RE: Polizeirevier - 35

Es war mitten am Nachmittag als eine dunkle Gestallt leise und unbemerkt in das Zimmer trat.
Angenehmer Wind wehte die weissen Vorhänge beim grossen Balkonfenster auf.
Der fremde Eindringling trat seelenruhig durch das Hotelzimmer, während er sich gut umsah und lauschte, wo die junge Frau gerade sein könnte.
In seiner Hand hielt er die lange Todeswaffe in Form einer Kette, über die er leicht mit seinen Fingern strif und sich friedlich lächelnd umblickte.,

Yoshio tippte eifrig an seinem Laptob.
Inzwischen hatte der Bursche schon sein zweites Studium geschmissen und verbrachte den lieben, langen Tag in der Kantine des Polizeireviers.
Lau war meistens in seinem Büro aufzufingen und gestört fühlte sich Yoshio hier zu dem auch nicht.
Neben ihm auf dem Tisch waren gekochte Nudel mit Stäbchen, dazu eine Cola und einige DVD's die perfekt dienten, die Schüssel der heissen Nudelbrühe zu tragen.
Yoshio schlürfte sich die Nudeln in den Mund und kurz prustete er.
"Heiss'sch!", kommentierte er und schnell schlürfte er vom Strohhalmen Cola in den Mund, um seine Kehle zu kühlen.
Yoshio tippte dann wieder von der Szene befasst am Laptop weiter.
Dabei spickte Yoshio immer zu wieder auf eine der Polizeiakten , daraus war ein Mordsverdachtfall, der natürlich sein Vater in die Welt gesetzt hatte.

Vor dem Badezimmer blieb er stehen und er konnte gerade hören, wie sie aus der Dusche stieg.
Rasch nutzte er die Lage aus und trat an der Tür vorbei in ihr Zimmer, wo er auch schon eine Waffe auf dem Bett vorfand.
Die Augen des unerwarteten Besuchers funkelten auf.
Er stellte sich dann gegen die Wand, jeden Moment bereit, wenn das Mädchen um die Ecke kam.
Die Waffe hatte er auf dem Bett liegen gelassen.
Wer weiss, vielleicht konnte sie der eigenen Besitzerin am Ende doch noch zum Verhängnis werden?

Sam trottete in die Kantine, laut gähnte er und nahm auch schon die Brille von seiner Nase runter.
Eine Zeitung lag eingeklemmt zwischen seinem Arm und der Brust.
Behutsam begann er seine Brillengläser mit Hilfe seines Taschentuches zu säubern.
Doch etwas brach diese ruhige und sonst so friedliche Stille in der Kantine im späten Nachmittags.
Tiptaptiptap..taptaptip... tiptip (?)...TAP!
Leicht legte er seine Stirn in Falten.
Nanu?
Was war denn das bloss für ein fürchterliches Geräusch?
Sam vernahm nämlich das Tippen mehrer Tasten zugleich und nicht weit entfernd entdeckte er auch schon Yoshio.
Yoshio sass an einem langen Tisch und vor ihm lag der Laptop.
Die DVDS die als zusätzliche Tischplatte für seine heissen Nudeln diente, fielen Sam sofort auf.
Sam hob beide Augenbrauen, schier verdutzt blickte er zu diesem.
Hatte Lau nicht einmal gesagt, er wollte Schriftsteller werden?
"Ach du meine Güte!", kam es ganz erschütternd von Sam.
"Yoshio, bist du das Junge?
Hä?", Sam trat auf ihn zu.
"Warum bist du nicht in der Schule?
In der Akademie?
Im Internat, oder sonst irgendwo, wo man nicht faul herum sitzen kann?!", kam es fassunglos aus Sam.
Diese jungen Leuten!
Was sollte das denn bedeuten?

