RE: Zirkus Silverlight - 38

Rachida lief sogleich zu Bastian.
"Ich bin die neue Schlangentänzerin", sagte sie sogleich.
"Rachido. Machst du afrikanische Musik?"

"Afrikanische Musik?"
Also auf deine Trommel würd ich schon mal gerne hauen, Süße.
"In welche Richtung hast du dir das denn gedacht?"

Rachida überlegte.
Kannte man das hier denn?
Bestimmt!
"Mit möglichst vielen Trommeln, Regenrohren und Xilophon", schlug sie vor.
"Es soll einfach afrikanisch klingen, ich werde dazu tanzen mit meinen Tieren."

Bastian musterte sie nochmal kurz, zog noch ein letztes Mal an seiner Zigarette und drückte diese schließlich im Aschenbecher aus.
"So,so", sagte er leichthin und erhob sich. Daraufhin ging er nah an ihr vorrüber, wobei Bastian sie aus "Versehen" striff und lief zu einem großen Schrank.
"Hmmm...", konnte man ihn lange murmeln hören, während er ein wenig rumkramte.
"Jup, haben wir tatsächlich da. Wollen wir glatt mal üben? Einfach, dass du mir zeigen kannst, wie gespielt werden soll?"

Rachida nickte einverstanden und sie zog sich erstmals die Jacke aus.
"Oh, Gitarren sind auch immer gut", viel es ihr nachträglich ein.
"Und ein Akordeon, ja?"
Wirklich, das mochte wohl etwas kompliziert werden für Bastian, wenn er so etwas noch nie zuvor komponiert hatte. xD

Bastian richtete sich dann etwas auf sah zu ihr.
Diese Rachida musste ja wirklich wissen, was sie wollte und das gefiel ihm. Oh ja. xD
"So? Vielleicht noch ein Bass und Schlagzeug? Und Trompeten, wie auch Klarinetten würden passen", begann er, ging neben ihr vorbei, zu seinem Platz und schüttelte leicht grinsend den Kopf.
"Nein, mal ehrlich. Zeig mir erstmal, was du drauf hast, dann kann ich dir sagen, was passt."

"Meine Tiere sind aber noch nicht da", erklärte sie und sie überlegte kurz.
Doch dann trat sie zum Schrank und erblickte dort ein Xilophon in einer Kiste.
Sie entschied sich kurzerhand einfach mal kurz ein Lied darauf zu spielen, damit Bastian verstand.
Afrikanischer Takt war ganz anders, das Xilophon sehr wichtig und sie nahm es sogleich heraus, auch wenn das hier Bastians Revier war.
Sie begann sogleich schnell und lässig darauf zu spielen, während ihre Füsse den Takt der Trommeln angeben.
Leicht lächelnd und ohne sich zu genieren, begann sie eine kurze Stophe zu singen.
"Akila na badjémano
Na badjémano ballo bou tiyol
Oh oh Akila
Akila yé assano".
Sie endete sogleich und sah wieder zu ihm.
"In der Art", sagte sie und hoffte, dass er sich jetzt mehr vorstellen konnte.
Schliesslich öffnete sie ihr Haar und trat etwas zurück.
"Du spielst, ich tanze."
Wenn er schon sehn wollte, wie sie tanzte, dann könnte sie das auch ohne Tiere zeigen, diese sollte man sich halt vorstellen.
Der enge Balkon machte ihr auch nichts aus, Akilas Bewegungen waren nicht so hitzig, sie blieb öfters einfach an einer Stelle und tanzte vom Platz aus mit dem ganzen Körper.
Abwartend sah sie zu Bastian.

Bastian sah ihr aufmerksam und abwartend beim Singen und Spielen des Instruments zu.
Sie war wirklich begabt...ohne Frage!
Innerlich lächelte er schon fast über den für ihn befremdlichen Text und lehnte sich entspannt zurück.
Die Melodie war wirklich sehr gut und passte ihm toll ins Konzept.
Das war wirklich mal was neues. An ihr konnten sich hier manch andere noch eine Scheibe abschneiden.
Schließlich nickte er und nahm das Xylophon an sich.
Er - selbst Komponist - hatte sich die Melodie schnell einprägen können, die ja auf bestimmte Weise immer wieder kam.
Schließlich nahm der das kleine Schlagstöckchen und begann im Takt zu spielen.
Erst leise, um sich hinein zu finden und stockend, doch dann wurde es fließender.
Nebendran hob er den Blick an, welcher über ihre Beine fuhr und war dann bereit.

Rachida begann nun dazu zu tanzen, in afrikanische Weise, jede Bewegung sehr sinnlich und sie schien mit ihrem Körper zu verschmelzen.
Bastian hatte es wirklich drauf, es schien so, als hätte er das schon immer gemacht!
Für Rachida, die so eine lange und beschwerliche Reise gehabt hatte, war das wie eine befreiung, als käme ein Stück Heimat zu ihr zurück und sie schloss ihre Augen, um jeden einzelnen Laut zu geniessen.
Ihre Hände fuhren strichen durch ihre Haare, sie hatte keine schlangen bei sich, also spielte sie so mit sich.
Alles war sehr entspannend und gefühlsvoll.

Bastian sah mit aufmerksamen Augen zu der tanzenden Rachida, wobei diese immer ein wenig größer wurden. xD
Wirklich, sie tanzte umwerfend. So etwas hatte er bis jetzt nur bei Fabi gesehen, und diese spielte ja in einer ganz anderen Liga.
Da waren Welten zwischen den beiden...aber alle mal.
Bastian machte grinsend weiter und erfreute sich an ihrem Anblick.
Spielte...sie da etwa mit sich?
Leicht fuhr er sich dabei über die Lippen und fuhr fort.
Nein, das sollte nicht aufhören. xD

Rachida tanzte mit ganzer Seele weiter, während sie dann ihren Rücken langsam nach hinten beugte, den Kopf zum Boden hinbaumelte und sie dann, wie zusammengequetscht mit ihrer Hand ihre Füsse berührte.
Schliesslich öffnete sie wieder die Augen, schwang das eine Bein hoch, und wie als wenn sie um eine Stange tanzen würde, schlängelte sie ihren Körper ringsherum, bis sie wieder aufrecht war und ihr Haar auf eine Seite strich.
noch einmal hob sie ihren Kopf und schwang ihn langsam um sich herum.
Danach hatte sie erstmals genug und sie sah zu Bastian.
"Das ist wundervoll, genau so will ich es haben."

Bastian grinste er im innern leicht und versuchte, ja nichts davon zu verpassen.
Schließlich, als sie aufhörte, legte er das Schlagstöckchen leicht zur Seite und fächelte sich spielerisch Luft zu.
"Mensch...heiß", sagte er ihr und war sehr zufrieden. Ja, sein Tag war alle mal gerettet. xD
"Ja, so will ich es auch haben. Sehr schön. Und...du bleibst jetzt länger?"
Etwas hoffnungsvolles lag in seinem Blick.

"Ich bin auf Probe hier", erklärte Rachida und sie war lieber etwas pessimistisch in dem Falle.
"Weisst du, wo ich wohnen werde?"

"Hmmm", murmelte Bastian und blickte auf einen Zettel.
"Wagen 7, würd ich sagen. Der ist nämlich frei. Soll ich dich hinführen?"

"Ohja, sehr gerne."
Rachida griff sich ihre Jacke und sie lief schonmal den Balkon hinunter, wo sie dann auf den Sitzplätzen ihren Koffer griff.