RE: Waldhütte - 111

Taro blickte zu Erin und er hob leicht die Augenbrauen.
Sie schien ihn ja zu kennen...nun, wahrscheinlich war sie auch vor drei Tagen dort gewesen.
Ob sie Joshs Freundin war? Er musterte sie etwas, dann kam er wieder zurück aus seinen Gedanken und lächelte etwas freundlich.
"Hallo. Ja, genau. Ist Josh vielleicht zu sprechen?"

Rusty las die E-Mail und ihre Miene hellte sich sanft auf.
Doch dann wurde sie leicht bedenklich und blickte Richtung links gegenüber von ihr zum Fenster, sie fuhr sich dann kurz etwas an der Stirn und wartete dann einen Moment.
Sie schrieb dann eine Nachricht zurück.

Hi Sunny.
Na klar hätte ich Lust (:
Ich warte auf dich :-* your Rusty

"Ob Josh zu sprechen wäre?", fragte Erin und fuhr sich etwas verlegen lächelnd durchs Haar.
'Und wie er zu sprechen ist.
Er muss mich für seine Freundin halten, verdammt!
Tu schon was, du dummes Huhn!'
"Oh- i-ich bin im übrigen nur ähm, ich bin... ich bin Rustys Mum", sagte sie.
"Tja, nur deswegen bin ich hier.
Was soll ich sagen?", sie grinste knapp.
"Komm doch rein", murmelte sie und drehte sich dabei langsam um, wobei sie langsam aber sicher ihren Kopf hob.
"JOSHUA?!", rief sie extra seinen richtigen Namen. xD
"Besuch für Sie."

Von Joshs Zimmer aus konnte man hören, wie der Radio abgeschaltet wurde.
Es dauerte einen Moment, bis dieser endlicih die Tür öffnete und hinauslief.
"Ja?", fragte er leicht angespannt, doch dann machte er grosse Augen.
Was? Taro? Hier??
"Taro", sagte er erstaunt und zugleich fassungslos.

Als Erin sagte, sie wäre Rustys Mum, lächelte er etwas feinfühliger und trat nach ihr ein.
Sein Blick ging durch die Hütte und wurde nachdenklicher.
Hier sah alles ziemlich kalt aus, seiner Meinung nach.
Und wenn er daran dachte, dass hier zwei von Joshuas Freunden gestorben waren, machte es das Erscheinungsbild auch nicht besser.
Leicht verschränkte er die Arme und wandte sich zur Tür, aus der man hören konnte, wie das Radio abgestellt wurde.
"Hallo Josh", kam es sogleich von ihm.
"Ich...will dich eigentlich gar nicht stören, aber mir ist da...eine Idee gekommen und außerdem gibt es dann noch zwei weitere Gründe, warum ich hier bin. Zum einen, ich wollte euch für den gelungenen Auftritt gratulieren", kam es leicht lächelnd von ihm,"und ich wollte dir noch sagen, dass ich meinen Teil der Abmachung eingelöst hab."
Taro schwieg einen Moment.
"Und nun bin ich hier, um dafür zu sorgen, dass auch den deinen einlöst."

Josh kam ein warmes Lächeln über die Lippen.
"Oh nein, das war gar nichts", entgegnete er wegen dem Kompliment für die nummer.
"nichts im Vergleich zu dir. Möchtest du dich nicht setzen?"
Er sah sich kurz um und begann dann einige Magazine vom Boden aufzulesen.
na toll, das machte einen schlechten Eindruck!
"Also das sieht hier drin nicht immer so aus, Erin kommt immer zu Besuch um zu putzen", redete er sich raus und er wusste natürlich nicht, was Erin soeben Taro über sich erzählt hatte.
Er räusperte sich dann.
Doch woher hatte Taro die Adresse? Von Alina? Wusste er davon?

Erin hielt inne und starrte entgeistert zu ihm.
Sie lächelte dann etwas gekünstelt und lachte dabei auf und wank dabei schon fast schnippisch grinsend ab.
"Ja...", verschränkte dann aber die Arme und verzog etwas den Mund, "ich hab eine Tochter und putze für ihn", murmelte sie laut.
Sie strahlte dann aber extra auf und kam mit etwas federigen Schritten auf Joshua zu und nahm sie ihm ab.
"Verzeihen Sie Mr. Stevenson."
Sie drehte sich dann zu Taro um.
"Nein, er ist so ein Schmuckstück!
Ohne ihn, wäre ich noch heute auf der Strasse mit der armen Rusty", lächelte sie und ging dann mit den Magazinen zum Tisch und stabelte sie darauf.
"Apropo meine Tochter, ich geh mal zu ihr", sagte sie und wollte die beiden alleine lassen, sie stieg die Treppenstufen hoch.

