RE: Waldhütte - 122

Erin war erstaunt.
"F-für mich?", frate sie dann und nahm sprachlos die Foto an sich.
"Du hast fotographiert?", sie schluckte nun, sie war gerührt.
"I-ich.
Oh Gott Josh", sie musstesich setzen.
"In meinem ganzen Leben, hab ich noch nie so ein vielfältigen Wandel von dir gesehen.
Ich weiss nicht ob ich blind war... o-ob ich dir das je zugetraut hätte", Erin schluckte erneut los und langsam zitterte ihr Stimmatem.
"Aber ich bin so glücklich.
Glücklich und ich... das... ich bin sehr glücklich Josh, gerührt und einfach ungalublich froh.
Froh, dass du und Taro euch habt!"
Sie sah mit Tränen in den Augen zu ihm und presste die Lippen etwas beisammen.

Taro blickte ihm leicht nach und als es immer doller zu regnen schien, ging er schließlich hinein.
Der junge Artist atmetete noch einen Moment aus und strich sich die nassen Strähnen aus der Stirn.
War es eine gute Idee gewesen, hierher zu kommen? Jetzt?
Taro schluckte und dann ging er auf Joshs Zimmertür zu.

Joshua sah zu Erin, er lachte leicht.
"Jetzt übertreibst du."
Daraufhin räumte er eine weitere Schublade aus, ja, sein Zimmer sollte endlich wieder etwas ordentlicher werden und mehr Licht bekommen.
"Teppiche wären mal nett, oder so."
Er sah daraufhin zu Erin und setzte sich zu ihr.
Dann legte er einen Arm um sie.
"Danke. Für alles."
Sogleich sah er Taro und er sprang auf.
"Hey, Schatz. Welche Farbe gefällt dir? Ich will Teppiche kaufen."
Er trat zu ihm und küsste ihn.
"Du bist wirklich ganz nass. Sag mal, was ist denn los mit dir?"
Er bemerkte Taros nicht allzu glücklichen Gesichtsausdruck und wartete auf dessen Antwort.

Erin sah zu Taro und nun lächelte sie wiederum auf, wenn auch etwas betrübt-fröhlich.
"Hallo Taro", sagte sie erleichtert.
"Huff...", Erin erhob sich.
"Teppiche?
Na sowas", sie sah dabei nun etwas schmunzeln zu Taro und wischte sich die Tränen dann so unaufällig wie möglich weg.
"W-was hast du nur mit ihm gemacht?
Er ist wie", dabei zitterte ihr Atem wiederum, "i-ich... könnt ihr mich kurz entschuldigen?", Erin blickte unsicher zu den beiden und ging dann etwas verstört aus dem Raum.

Taro blickte leicht abwesend zu Josh und Erin und als Josh schon aufsprang, ließ er sich ruhig von ihm küssen.
Er atmete dabei noch einmal durch und schüttelte schließlich auf seine Frage hin den Kopf.
Auch zu Erin wollte er nicht so hart sein, was seinen Blick betraf, aber er konnte im Moment nicht anders.
"Ich hab es ihm gesagt...es ist vorbei..."
Natürlich wollte er Josh damit nicht irgendwie ein schlechtes Gewissen einreden oder ihm wohlmöglich die Schuld geben - er war alt genug, um für sich selbst zu entscheiden - aber wo in aller Welt wollte er jetzt wohl lieber sein, als hier?

Joshua sah Erin kurz hinterher, während er sich dann den Satz einwirken liess.
Er hatte es also gesagt.
Rabanus gesagt.
Jetzt blieb es kein Geheimnis mehr.
Ihre Liebe war offen.
Wie wundervoll dass doch war, zu wissen, dass sie zueinander gefunden hatten.
Das Taro ihn liebte...aufrichtg liebte.
So sehr liebte, dass er es erzählt hatte.
Und doch...es war vorbei.
Unglaublich.
nach all den Jahren?
Einfach so?
Joshua war abwechselnd gefüllt mit Freude und mit entsetzen.
Das gab es nicht.
Das gibt es nicht!
Und seine Tiger?
Unmöglich würde sich Alina darum kümmern würde, das war ein ganz anderes Buisiness!
"Rabanus macht sich sein Geschäft selbst zunichte", sagte Joshua und er legte seine Hand auf Taros Arm.
"Ich bin sehr glücklich", flüsterte er dann.

Taro nickte leicht und als Josh sagte, er sei glücklich, sah er mit traurigen Augen zu ihm hinab.
Das machte ihn alles sehr fertig und er brauchte noch etwas Zeit.
Das alles zur ordnen war nicht sehr leicht und für ihn schon gar nicht, da er wirklich sein Herzblut in diesen Zirkus gesteckt hatte.
In diesen Zirkus...
So viele Verletzungen hatte er dort erlitten, so viele wunderschöne Momente.
Und jetzt war es vorbei.
Einfach...einfach so. Nur weil er liebte. Weil er ihn liebte.
Was war daran bitte so verkehrt?
"Bitte...kannst du mir etwas trockenes zum Anziehen geben? Ich brauch noch zwei Sekunden, bitte verzeih."
Dabei legte er einen Moment seine Hand auf Joshs Wange und strich zart darüber.

