RE: Waldhütte - 65

neilson trat an die Tür von Joshuas Zimmer.
"Josh? Ich gehe kurz heim, soll ich dir etwas mitbringen?"
Keine Antwort folgte und neilson ging daraufhin.

Während sie ihre Stirn weiterhin an Ruls Hand gelegt hielt, musste sie traurig lächeln, als sie das hörte.
Ja, das hörte sich nach Jason an. Das hörte sich sehr nach ihm an.
Sie nickte dann leicht und hob den Kopf etwas an, um wieder zu Rul zu sehen.
"Wo Jason war, war auch Elvis. Er war immer stets in seinem Herzen, nich? Ich bin mir sicher, in dem Moment...in dem Moment...", sie hielt inne und fuhr sich tief einatment über das Gesicht.
"...als es passiert ist, da war Elvis immer noch in seinem Herzen und mit ihm seine Musik. Und dort wird sie immer sein."
Ruby lehnte ihren Kopf an Ruls Schulter und blickte belanglos gerade aus.
"Vielleicht hat Jason nicht gemerkt, dass Elvis nicht nur an seiner Beerdigung spielen würde, sondern es die ganze Zeit über getan hatte."

Rul lächelte müde.
"Ja, du hast recht. Du hast vollkommen recht."
Er schloss wieder seine Augen und seufzte schwer.

Ruby erwiederte das Lächeln, ohne dass sie es sah. Sie wusste es einfach.
Dann schwieg sie eine Weile und blickte nur vor sich hin.
Es war jetzt eine schwere Zeit für Rul, in der unnötige Worte keinen Platz hatten.
"Rul...bitte, du musst dir wieder Insulin spritzen", meinte sie dann ernst.
"Das bringt doch nichts, wenn du dich jetzt selbst kaputt machst."

Rul runzelte nun die Stirn und er zog seine Hand.
"Wer hat dir das gesagt? Wer hat dir das gesagt?"
Daraufhin öffnete er seine Augen und er sah ernst zu Ruby.

Ruby sah zu ihm und sie runzelte die Stirn.
"Das ist doch egal, verdammt! Wichtig ist, dass du es wieder tust."
Sie blinzelte einen Moment und dachte nach.
"Außerdem...dass du dir überhaupt welches spritzt, das weiß ich doch schon länger."

"Ich spritze mir sehr wohl Insulin", sagte Rul nun in verärgertem Ton.
"Ausserdem bist du nicht meine Mutter!"

"Nein, Rul, das bin ich nicht", sagte sie und presste die Lippen aufeinander.
"Aber ich bin deine Freundin und ich möchte, dass es dir gutgeht."
Sie seufzte und sie ihn bittend mit traurigen Augen an.
"Verstehst du das nicht?", fragte sie leise.

Rul wurde wieder etwas ruhiger.
"Tut mir leid", stammelte er dann leise.
"Und...mach dir keine Sorgen um mich. Ich kann Josh nicht im stich lassen. Ich muss mich um ihn kümmern."

Ruby nickte verständnisvoll.
"Schon in Ordnung, Rul", meinte sie ehrlich und lehnte ihren Kopf an die Wand hinter sich.
"Aber es ist nicht gut, wenn du dich nur um Josh kümmerst, wenn es dir selbst so furchtbar schlecht geht. Ich seh doch, wie es dir geht und ich bin nicht mal ne halbe Stunde hier. Bitte Rul, ich möchte dir helfen, soweit es möglich ist. Das ist mir wichtig."

Rul atmete schwer.
"Aber ich muss mich um ihn kümmern...ich...muss..."

Ruby legte ihm eine Hand auf die Schulter und nickte zustimmend.
"Jah, aber nur, wenn du dir auch helfen lässt. Ihr braucht beide Unterstützung...ich kann das gut verstehen."

Rul legte nun seinen Kopf auf ihre Schulter.
"Danke."

Ruby lächelte, legte den Arm um seine Schulter und den Kopf an seinen Kopf.
"Nichts zu danken", meinte sie.
Sie schloss dann die Augen und atmete etwas schwer aus. Es war ein ziemlich ereignisreicher Tag gewesen und Ruby fühlte sich ein wenig schlapp. Schlapp von allem, was sie erfahren hatte und was sie sehen musste.

neilson kam herein.
"Bin wieder da, Rul?"
Er legte seinen Mantel auf die Couch und trat zu Ruby und Rul in die Küche.
"Die Couch wäre um einiges bequemer."