Taro störte sich nicht an dan Magazinen auf dem Boden und er grinste nur etwas.
Widersprachen sich die beiden da etwa ein wenig?
Gedanklich darüber nachdenkend, ging er dann zu der Couch und setzte sich darauf.
Der junge Artist sah Erin nach und wandte sich wieder an Josh.
Taro musste noch überlegen, wo am besten anzufangen wäre.
Je mehr er über seine Idee nachdachte, desto unsinniger kam sie ihm vor.
Ganz gleich...er war jetzt hier und musste es loswerden.
"Ich werde für ein paar Tage nach Chile fliegen. Und ich will...dass du mich begleitest", sprach er nicht mehr drum herum.
Entweder fand Josh die Idee dämlich, wenn sie so frei heraus kam, oder er würde sie auch dämlich finden, wenn er noch einen Roman darüber schrieb.
"Du musst hier raus. Schau dich doch mal um. Ich hab mir schon sowas gedacht."
Nicht, dass er ihren Lebensstil irgendwie schlecht reden wollte, aber er konnte sich wirklich weitaus bessere Ort vorstellen, wieder besser zurück ins Leben zu finden.

Erin stand oben an der Wand, natürlich hinter Deckung, gelendt und hörte dem fraglich zu.
Sie schluckte und lauschte nun gespannt, was Joshua antworten würde.
Na wenn das nicht mal ne fabelhafte Idee wäre!

Joshua kratzte sich leicht am Hinterkopf, als Erin ihn als Schmuckstück bezeichnete und weiss ich noch alles über ihn rühmte. xD
Übertriebener gehts nicht.
Er war daher sehr froh, dass sie ging und aufrichtig sah er zu Taro.
Was wollte dieser bloss? Er machte sich auf alles gefasst.
Oh Gott, jetzt kommts.
"Was?"
Josh rieb sich buchstäblich das Ohr.
Kannst du das nochmals wiederholen?
"Du willst mit mir...nach...Chile?"
Ich glaub ich Spinne...
"Wenn du...hast du sonst niemanden, der dich begleitet?"
Joshua trat vor Taro her, während in der Luft nach einem Stuhl hinter ihm tastete und sich ihm dann gegenüber setzte.
Das war unglaublich.
Jetzt spiel mal nicht den Affen und gib dich gut!
"na wenn du nichts dagegen einen mürrischen, alten Messerwerfer bei dir zu haben."
Er zwang sich zu einem leichten Grinsen.
Irgendwie war das so unerwartet, die Freude liess er gezielt noch nicht auf sich wirken, vielleicht war es blosst ein Scherz? Lieber vorsichtig sein als im nachhinein enttäuscht!

Seine Miene hellte sich sogleich auf, als Josh zuzusagen schien.
Das hatte er nicht mehr erwartet! Daher lächelte er und schwieg noch einen Moment.
"Klar, es würden sich sicher viele bereit erklären, mitzufliegen", sprach er und erhob sich wieder etwas, wobei er durch das Wohnzimmer lief.
"Aber ich habe mir in den Kopf gesetzt, dich mitzunehmen und jetzt möchte ich auch dich mitnehmen. Du musst hier einfach mal rauskommen und die Welt erleben, wie sie wirklich ist."
Er schien zuversichtlicher, jetzt, da es so gut geklappt hatte.
Josh würde das sicher gut tun.
Daraufhin vergrub er leicht die Hände in den Taschen und drehte sich wieder zu ihm.
"Außer, du möchtest wirklich nicht."

Joshua beobachtete Taro, wie er herum lief.
"Soll das ein Scherz sein? Ich komme mit, sofort. nur sag mir, wanns los gehn soll."
Die Freude begann bei ihm einzusetzen und jetzt wusste er, dass es Taro wirklich ernst meinte.
Glücklich seufzte er leicht.
"natürlich, wenn du noch andere mitnehmen willst, nur zu. Ich will dich nicht langweilen."
Wofür interessiert er sich eigentlich beim Reisen?

Erin lächelte sanft auf, als sie Joshua hörte wie er nun zusagte.
'Gut so Josh!
Zeig es allen, was noch in dir steckt', sie schmunzelte und zufrieden klopfte sie dann an Rustys Tür kurz und trat dann ohne abzuwarten rein.

"Na, dann los. Pack deine Sachen, ich organisieren uns den Flug", sagte Taro sofort.
Nein, er würde niemand anderen mehr mitnehmen.
Er selbst wollte schließlich Josh auch besser kennen lernen, wofür die Reise ebenso perfekt diente.
Es freute ihn ungemein, nicht abgewiesen wurden zu sein, zwinkerte Josh leicht zu, holte dann sein Handy hervor, wählte ein Nummer und rief beim nächsten Flughafen an.

Josh stand auf und er verschwand in seinem Zimmer.
Dort packte er eiligst seinen Koffer.
Viele Hemden, zwei paar Hosen, Anzug falls nötig - man wusste schliesslich nie - und anderes.
Seine besten Schuhe mussten mit, Fotoapparat und das wichtigste: Einen Volleyball.
Was gab es besseres als am heissen Strand eine runde Volley zu spielen?
Eiligst kam er hinaus und eilte dann die Treppe hoch.
Er klopfte an Rustys Tür, machte aber nicht auf.
"Ciao zusammen, ich bin in Chile. Brennt mir die Bude nicht ab, à bientôt!"
Er lief wieder die Treppe hinunter und sah zu Taro.
"Finite."