RE: Polizeirevier - 36

Ella und Mai-Lin zückten beide den Stift und begannen das Formular auszufüllen.

Kantine

Sam lugte daraufhin völlig verwundert aus seinen Brillengläser.
Nein mit ihm hatte er tatsächlich nicht gerechnet.
Und das verblüffenste war nartürlich, dass ihm niemand was davon schon eher mitgeteilt hatte. xD
"Wie bitte?", kam es verstört von ihm.
"Fan Cheung?
Der Fan Cheung aus Hongkong?
Hierher?"

"Dasch isch aber cool!", kommentierte Yoshio und wurde hellwach bei dem Gedanken, dass ein Polizist extra aus Hong Kong hierher angereist war.
'Wirklich!
Wenn ich jemals eine Berufsmatura schreiben muss, dann von meiner Familie und dem Polizeirevier!'

"Da sieht man Mal wieder wie meine Sekretärin ihre Arbeit macht", schimpfte Sam und war damit gar nicht zufrieden gestellt.
"Aber nichts desto trotz, werd ich Cheung begrüssen gehen."
Sam blickte sich um.
Etwas entmutigt wurde sein Blick dabei und benommen strich er seine Kravatte glatt.
"Ähm.
Leung?
Ich hoffe doch schwer, dass wir ihn in diesen Umständen nicht in der... äh Pausenkantine antreffen.
Ich verlange von dir, dass du ihn in mein Büro verlangst.
Und kein Wort zu dem das ich davon nichts gewusst habe!", drohte er den beiden.

Yoshios Blick wurde darauf friedlich.
Man konnte aus seinem zuckersüss-friedlichen Anblick erfahren, dass er es dem Chef richtig göhnte, in so einer verzwickten Lage zu stecken.
"Ich schweige wie ein Grab", versicherte Yoshio.
"Schön!", Sam fixierte ihn daraufhin mit einem misstrauischen Blick, da ihm sein Anblick nicht entgangen war.
Sam wandte sich dann ab, richtete sich seine Kravatte und lief mit strengem Blick hinaus.
"Aber auch nur, wenn gleich ein Tumult Untoter daraussch aus'schbrechen", flüsterte Yoshio leise zu Tony.

Trixies Büro

Trixie nahm das Formular entgegen und begutachtete es.
Dann nahm sie eine leere Akte hervor und beschriftete diese.
Sie blickte dann zu Ella und Mai-Lin.
"Darf ich Ihre Ausweise sehn?"

Kantine

Tony schlug seinem Chef auf die Schultern und hob abschliessend die Hand.
"Bis dann!
Und immer schön beschäftigt wirken!"
Er wandte sich dann an Yoshio.
"Los, wir müssen nach Hogwarts, Kleiner.
Kulli und Papier bereit?"

"Und ob!", sagte Yoshio und das sichtlich mit Stolz. xD
O ja, er wusste es sehr zu schätzen in - seinen Augen - Dreamteam mitzuwirken.
"Schogar einer der Wascherdicht ischt!
Nur für alle Fälle", fügte Yoshio hinzu, man wusste ja schliesslich nie, wer sie an ihrer Mission hindern würde.

"Sehr gut."
Tony stubste seinen neuen Arbeitskollegen und dann gingen sie los.
Cheung würde sich schon von selbst bei Sam melden.
Oder auch nicht. xD

Trixies Büro

Ella und Mai-Lin nickten gleichzeitig und beide kramten dann in
ihren Handtaschen. Mai-Lin gab Trixie als erstes den Ausweis und
danach hatte auch Ella ihren gefunden.
"Bitte"

Trixies Büro

Trixie nahm die Ausweise entgegen und verglich sie mit den Daten auf dem Formular.
Dann betrachtete sie kurz die Fotos und gab Mai-Lin und Ella die Ausweise wieder zurück.
"Soviel zu den Formalitäten", sagte sie.
"Bitte beschreiben Sie jetzt ganz genau, wie es zu ihrem Unfall gekommen ist."

Korridor

Draussen im Korridor wartete Cheung, der sich etwas verlegen räusperte.
Leslie blickte ausdruckslos und gelangweilt durch die Gänge.

Ella nickte. "Also wir beide wollten die Straße überqueren und haben
natürlich -ordnungsgemäß- nach links und rechts geschaut."
begann Ella. "Und wir dachte, dass der Fahrer des Autos uns gesehen hat
und sind dann auf den Zebrastreifen" führte Mai-Lin fort.
"Aber anscheinend, hat er uns nicht gesehen. Ich habe Ella dann zurückgezogen,
doch Gott sei Dank hat das Auto noch knapp vor uns gehalten"
Ella nickte bestätigend.

