."
Das Mädchen wartete einen Moment.
"...doch glaub mir, ich würde nun niemals mehr ohne dich fortlaufen.", wiederholte sie.
Dass sie zurück zu der Hütte sollte, überhörte sie einfach. xD

Tiago schwieg und sah lange zu ihr, es tat ihm weh und er konnte Rose verstehen, auch er wollte nicht ohne sie sein.
Aber dennoch hatte er die vielen Opfer nicht vergessen und blieb realistisch.
Tiago fasste sie an der Hand und ohne dass sie etwas sagen konnte lief er mit ihr los Richtung Hütte.

Hütte 2

David kam an den Zaun und er suchte seinen Freund Tiago.

Tiago stand halb auf den Knien auf seiner Matte und versteckte wieder einmal etwas unter sie.
Er drehte seinen Kopf dann zu David und war beruhigt dass er es war und nicht einer der anderen.
Er richtete sich auf und wischte kurz den dreckigen Staub von sich.
"Ich werde Janos besuchen gehen", sagte Tiago.
"Er ist immer noch in diesem Käfig."

David sah ruhig und schweigsam zu Tiago.
Das sein Freund immerzu draussen schlief, war ihm ein Rätsel.
Er blickte sich kurz um und nickte dann.
Er folgte Tiago bishin zum Käfig.