Yoshio tippte weiter und man konnte ihm ansehen, dass er sich gestört fühlte in der Anwesenheit von Sam.
'Nicht schon wieder der Dicke!', dachte er dumpf.
Dann auf einmal hörte das unbrechbare Tippen auf.
Yoshio blickte mürrisch auf.
"Kommt Zeit kommt Rat", meinte er schnippisch und tippte weiter.
Sam klappte seinen Mund verstört auf.
WIE?!
"Das ist doch-", Sam wusste nicht wo seine Worte hinwollten.
Doch dann entschied er sich zu einem knallharten Entschluss!
Yoshio sollte ihn noch kennen lernen!
'Ha!'
"So einen Unverschämtheit!
Da!
Da das hast du davon", Sam riss das Kabel aus und der Laptop stieg auf der Stelle aus.
Yoshio erschrak.
"Nein!", kam es erschüttert von ihm.
"Ja, ja!", gab Sam bissig zurück, über das Vorherige.
"Da siehst du es.
So wie man es in den Wald ruft, so kommt es auch wieder zurück", belehrte er Yoshio.
Yoshio wollte aufbrüllen!
Doch konnte er sich noch beherrschen.
Er schluckte es allerdings bitter runter und blickte Sam verägert an.
"He!
Wenn dasch jetzt eine Doktorarbeit geweschen wäre, dann würde ich Schie anzeigen!", drohte Yoshio.
Sam blinzelte.
Doch dann musste er auf einmal auflachen.
Kurz schloss Sam zudem noch vergnügt seine Augen.
"Tja, da musst du aber früher aufstehen mein Sohn.
Ich wette Lau würde mir beipflichten."
Stille kehrte ein.
Yoshio schnaubte auf und verschränkte protestierend seine Arme.
"Und dann meint ihr noch alleschamt, dasch wir esch leicht haben", meinte Yoshio beleidigt und der Vorwurf ging scharf an die Erwachsenen.
Sam runzelte darauf die Stirn, wieder vom Ernst gepackt blickte er Yoshio vielsagend an.
"Ganz genau.
Sag das dem Richter äh-
deinem Vater!
Jawohl Lau ist für dich zuständig, ich habe mit meinem eigenen Sohn schon genug Scherereien!", Sam wandte sich ab und ging verärgert davon.

[wunderbare posts =) yoshio braucht dringend eine arbeit xD schön das er über liang schreibt ]

Doch kaum trat Sam aus der Kantine, packte ihn auch schon eine Hand und drehte ihn wieder um.
"Was, Chef, Pause schon vorbei?
Wie immer der fleissigste unter uns.
Tony bewegte sich mit Sam zu einer der langen Tische, wo auch Yoshio sass.
Den Jugendlichen begrüsste er mit einem üblichen Faustschlag.

[ ]

Sam hielt verstört an und blickte in das Angesicht Tony, der ihn soeben umgedreht hatte.
"Ich unterbiete mir solche Begrüssungsfeierlichkeiten, Tony!", belehrte ihn nun auch noch der Chef dieses Polizeireviers.
"Wir sind immerhin noch an der Arbeit", fügte Sam als Erklärung hinzu.
Allerdings fühlte er sich geschmeichelt über das Kompliment und das gefiel ihm nun wiederum mit Tony auf einen Schwatz einzugehen. xD
Sam setzte sich an den langen Tisch, zu dem ihm Tony hergeführt hatte.
"Au", kam es von Yoshio und dieser rieb sich die Schulter, die Tony soeben zur Begrüssung geboxt hatte.
"Jah, jah", meinte nun auch Sam, "Gegensatz zu Lau und einigen Stubenhockern", dabei warf er Yoshio einen abschätzigen Blick zu, "weiss ich noch wie man sich den Lohn schlussendlich verdient."
"He ich krieg nicht mal mehr Taschengeld!", rief Yoshio darauf protestierend und er verschwand unter dem Tisch zum Kabel.
"Ausscherdem... bin ich keinesch Wegsch untätig!", kam es dumpf unter dem Tisch.

"Also ich hätte einen guten Job für dich", meinte Tony dann an Yoshio gerichtet.
Er wandte sich zu Sam.
"Vertrauen Sie mir, Boss.
Ach, und wir bekommen bald Besuch."