Trixie protokollierte alles genau und schrieb nach beendung ihrer Statements noch ein wenig weiter.
Schliesslich reichte sie ihnen das Protokoll.
"Bitte unterschreiben Sie unten.
Gibt es noch weitere Beschwerden gegenüber dem Fahrer, Mr. Cheung?"

Ella nahm den Stift und unterschrieb. Danach schob sie das Dokument weiter
zu Mai-Lin. Auch sie unterzeichnete. "Nein, sonst nichts"

Es herrschte wirres Chaos in dem Polizeirevier.
Klingelnde Telefone...
Durcheinander geratene Gespräche...
Augenzeugen und festgenommene Fahrflüchtige die im Revier warten mussten.

Chan ging schnurrstraks Richtung Laus Büro, Jacky dagegen verwundert hinterher.
Mit geweiteten Augen blickte Jacky zu den Leuten, die mit Handschellen auf ihren Stühlen sassen oder festgehalten wurden.
Ding fiel ihm unter anderem ins Auge und dieser legte die Stirn krauss, als er seinen Vater - Chan - erblickte.
Ding pfiff Chan hinterher und grinste dann verstohlen, wobei Ding einen Klaps von einem Polizisten einfing, doch dies schien dem Gangster nicht zu stören, sogar amüsiert musste er aufgrinsen.
Jacky beobachtete das und ebenso überrascht blickte er hoch zu seinem Vater.
"Dad", Jacky blieb mit ihm vor dem Büro stehen, "der Mann hat dich vorhin angestarrt!"
Chan erwiderte nichts und klopfte stattdessen an die Tür.
"Ist er zufällig Li?", fragte nun Jacky skeptisch.
Chan stöhnte innerlich, er sah dann ruhig und beherrscht zu seinem Sohn runter.
"Nein.
Er ist ein Gangster.
Okay?"
Jacky runzelte unverständlich die Stirn.
"Und woher... kennt er dich?"
"Weil er meine Brüder kennt", antwortete Chan und die Tür ging auf, ohne weiteres trat er ein und Jacky misstrauisch hinterher.
"Ah Chan.
Jacky?", Lau nickte ihm einverstanden und aufmerksam zu.
"Und jetzt möchte ich nichts mehr hören."
Jacky schnaubte innerlich!
So einen dummen Kommentar.
"Lau ich bin froh, endlich kann ich ihn abgeben."
"So früh schon?", kommentierte Lau und musste schmunzeln, über Chans Laune.
'Sieh einer an.
Vater und Sohn typisch vereint.'
"Wenn die Ferien zu Ende sind hole ich dich ab", wandte sich dann Chan zu Jacky und er hielt die Augenbrauen dabei höher.
Jacky zeigte ihm den Vogel, in der an seine eigene Stirn tippte.
Chan wurde das bunt und ohne ein Wort ging er.
Jacky wollte die Tür aufschreissen und ihm was hinterher rufen, doch Lau hielt den Jungen noch rechtzeitig zurück.
"Na na na", machte Lau mit einem konzentrierten Unterton und gefasst blickte er zu dem aufgewühlten Jacky.
"Das ist nicht fair!", Jacky streckte seine Hand verzweifelt zum Türknopf aus.
"Das ist nicht fair Lau!
Er darf nicht so mit mir umgehen!!"
"Er braucht Zeit Junge... er ... ist im Moment wirklich nicht zu verstehen."
"Nein.
...
Er brauch einen Sohn wie Edo.
Deswegen haut er ab", Jacky rollte eine Träne der Wut an der Wange entlang.
Er wusste das es nicht stimmte.
Aber es beruhigte... es beruhigte solche Worte hinaus zu lassen und einfach so tun als wäre es so.
"Ich hasse ihn."
"Das darfst du nicht sagen", beurteilte nun Lau vielsagend und mit einem ruhigen und aufmerksamen Unterton in der Stimme.
"Er denkt es doch auch", murmelte Jacky darauf leise.
"Gedankenleser?", Lau hob seine Augenbrauen und blickte zu Jacky runter.
"Hao", Jacky schwieg.
Es war klar, dass das nicht stimmte.
Aber Lau fand es keineswegs gut wie sich Chan von dem kleinen Verabschiedet hatte.
"Ich werde später noch Mals darauf zurück kommen, Kleiner", Lau liess von ihm ab und freundlich fuhr er ihm übers Haar.
Jacky wischte sich die Träne weg und schwieg.

