RE: Waldhütte - 83

Erin wartete kurz, allerdings hatte sie nicht vor, den beiden auf diese simple Art zu antworten.
Stattdessen fuhr sie mit ihrem Erlebnis fort:
"Also ich war zuhause und plötzlich erhalte ich am nächsten Morgen einen Umschlag.
Ich ging zum Kühlschrank und blickte nebst den Früchtesäfte darin einen Briefumschlag.
Ich nehme ihn an mich… öffne in langsam und-"

Josh winkte ab.
"Ich geh dann mal wieder."
Er verschwand wieder in seinem Zimmer, während Rul leicht schmunzelte.
"Dann?"

"Hey, jetzt wird es erst richtig spannend", Erin erhob sich von ihrem Stuhl und grinste sanft, sie ging zum Wasserhahn und füllte sich ein Glas Wasser auf.
"Tja, ich Finde einen Schlüssel darin", Erin betrachtete das gefüllte Glas vor sich und nahm einen Schluck.
"Weit und breit kein Brief, keine Adresse... nichts."

"Der Schlüssel zu seinem Herzen", sagte er lächelnd.
"Aber wie hast du sein Haus gefunden?"

Erin musste lachen.
"Oh Rul", heiter strahlend sah sie ihn einen Moment vor sich an.
"Du bist so süss!
Genau ein Punkt warum Gary so Angst vor dir hat.
Aber he!", sie grinste und setzte sich wieder hin.
"Das kommt später an die Reihe, wenn ich endlich fertig erzählt habe.
Also... Ähm.. weit und breit war also keine Adresse, der Schlüssel gehörte nicht zu meinem Haus.
Was würdet ihr tun?
Ausprobieren wo er passte?
Wohl kaum…
Nein ich ging ans Fenster und blicke hinaus und ehe ich es versah, steht das pechschwarze Motorrad, dass mein Wagen demoliert hatte", Erin musste lachen.
"Hach, es war… so… so Herz aller liebst.
Ich gehe zum Telefon", sie sah dann zu Joyce und nickte, "ich gehe zum Telefon.
Wähle die Nummer.
Rufe Gary an und sage: Gary…. Dein Motorrad ist vor meinem Haus.
Gary sagt: Hey Maus, ja der gehört dir, als Entschädigung", Erin grinste laut auf und blickte dabei Richtung Decke, es amüsierte sie prächtig.
"Gary hat mir sein heiliges Motorrad geschenkt.
Und was tu ich?", sie sah nun gespannt grinsend zu Rul.

Rul klappte den Mund weit auf.
Erin und Motorrad fahren?
Das konnte er sich nicht vorstellen. xD
Die würde es wohl beim ersten start zu Schrott fahren.
"nein, sag dus mir."

Erin lehnte sich näher zu ihm und blickte ihm vielsagend einen Moment, mit ihrem typischen Gesichtsaudruck an, wenn sie besonders aufmerksam war.
"Ich verkaufte es."

"Was???"
Rul sah geschockt zu ihr.
"Du...du bist unmenschlich, Erin."

Erin grinste auf den Kommentar leichthin.
Sie sah dann auf den Tisch, ihr schien es noch heute nichts auszumachen. xD
"Tja, was soll ich sagen?
Gary kommt am Abend zu mir und fragt mich, ob ich es schon ausprobiert hätte.
Ich sage gelassen: Nein Gary, ich hab es nicht ausprobiert. Ich habe es verkauft.
Was tut er als nächstes?
Gary flippt aus", Erin richtete sich dabei auf und blickte aufmerksamer zu ihren Zuhörern.
"Er erzählt mir, dass seine Gefühle mich nicht interessieren, dass ich seinen Träumen keinerlei Beachtung schenke und das der Abend mit dem ich es so gut hatte… nur ein Witz für mich wäre.
Gary ist stinksauer und sagt mir was für eine wahre Hexe ich bin.
Ich... daneben“, sie sah dabei zu Joyce, "lache mich allmählich kaputt.
Schliesslich kommt der Typ - schüttelte mich mordlustig - und ist kurz davor in ein Fenster ein zu schlagen.
Schliesslich… - ich schreite ein -", sagte Erin bestimmt und hatte dabei ihre beiden Zeigfinger in die Luft gestreckt.
"Ich werfe ihm einen Schlüssel zu und warte aufmerksam ab.
Gary versteht zuerst nicht, dann erschrickt er… tritt zum Fenster und späht hoffnungsvoll hinaus.
Ratet mal was er vorfand?"

Rul schüttelte nun den Kopf.
Er konnte es einfach nicht fassen.
Er war so erstaunt über Erins handeln, sie hatte ihm die Sprache verschlagen. xD

"Mein - weisses - Auto“, Erin schloss den Mund und wollte diesen Satz bei den anderen erst wirken lassen.
Schliesslich nahm sie das Glas zur Hand und nahm daraus gelassen einen Schluck.
Sie stellte es dann ab und verschränkte ihre Arme und lehnte sich bequem zurück.
"Ich sagte ihm: Gary Schätzchen, ich hoffe du hast nichts dagegen.
Aber wenn unsere Beziehung nicht nur aus reinster Sex auf Dauer bestehen sollte, dann sollte unser Haus später wenigstens noch ein Auto zur verfügung haben, mit dem wir unsere Bengels zur Schule fahren können."
Erin hob dann leicht lässig ihre Augenbrauen und meinte dann etwas beiläufig: "Erin und Gary heirateten dann in der Nähe von der Renchstrasse.
Er fuhr mich mit einem geliehen Motorrad von seinem Freund in das Motel.
Wir haben keine Kinder", betonte Erin stark und hielt kurz inne, ob sie nicht noch was vergessen hatte.
Leicht zuckte sie dann mit ihren Schultern.
"Ja.
Ich glaube... that's it."

Rul grinste breit und er klatschte dann.
"Wow, du hast es tatsächlich geschafft fertig zu werden. Gut erzählt, Erin."

Erin grinste, es schmeichelte sie.
"Dankesehr, Rul", sagte sie schon etwas verlegen.
"Gerade das von dir zu hören schmeichelt mir, du Dichter."
Sie erhob sich und begann die leeren Pizzakartone zu entsorgen.
"Und Josh?", rief sie dann, während sie sie in der Mülltonne verstollte.
"Ist deine Frage geklärt?"

Rul musste schmunzeln.
"Ich glaub Josh ist lange wieder in seinem Bett am pennen."

Erin musste schmunzeln.
"Der verträgt wohl meine Geschichten nicht", murmelte sie und richtete sich dann auf, sie stemmte die Hände an die Hüften und sah Rul sanft lächelnd an.
"Weisst du an was ich gerade denke?"