RE: Waldhütte - 81

Erins Miene hellte sich sanft auf und sie nickte dankbar.
"Danke Josh", ehrlich sah sie zu ihm.
Sie blickte dann zur Tür.
"Ich muss Rul noch von meiner Reise erzählen... ähmm
Soll ich ihn hier ins Zimmer bitten, oder gehen wir gemeinsam raus?
Oder möchtest nichts von dem beiden?", fragter Erin.
"Allerdings würdest du nie erfahren, ob ich nun verheiratet bin oder nicht", sie lächelte leicht bei dem Gedanken und sah erwartungsvoll zu ihm.

Josh sah sie lange an.
"Bestechung. Du bestichst mich, Erin. na schön, ich wärde später dazu kommen. Bis du endlich mal zum Punkt kommst, dauert Jahre genug."

"Haha", Erin sah dabei leicht hinterlistig grinsend in die Luft.
'Ach nein ist das süss.'
Sie sah dann wiederum zu ihm.
"Dann lass ich also einen Türspalt offen, setz mich in der nähe des Kühlschranks hin und fange an zu erzählen.
Ich denke du wirst es bishirhin gut verstehen."
Erin begab sich schon mal in guter Stimmung Richtung Tür, da sie glaubte, es wäre so abgemacht.

Josh hatte nicht gegen diese Idee einzuwenden und er zündete sich stillschweigend eine Zigarette an.

Erin kam strahlend heraus und sah zu den Versammelten draussen.
"Also, wer von euch hätte Lust auf die Garygeschichte?", fragte sie in die Runde.
Sie selbst sah hinter sich zu dem Stuhl und setzte sich schon mal.
Kurz warf sie einen ruhigen Blick zur etwas geöffneten Zimmertür, ins Zimmer hinein konnte sie aber nicht sehen, dann wiederum blickte sie aufmerksam zu Rul.

Rul sah grinsend zu Erin.
"Aber nur zu. Erzähl!"

"Also, ich fuhr auf der Strasse.
Kennt ihr meinen alten Wagen noch, denn ich damals hatte?", fragte Erin, allerdings Joyce und die beiden Kindern waren nicht wirklich mit der Frage angesprochen.
"Ich hatte ja so einen weissen, denn mir mein alter Herr geschenkt hatte, kurz vor meinen zwanzigsten", Erin lächelte sanft bei der Erinnerung.
"Ich fuhr also auf dieser breiten Renchstrasse, so um die fünf Autos waren vor mir und zwei hinter mir. Sonst nichts, weite Wüste und herrlicher blauer Himmel.
Es war also praktisch nichts los, ich hatte meine Landkarte ausgebreitet… und hörte gerade Ray Charles."
Erin schwieg kurz und blickte auf den Tisch dabei, sie konnte es noch genau vor sich sehen.
"Nichts ahnend fahre ich also auf dieser breiten Ebene und stelle mich schon in den Armen dieses blinden Mannes vor und dann… dann passierte es", Erin lächelte nun langsam und genervt auf, umso breiter und ungläubiger, sie fand das noch immer daneben.
Sie schüttelte den Kopf kurz und blickte schliesslich in die Runde auf.
Ihr blick blieb bei Rul hängen, den sie einen Moment offen und vielsagend ansah.
"Kam ein schwarzes Motorrad."

Rul machte kurz Motorradgeräusche und er grinste.
"Aha...kein silbernes? Rotes? Blaues? Schwarz also...böse."

Erin rollte kurz mit den Augen und grinste dann doch etwas knapp auf, über Rul.
"Das Motorrad fährt also in meine Richtung in einem Mordskrach.
Ich blicke in den Rückspiegel", Erin machte kurz eine bestimmte Pause und sah ruhig zu den Kindern, "ich blicke also in den Rückspiegel und frage mich: Was ist das nur für ein aufgeblähter Sack?
Und ehe ich es versah", Erin hielt kurz inne und schluckte dann bestimmt, sie liess diesen kurzen Augenblick der Erinnerung wieder in sich fliessen, "fährt das Arsch, in das Hinterteil meines Wagens."

Rul musste laut lachen.
"Wow, wie romantisch."

"Ich steige also aus!
Nein, das ist falsch, vollkommen falsch", Erin erhob sich und lief nun selber ein wenig hin und her.
"Ich steige fluchend aus!
Ich sag dem Schwein, ohne das der Kerl mich überhaupt hört, weil sein verdammtes… verdammtes Bike, immer noch vor sich her kracht“, sie sah zu den Zuhörern, "Ich sage ihm, dass er ein verdammtes Arschloch sei, das er die Strasse nicht von einem Autohintern unterscheiden kann."

Rul musste schmunzeln.
"Und dann? Hat er dich umarmt und dir einen Heiratsantrag gemacht?"

Joyce stand auf.
"Mai-Lin... geh nach oben ja... solche Kraftausdrücke" Joyce grinste
und Mai-Lin ging leise vor sich hin protestierend nach oben.

Erin fuhr sich mit ihrer Zunge leicht an den Lippen entlang und grinste hämmisch auf Richtung Decke blickend, wegen Ruls Kommentar.
Sie stemmte ihre Hände dann an die Hüften, als Joyce Mai-Lin anordnete ins Zimmer zurück zu gehen und sah sie ihr ebenso aufmerksam hinterher.
Erin lächelte etwas heiter auf, erst jetzt begriff sie, wie alt Mai-Lin wohl sein sollte.
'Na sowas'
"Gute Nacht Süsse", rief sie ihr freundlich hinterher.
Sie wandte sich dann wieder an die anderen und brauchte kurz um wieder den Einstieg zu finden.
"Wo war ich grad...?"
"Mm", Erin schüttelte leicht den Kopf.
"Also jetzt kommts.
Der Mann nimmt seinen Helm ab und fragt: Entschuldigen Sie Madame, können Sie das vielleicht noch einmal wiederholen?
Mein Motor hat gekracht.
...
Ich", Erin sah ruhig zu der Runde.
"Ich stehe da und blickte diesen Mann lange und mit dem tödlichsten Blick an, denn mir Joshua jemals zu geworfen hat. Und dann kommt’s", Erin hielt kurz leicht mit dem Atmen inne. Langsam fuhr sie sich mit der Zunge an den Lippen entlang und nahm innerlich tief Luft.
"Ich kicke den Mann… in seine Eier... und verwünsche ihm in den tiefsten Knast, den selbst der Graf von Monte Christo nicht überlebt hätte."

Rul musste lachen und es war wirklich gut, dass Joyce Mail-Lin nach oben geschickt hatte. xD
Er war wirklich neugierig geworden auf das ganze und unterliess nun dumme Kommentare.
"Und weiter?", drängelte sie Rul dann.