Feierliche Stimmung herrschte im Polizeirevier.
Es war gegen Abend und der Feierabend brach an.
Lau begegnete auf den Gängen so etlichen Polizisten.
Lau wich den diversen Hindernissen geschickt aus und grüsste beim Vorbeigehen die Kollegen vorbildlich.
"Hey Lau altes Haus."
"Billy", Lau nickte ihm zu.
Bei einer etwas dickeren Polizistin blieb Lau stehen, er überreichte ihr die Akten.
"Oh hallo Nancy.
Würdest du das für mich abnehmen?"
"Inspektor Lau", grinste sie verschwitzt.
"J-jah aber sicher dohc.
Kommen die noch mals da... oben... rein?", sie blinzelte hinter ihrer Brille leicht verwirrt.
Lau brauchte einen Moment, er war zu sehr abelenkt von ihrer bemerkenswerten Oberweite. xD
Lau räusperte sich.
"Ob sie. Achso", seine Miene hellte sich auf und er legte seine Stirn zuversichtilch zurück, "jah das tun sie."
"Ist es so recht?", Nancy schob sie vorsichtig in die obere Schublade.
Sie war sehr zurückhaltend gegenüber den Akten und den anderen Dingen hier, sie war eine typische Frau die frisch angefangen hatte und eh schon wenig Selbstbewusstsein hatte.
"Jah so ist es genau richtig", lobte sie Lau und er zwinkerte.
"Oh", entfuhr es Nancy scheu und sogleich erfreut.
Zufrieden schritt Lau weiter und endlich in den Gängen zu Cheungs Gebiet, hörte man lauten Gesang.
"Happy Birthday tooooo yoooouu Fan Cheung!"
Ein Korken spickte laut in die Luft und Lau musste leicht mit seinem Kopf schütteln.
"Das sind mir welche", murmelt er.
Bei seinem Geburtstag hörte sich das zehn Mal leiser an. xD
Doch das hatte auch einen guten Grund, der Sam Lee hiess.
Bei Cheung machte der Chefinspektor normalerweise Ausnahmen. (weshalb wohl? )
Man hörte Gelächter und Musik wurde gespielt.
Lau klopfte an die Bürotür von Cheung an.

[LOOOL Bei Cheung machte der Chefinspektor normalerweise Ausnahmen. (weshalb wohl? )
:-*
danke]

Die Tür von Cheungs Büro öffnete sich.
Eine Flut Konvetti sprang Lau entgegen, der sogleich jubelnd empfangen wurde.
Trixie setzte dem Inspektor einen Partyhut auf, während man Cheung auf seinem Bürostuhl sehen konnte.
Mit einem Glas Sekt in der Hand sang er gerade einen Klassiker, nicht mehr allzu nüchtern.

[lol wie geil ]

Lau sah verwundert zu wie ihm das Konfetti entgegen kam.
Ehe er es sich versah, setzte ihm Trixie den Partyhut auf.
Die Kollegen klatschten und Lau nahm das Champagnerglas mit dem Reiswein gefasst an.
Lau checkte den Raum, in dem seine Augen über die Runde wanderte.
Sein Blick fiel dann auf Cheung.
Leicht musste Lau schmunzeln und er legte seine Stirn positiv gestimmt zurück.
"Sieh einer an, da scheint ja es dem Geburtstagskind gut zu gehen."
Lau wandte sich an Trixie.
Er musterte sie und nippte dann kurz an seinem Glas.
"Na Trixie?
War das deine Idee mit dem Reiswein?"

Trixie blickte wohlgesinnt zu Lau, während die umliegenden Kollegen Cheung anfeuerten.
Sie richtete kurz Laus Krawatte und nippte dann kurz aus seinem eigenen Glas.
"Mh...
Nein, ich hab eigentlich gedacht die Idee sei von dir", sagte sie offen und lachend klatschte sie dann kurz zu Cheung.
Dieser begann schliesslich mit einem weiteren Lied.
"Huch...ist dir nicht auch so..?"
In dem Moment krachte Trixie zu Boden.
Aber nicht nur ihr ging es schlecht.
Lau konnte auf einmal spüren, wie sich sein eigener Magen umdrehte.
Ko-Tropfen waren dem Glas von Lau beigegeben worden.
Doch wer ihm das Glas übergeben hatte, war bereits über alle Berge verschwunden...