RE: Waldhütte - 62

Rul nahm das Tuch, er hatte sich leicht aufgesetzt und schniefte.
Er war ganz verschwitzt und seine Augen rot vom Weinen.
Rasch verdeckte er mit dem Stück Stoff sein leuchtendes Todessermal, der rest war ihm im Moment ziemlich gleichgültig.
"Schreib...schreib Chace, das er hierher kommen soll", bat nun Rul und sein Blick viel auf den leblosen Jason.

"Wa-was ist mit einem Arzt, Rul?", flüsterte Rusty und in ihrer Stimme zitterte es leicht hörbar, sie blickte zu ihm.
Sie konnte nicht verstehen weswegen gerade jetzt Chace kommen sollte, anstelle eines Arztes.
Hatte dies nicht Zeit bis Morgen?

Sarah betrat die Hütte und blieb abrupt stehen.
"Was ist passiert?" fragte sie und sah zu Rul.

Rul blieb am Boden knieten und er hielt seine Arme gegen den Kopf gedrückt.
"Ich...Chace, hol Chace!", stammelte er immerzu.

"Rul..." Sarah kniete sich neben ihn und legte die Arme um ihn.
Sie sah dann zu Rusty.
"Was ist passiert?"

Rusty wurde nun sehr besorgt um Rul, sie hob ihren Kopf und wandte sich zu Sarah um.
Welch ein Glück das sie hier war!
"Sarah!", sprach Rusty sie nun direkt an.
"Du musst Chace holen!
Am besten noch gleich einen Arzt!", rief sie.
"Rul hat viel Blut verloren", sie hielt inne.

"nein, nein, lass mich los! Los mich los!", sagte Rul laut weinend und er zabbelte leicht vor sich hin.
Das ganze Blut klebte noch an ihm.
"Ich will keinen Arzt, ich will niemanden!"

Joshua sass weiterhin schweigend am Boden neben Cleveland.

"Rul es ist ok traurig zu sein" sagte sie.
Was hätte sie sonst sagen sollen?
Das alles wieder gut werden würde? Wohl kaum.
"Okay... ich gehe und hole diesen Chace... wo soll der sein?"

Rusty überlegte kurz und hielt dabei ein wenig die Stirn krauss.
"Schreib ihm am Besten eine SMS", meinte sie dann, sie wusste auch nicht wo er wohnte.
Sie biss sich leicht auf Lippen wegen Rul.
Gab es denn keinen Arzt, dem er sich in dieser Lage anvertrauen würde, jetzt nachdem auch was passiert war?
"Saskia?", fragte sie etwas leiser und leichte Hoffnung verbarg sich in ihrer Stimme.

Rul schloss seine Augen.
"Ich...brauch niemanden", sagte Rul und er spuckte etwas Blut.
"neilson", schoss es ihm dann durch den Kopf.
Er sank mehr oder weniger bewusstlos zu Boden und rührte sich nicht mehr.

Rusty atmete nun hörbar und schnell.
Ihr Blick fiel auf die Treppen, schnell lief sie diese hoch und eilte in ihr Zimmer.
Sie griff ihr Handy und schrieb so schnell wie es nur ging Neilson eine SMS.

"Ach du erledigst das?" stellte Sarah erleichtert fest.
"Rul? Hey... bleib wach ok? Bitte..."
Sie beugte sich zu ihm runter.
"Bleib wach" flüsterte sie.

neilson trat herein.
Als er Jason tot auf dem Boden sah, blieb er stehn und schockiert sah er auf die Anwesenden.
"Mein Gott, er ist tot? Und...Cleveland auch!"
Er stellte sogleich seinen Arbeitskoffer ab trat zu Joshua.
"Josh, bei dir ist alles okay, ja?"
"neils", wisperte Rul und er war den Tränen nahe.
"Ich...ich habe das nicht gewollt."
Er hustete und blieb liegen um alle Kraft zu sparen, die er noch hatte.
neilson trat zu Sarah und Rul.
Er kniete sich sogleich hin und zog seinen Armaniblazer aus.
"Hier, nehmen sie das", sagte neilson zu Sarah und er reichte ihn ihr.
"Rul, was hast du bloss wieder angestellt?"
Er nahm seinen Zauberstab und begann sogleich mit der Heilung, während er neben sich sein Hideboard stellte.
"Stimmenidentifikation, suche Heilungszauber."
"Stimmenidentifikation angenommen. Suche wird gestartet."
Fünf Hologramme bildeten sich sogleich oberhalb von Rul, in denen hunderte von Heilungszaubern aufgelistet waren.
"Du bringst alle immer und immer wieder in Schwierigkeiten!"
"Es tut mir so leid", quickre Rul und ihm kamen erneut die Tränen.

Sarah nahm den Blazer und ging einige Schritte zurück.
Sie atmtete tief durch und sah zu Josh.
Ihr Blick wanderte nach oben.
Sie stieg die Treppen hinauf und öffnete Rustys Zimmer. "Hey kleine... mit dir alles ok?"

Rusty blieb oben in ihrem Zimmer, sie sass auf der Matratze und schwieg vor sich hin.
Das Gefühl nach Jasons Tod kehrte wieder in ihr zurück.
Diese Lustlosigkeit und das keine neuen Nachrichten, egal wie schilmm sie auch immer sein sollten, diese von vorher übetreffen könnten.
Es war auf einmal so egal, die Sorgen vor wenigen Tagen noch... sie waren egal.
Ein leeres Gefühl, das trotzdem die ganze Situation nicht besser machen liess.