RE: Zirkus Silverlight - 52

Sadira zeigte ihm den Finger, als er Pfiff und sie damit vollkommen durcheinander brachte. XD
Lex hingegegen lachte und fing sich direkt eine ein.

Fabi sah zu Josh hinüber und grinste.
"Hört sich sehr spannend an", meinte sie darauf sarkastisch und zuckte mit den Schultern.
"Wenn du Lust hast...ich gehe heute Abend 'Nachtreiten'. Vielleicht bringt dich das auf andere Gedanken. Oder aber..."
Sie zuckte erneut mit den Schultern und spielte auf seine lustlose Miene an.
"...oder es inspiriert dich. Mich inspiriert es immer sehr."

"Nachtreiten", wiederholte Joshua und er blickte entgeistert zu Fabi.
Sein blick sagte alles.
Er auf einem Pferd?
Wie blöd das aussehen musste.
"Sowieso...den Begriff verstehe ich zweideutig, Liebes."

Fabi lachte und zwinkerte dann.
"Das ist so typisch Mann", sprach sie und musterte ihn eingehend.
"Ihr nehmt so wie so alles zweideutig."
Sie erhob sich und sah auf ihn hinab.
"Josh, Josh, Josh. Du spielst mit Messern und den Leben anderer, aber auf ein Pferd, das so liebenswürdig ist, traust du dich nicht?"
Fabi kicherte und verschrenkte aufmerksam die Arme.

"Pferde?"
Joshua schauderte bei dem Gedanken.
"Ich würde niemals einem Tier trauen.
Die sind mir schlicht und einfach zu dumm."

Fabi grinste.
"Diese Tiere sind wesentlich schlauer, als manch Menschen, glaub mir", sprach sie und lachte leise.
"Wie gesagt...es war nur ein Vorschlag. Wenn du dich doch noch umentscheidest oder mich reiten lassen willst, dann weißt du ja, wo du mich findest."
Ein wenig bedeutend zwinkerte sie ihm zu und ging zu ihrem Wohnwagen.

Joshua blickte Fabi hinterher.
Er schüttelte leicht den Kopf und sah dann den beiden Feuer- und Bodenartisten eine Weile zu.
Als es dann Abend wurde, klopfte Josh an Rabanus' Büro und trat ein.
"N'Abend Chef", grüsste er.
"Ich hab die Neulinge verhört."

Rabanus sah auf und wies ihm, sich zu setzen.
"Gut", sprach er und legte einen Brief bei Seite, den er gerade schriftlich aufsetzte.
"Wie machen sie sich? Wie sind deine Meinungen zu ihnen? Du weißt, irgendwelche Luschen können wir uns beim besten Willen nicht leisten."

"Aber wir könnten uns ein bisschen mehr Jubel Trubel leisten", sagte Josh, der sich dann setzte und zu Rabanus sah.
Josh mochte das nicht besonders am Zirkus: Clowns und lustige Nummern.
Aber gerade das war es, wonach sich Leute sehnten.
"Unsere Raubtiere und die Feuernummern sind ganz schön.
Aber was ist mit Clowns?
Oder sonst was neues, was vielleicht nicht so gefährlich, sondern banal ist?"
Josh nahm nun seine Liste hervor und las sie Namen von André und Isabelle herunter.
"Die beiden könnten sich um die Clownnummern kümmern und auch jonglieren.
Eine gewisse Miranda hat sich fürs Geige- und Klavierspielen gemeldet.
Frag Bastian, er wird dich volljammern an wie vielen Musikern es ihm fehlt.
Also, was meinst du?"

Rabanus hörte ihm aufmerksam zu, legte die Hände zusammen und lehnte sich in seinem Stuhl zurück.
Wie bereits erwähnt konnte sich der Zirkus Silverlight unmöglich irgendwelche Fehlinvestitionen erlauben.
Ohnehin würde ihn jede weitere Einstellung nur noch näher an den Abgrund der Schulden bringen.
Er seufzte und wahrscheinlich war Josh der erste, der in Rabanus Augen so etwas Unsicherheit oder Verzweiflung aufblitzen sehen konnte.
"Es ist schwierig", murmelte er und kramte einen Zettel aus seiner Schublade, um einige Rechnungen zu machen.
Es dauerte etwas und dann sah der Direktor wieder aufmerksam zu Josh.
"Ich würde sagen, dass es einen Versuch wert ist. Aber ich werde ihre Arbeitsverträge befristet aufsetzen, sag ihnen das. Damit ich nicht ewig an sie gebunden bin, sollten sie unserem Zirkus nichts taugen."

Josh nickte.
Er war ehrlich gesagt froh, dass hier frisches Blut auftauchte.
Auch wenn die anderen Artisten alle sehr hochrangig waren, so fehlte es immer mehr an Kindern in den einzelnen Vorstellungen.
Und waren es nicht gerade die Kinder, die sie jetzt locken sollten?
Josh wurde es leicht übel bei dem Gedanken.
Kinder...
Er mochte keine Kinder.
Aber er dachte, ebenso wie Rabanus, ans Geschäft und daran, wie der Zirkus überleben sollte.
Wie die Kohle in die Kasse reinkam.
Das war das entscheidende.
Joshua erhob sich.
"Ich werds ihnen sagen.
Schönen Abend dir."

Rabanus nickte.
Er schätzte Josh soweit ein, dass er ebenfalls so dachte, wie er selbst.
Daher hatte er ihm diese Aufgabe auch zugeteilt.
"Dann führ sie morgen ein und gib mir bescheid, wenn es Probleme gibt."
Er nickte dann noch, was so viel heißen sollte, wie eine vernünftige Verabschiedung und wandte sich wieder seinen Papieren zu.
"Guten Abend, Joshua."

Joshua trat dann hinaus und ging nach Hause.
Rabanus hatte ihn nicht rausgeschmissen.
Noch nicht.
Doch vielleicht fürs erste nicht, weil er die Neulinge einführen sollte.
Naja, er würde es ja bald sehn.

André und die anderen Beiden erschienen wieder auf den Zeltplatz.
Seufzend ging sein Blick durch die Gegend.

Joshua wäre normalerweile drin gewesen.
Da er aber etwas spät dran war, apparierte er nicht undweit von ihnen und steuerte auf das Zelt zu.
Er blieb dann stehn, als er André und die anderen erblickte.
"Also ihr habt die Jobs", rief er und trat auf sie zu.
Er deutete auf André und Isabelle.
"Ihr beiden seid für die Clownnummer und das Jonglieren zuständig", sagte er.
Er wandte sich dann an Miranda.
"Du bist bei der Musik eingeteilt.
Am besten machst du mit Bastian aus, welches von beiden Instrumenten du mehr spielen wirst.
Er ist drinnen im Zelt, über der Manege."

André nickte leicht und warf seiner Schwester einen Blick zu,
welche fröhlich sich im Kreis drehte.
"Okey." sagte er dann ruhig und Miranda selbst nickte Joshua zu.
Die junge Frau verschwand dann im Zelt um Bastian zu suchen.
"Sollen wir irgendwas machen?" fragte André mit gelassener Miene.