Sam runzelte die Stirn, als er hörte was Tony da zu Yoshio sagte.
Er und einen Job?
Für diesen Faulpelz?
Sam fühlte sich dann etwas ignoriert und leicht nippte er an seinem Pappbecher, der randvoll mit Kaffee gefühlt war.
"Besuch?!", kam es verstört von Sam.
"Was denn für Besuch?
Tony?
Spionierst du etwa meinem Terminkalender nach?
Was hat sie dir gesagt!
Was hat dir meine Sekretärin gesagt!", rief Sam ausser sich aus, da er glaubte Tony hätte es von ihr mitgekriegt. xD

Yoshio hob seinen Kopf von unten.
Seine Augen waren ganz glasig vor Staunen.
"Oha.
Jah?
Wasch denn für einen Job?", fragte er und Hoffnung war daraus zu vernehmen.

Tony musste lachen wegen seinem Boss.
"Soso, du hegst also Geheimnisse vor deiner Frau?", wollte er wissen.
"Bist du überhaupt verheiratet?"
Er sah dann zu Yoshio und beugte sich zu ihm.
"Du musst ein Protokoll für mich schreiben, in Hogwarts.
Der Schulleiter will, dass ich mir meine Arbeit genaustens notiere.
Was meinst du, Kleiner?"

Sam starrte Tony vor sich schier entgeistert an.
Sprachlos über diese Entwicklung der Unterhaltung.

Yoshio schrie vor Freude auf und stiess sich den Kopf beim Tisch an, da er aufstehen wollte. xD
"Mischt!"

"Ich äh...
Chrm", Sam räusperte sich leicht und verlegen schielte er auf den Boden.
"Na ja.
Jeder hat da so seine privaten... Eigenschaften", erneut räusperte er sich und dann blickte er aber mit gerunzelter Stirn zu Yoshio.
"Dieser Junge ist doch wirklich ein Tollpatsch!
Lass nur Tony, ich werde diesen Fall einem Spezialisten übergeben."

Yoshio erschrak und mit geweiteten Augen starrte er schockiert zu Sam.
"Hey!
Ich wurde zuerscht gefragt!
Endlich kann ich Hogwart'sch wieder schehen!
Ich übernehme dasch!", Yoshio klappte prompt seinen Laptop zu und stellte sich stolz neben Tony und auffordernd verschränkte er die Arme.
"Auscherdem bin ich dazu unaufälliger, alsch ein Cop."

Warme Begrüssungen von allen Seiten.
Cheung kannten nicht alle, aber immerhin einige erinnerten sich an ihn und waren erstaunt.
"Meine Güte, Cheung!"
"Hey, wie lebst du so?"
"Schön, dass du mal vorbei kommst!"
"Liang endlich hinter Gittern?"
Cheung lächelte lieblich vor sich her.
Leslie, der ebenfalls einmal hier gewesen war, wurde von niemandem begrüsst.
Genervt trottete er seinen Kollegen hinterher und runzelte leicht die Stirn.
"Sollten wir nicht zum Chefinspektor gehn?", fragte er gereizt.
Cheung warf einen Blick zurück beim Gehen.
"Soweit ich weiss, war Miss Wyler immer für Anzeigen zuständig."
Er nickte entschlossen und steuerte dann auf ihr Büro zu.
Dann musste er jedoch feststellen, dass dort jemand anderes war und so suchten sie erstmals nach dem Büro.
Dann endlich fanden sie es.

Büro von Trixie

Mai-Lin und Ella wurden von Sam hinein gebeten, während drinnen Trixie Cheung um den Hals fiel.
"Du bist es wirklich!", sagte sie ganz verblüfft und den Tränen nahe.
"Mein Gott, wir haben dich so ver-"
"Chrm, chrm", Sam räusperte sich.
Leslie trat als letzter ein.
Seine Mine war steinernst.
"Inspektor Cheung hat soeben diese beiden jungen Damen angefahren", sagte er.
"Sie sind hier um Anzeige zu erstatten."

Kantine

Tony sah zu Sam und er schmunzelte.
"Aber Boss.
Ein Speziallist würde doch zu viel kosten", sagte er und legte Sam freundschaftlich seinen Arm um die Schulter.
"Und das nur für ein Protokoll.
Sie könnten sich mit der Differenz einen neuen schönen Schreibtisch kaufen."