Joshua trat zur Seite.
natürlich, sofort!
Er trat zu seinem Schrank und kramste dort diverse Hemden, Pullis, Hosen etc. hervor.
nicht wirklich in Taros Grössen, doch es musste reichen.
In der Zwischenzeit fühlte Joshua Hass in sich aufkommen.
Unglaublichen Hass auf Rabanus.
Er schloss den Schrank und sah zu Taro.
"Soll ich mit ihm reden?", fragte er.

Taro schnappte sich ein Hemd und eine Hose von Josh und wechselte schnellstmöglich die Kleider, damit er nicht noch anfing zu frieren oder dass er wohlmöglich jetzt noch ungewollt krank wurde. Schließlich forderte er das Schicksal schon oft genug heraus.
Und mal davon ab. Wie konnte er sich Josh wirklich nahe fühlen, wenn er ihn kaum berühren konnte.
Als er fertig war, hob er den Kopf und drehte sich zu Josh um.
"Nein, bitte. Das würde es nur noch schlimmer machen, als es ohnehin schon ist."
Er ging dann wieder zu Joshua zurück, griff nach seiner Hand und zog ihn näher zu sein.
"Ich habe dennoch das richtige getan."
Ernst und aufrichtig blickte er zu ihm hinab und nickte noch.

"Aber er kann dich nicht so behandeln", sagte Joshua und ihm passte das Ganze gar nicht.
"nicht so!"
Er blickte zu Taro hoch, mitfühlend.
Und jetzt?
nein, das durfte nicht wahr sein, das konnte es nicht!

Erin, die draussen stand bei der Couch, hörte wie Joshua so ausrief.
Sie blickte benommen Richtung zum Zimmer.
Langsam und bedacht näherte sie sich diesem wiederum und lauschte schweigend.
Leicht schluckte sie.

Taro schüttelte bestimmt den Kopf.
"Nein, Josh. Lass es gut sein jetzt. Es ist geschehen und damit muss ich zurecht kommen."
Er hob den Kopf und blickte über Josh hinweg aus dem Fenster, wo das Unwetter noch immer wütete.
Taro seufzte leicht und ihm fiel Rabia ein. Er wusste, dass diese ihn nicht einfach hängen lassen würde.
Vielleicht gab es einen Punkt, den sie an Rabanus kannte und womit sie ihn erweichen konnte.
Aber bis dahin hieß es abwarten.

Joshua lehnte sich an den Schrank und er sah besorgt zu Taro.
Vielleicht war es einfach das beste, wenn sie jetzt alle weggingen?
Irgendwo an einen Strand.
Einen Strand, wo Taro schwimmen konnte und Volleyball spielen.
Irgendwo, wohin seine Jungs auch mitkamen. Und Erin.
Ibiza vielleicht, dort hatten sie es doch recht gut gehabt.
Joshua lief zu Taro, aber er lief um ihn herum und lehnte sich dann von hinten, leicht an seinen Rücken, wobei er seine Schulter seufzend küsste und seine Arme um Taros Hüften legte.
"Möchtest du weg von hier?", fragte er nun.

Als Josh sich von hinten an seinen Rücken lehnte und Taros Schulter küsste, schloss er die Augen.
Er legte seine Hände auf die Arme Joshuas, die ihn umschlangen und er schwieg etwas.
Schließlich ging sein Blick wieder aus dem Fenster und er war so froh, dass er ihn hatte.
Sein Gesichtsausdruck wurde sanfter und er lächelte lieblich auf.
Wirklich, Josh wusste, was er brauchte, ohne das Taro einen Ton sagte.
Und wieder einmal wurde ihm bewusst, dass er das richtige getan hatte, es zu sagen.
"Ja, das möchte ich, mein Herz."

Joshua schloss kurz seine Augen und er atmete tief durch.
Der arme, arme Taro.
Alles wurde ihm genommen, einfach so.
"Dann gehen wir wohin, wo es warm ist", wisperte Joshua leise.
"Wo du dich etwas entspannen kannst, mein Herz."
Und nicht sofort an Wildkatzen erinnert wirst.
Dabei musste er an die Pumas in Chile denken.
Wohl eher an Haie.
Er liess von Josh ab und trat dann um ihn herum, zu ihm nach vorne.
"Wo es die allerbesten Drinks gibt und man direkt draussen auf dem Strand übernachtet, mit einem schönen Lagerfeuer und guter Musik."