Mai-Lin lief schweigend hinterher, während Ella sich umschaute.
In dem Büro angekommen betrachtete sie die herzliche Geste und
wandte sich an Mai-Lin.
Die kleine Chinesin fühlte sich von Leslie bedroht. Sie mochte ihn nicht, genauso
wie die anderen hier.

Trixies Büro

Trixie blickte verblüfft von Leslie zu Cheung und dann zu Mai-Lin und Ella.
"Was?"
Cheung nahm etwas Abstand von ihr.
"Ja, so ist es", sagte er.
Ganz verdutzt blickte sie zu Fan und wusste nicht, ob ihr eher zum Lachen oder zum Weinen zumute war.
"Kann passieren", meinte Sam.
Cheung blickte zu diesem und schüttelte den Kopf.
"Oh Cheung", mitleidig fuhr ihm seine ehemalige Teamkollegin über den Anzug.
"Na schön."
Sie fasste sich dann und trat lächelnd auf Ella und Mai-Lin zu.
Das berufliche hatte vorrang.
"Hi, ich bin Trixie Wyler."
Sie reichte den beiden ihre Hand.
"Ich bitte Sie, Platz zu nehmen.
Es geht nur schnell, bloss einige Formalitäten zu klären."
Das war das Stichwort der anderen.
Leslie trat wortlos hinaus, während Sam sich verabschiedete.
Cheung nickte beiden ebenfalls knapp zu und trat dann hinaus in die Gänge.

Kantine

"Jau!", machte Yoshio und gab Tony recht.
Innerlich natürlich vollends erleichtert, dass Tony sich so für ihn einsetzte!
Äusserlich blieb er aber cool und wollte sich die Unruhe nicht anmerken lassen. xD
"Auscherdem", fügte Yoshio hinzu.
"Kann Ihnen mein Dad mal nicht in die Quere kommen, wenn ich esch schon mache."

Sam wurde bedenklich und hörte sich den Vorschlag von Tony an.
Doch als Yoshio mit diesem Benehmen einsetzte, runzelte verärgert die Stirn.
"Ich unterbiete mir solche Anmerkungen, Robbins!"

"Für Schie immer noch Cho", erwiderte Yoshio.
Innerlich natürlich stolz, dass er diesen so eins von auswischen konnte.

Sam stöhnte betroffen auf und er nahm sich die Brille von der Nase.
Auf einmal hörte er von dem Eingang lautes Begrüsse und Tumult.
"O je", machte Sam und pollierte die Brillengläser mit seinem Taschentuch.
"Na wenns sein muss.
Aber dafür ist jetzt endlich Mal Ruhe!", verlangte er von Yoshio gereizt.
Schweigen kehrte in der Kantine ein und immer lauter wurde es von draussen.
"Tony, was hat dieser Krach zu bedeuten?
Ich erwarte eine Erklärung."

Trixies Büro

Als die Tür hinter den Männern ins Schloss fiel, sah man richtig,
wie die Anspannung von Mai-Lin abfiel.
Sie atmete tief durch und fuhr sich durch die Haare.
Ella schaute sie kurz an, dann wandte sie sich an Trixie.
"Was müssen Sie wissen?"

Kantine

Tony musterte Yoshio einen Moment.
Stimmte, dieser war ja auch ein Robbins.
Wie er damit bloss leben konnte?
Wobei, er war ein Leung - nicht einen funken besser.
Er wandte sich dann fragend zu Sam und sein Gesicht hellte sich auf.
"Wie gesagt, unser Besuch", meinte er.
"Fan Cheung hat sich für heute bei uns angemeldet und will mal vorbei schauen."

Trixies Büro

Trixie setzte sich hinter ihren Schreibtisch und nahm ein paar Unterlagen nach vorne.
Darunter auch Cheungs Akte.
"Nun, Ihre Namen und Adressen brauche ich als erstes", sagte sie und reichte den beiden dann je ein Formular und einen Stift.
Darin sollten sie Name, Alter, Adresse, Heimatort etc. ausfüllen.