RE: Polizeirevier - 32

Trixie klopfte an Laus Büro und trat ein.
"Du musst kommen, mein Lieber. Zahnstocher Charlie bis aufs letzte Stückchen kalt gemacht."

"Wie bitte? Zahnstocher Charlie?", Lau richtete sich auf, er hielt ein ausgebreitetes Heft in seinen Händen und sass auf dem Stuhl leicht eingeknickt.
"Sag bloss nicht, ihr habt den Burschen geschnappt?", leicht blinzelte er.
'So früh am Morgen?
Unmöglich.'

Trixie schmunzelte.
"Zwei Baileys sind tot", meinte sie und das war eigentlich, was sie gemeint hatte.
"Komm endlich, du Faulpelz, die Spuren wurden bereits gesichert im Casablanca-Pub."

Lau klappte seinen Mund auf, entgeistert starrte er zu ihr.
"Zwei Baileys?
Puh... also...", Lau erhob sich, "das ist mir vielleicht eine Überraschung.
Gab es ne Schiesserei, oder wieder sowas wie nen Bandenkrieg?"

"Einer wurde erwürgt, der andere erschossen. Keine Gäste im Pub betroffen."
Sie schmunzelte leicht und trat dann zu Lau.
"Achja, und Mr. Hong Kong Chef persönlich ist auch da. Am besten", sie richtete seine Krawatte, "du ziehst dir eine feine Weste an.

Laus Augenbrauen hoben sich.
Der Hongko-
Lau griff Trixi am Handgelenk und trat mit ihr ein paar Schritte von der Türe weg. xD
Lau blickte leicht innehaltend einen Moment Richtung Türe.
Die Luft war also noch rein.
"Er ist auch da?", fragte er sie leise.
"Hat es etwa mit dem Fall Robbins zu tun, oder warum mischt er sich da mitrein?"

"Er mischt sich mitrein, wegen Cheung", meinte sie und schmunzelte über Lau.
Nein, zu süss diese Reaktion.

Verhörzelle

"Ach, und trotzdem haben Sie ihn vorgewarnt."
"Ich habe doch nur aus der Angst heraus gehandelt!", protestierte Mia, die nun schon seit einer Stunde hier verhört wurde.
Liang hatte Mia damals als Geisel genommen und frei gelassen.
Wong, dem die ganze Aktion nicht gepasst hatte, nahm sie jetzt hart unters Gericht.
Denn er wolle die volle Wahrheit wissen!
Es hatte sich herausgestellt, das Mia Liang kannte.
Woher und inwiefern verstanden sie sich?
Konnte sie vielleicht ein potentieller Lockpfad sein für den Verschwundenen?
Cheung klopfte und er trat ein.
"Kai", sagte er und Wong drehte sich zu ihm um.
Cheung schüttelte leicht seinen Kopf.
"Keine Spur von Liang."

Eine kurze Zeit war Schweigen, während Wong zu Mia sah und diese von ihm wegblickte.
Natürlich wusste sie nicht, wo er war!
"Hao", meinte Wong schliesslich und er stand auf.
"Übernimm du, Fan."
Er lief hinaus und liess die beiden alleine.
Cheung sah zu Mia und schloss hinter sich zu.
Diese fasste neuen Mut.
"Inspektor, Sie müssen mir helfen!", sagte sie mit ebenso der flehenden Stimme, wie sie es bei seinem Vorgesetzten anfangs getan hatte.
"Ich habe Angst! Was soll ich tun, wenn er wieder kommt?"
"So schnell wird er nicht wieder kommen, er scheint vom Erdboden verschluckt zu sein."
Cheung setzte sich zu ihr und blätterte kurz in der Akte vor sich herum, die Kai hier liegen gelassen hatte.
"Also. Sprechen wir über Liang Robbins."
"Wann komme ich hier raus?"
"Was weisst du über ihn?"
"Wann komme ich hier raus?"

Es waren einige Tage vergangen.
Man hatte Mia verhört und sie frei gesprochen von jeglichem Verdacht, sie könnte für Liang von wichtiger Bedeutung sein.
Natürlich, es war klar, dass sie ihn kannte, aber nach all ihren Aussagen nur von diesem einen Überfall damals und ihrer Naivität, den Chinesen aus Angst zu warnen wegen Sam.
Liang war wie vom Erdboden verschluckt, also war Mia nicht mehr so wichtig für die Polizei.
Man hatte sie laufen lassen.
Doch diese selber hatte immer noch Angst.
Angst davor, dass Liang erneut kommen würde.
So klopfte es am Nachmittag an Laus Büro und Trixie trat ein.
"Das Liang-Mädchen will dich sprechen", sagte sie und zuckte leicht die Schultern.
"Tut mir leid, sie ist einfach herein-"
Mia drängelte sich an Trixie durch.
"Inspektor Lau, Sie müssen mich anhören!", sagte sie und trat vor seinen Schreibtisch.
"Bitte, ich brauche einen Ort, wo man mich unterbringen kann."
Trixie verdrehte leicht die Augen.
Sie schloss die Tür und liess die beiden allein.

Lau hielt in der rechten Hand eine Zeitschrift und in seiner linken eine Tasse Kaffee.
Leicht blinzelte er und leicht entgeistert starrte er zu Trixie.
Das Liang- oh, achso natürlich.
Leicht nickte Lau Mia dann zu, als Trixie auch schon verschwunden war.
Er stellte den Kaffee hin und fuhr sich etwas Hinter dem Kopf kratzend mit der Hand durchs Haar.
"Ah, verstehe.
Liang scheint wieder sehr interessiert an dir zu sein, also setz dich erst einmal und erzähl mir.""

Mia setzte sich.
[color=hotpink"Bitte, ich weiss das er verschwunden ist. Aber was, wenn er wieder kommt? Sie müssen mir helfen, mich verstecken!"[/color]

Lau blickte schon etwas eindringlich zu Mia, allerdings weil ihm vieles durch den Kopf ging. (allerdings eher wegen Mias Hemd, das sie trug ... xD)
"Mhm", machte Lau dann und er wurde aufmerksamer.
"Also du denkst soweit, das wenn... Liang kommen würde, er sich sofort dich vorknöpft?
Fabelhaft, denn in diesem Falle Mia, wird die Polizei dir zwei Polisten zur Verfügung stellen, die dich rund um die Uhr bewachen", sagte Lau und war zufrieden mit dieser Idee.
Die armen Kerle... xD
Obwohl...
Wenn Mia doch recht hatte?
Lau wurde bei diesem Gedanken wiederum aufmerksamer.
Verheimlichte sie ihm etwa was?
"Warum denkst du, dass Liang dich denn so wichtig findet?
Hier wird er gesucht, meinst du nicht auch, dass das zu ein hohes Risiko für ihn wäre?", fragte Lau sie nun skeptisch, allerdings... gespielt skeptisch.

Mia seufzte schwer.
"Inspektor", sagte sie und ihr war es ernst zumute.
"Liang hat mich mit Sprengstoff belagert und in einer Halle gefangen gehalten! Ist das nicht...nicht Grund genug, mir jeden Schutz der Welt zu geben? Inspektor Wong hat gemeint, das man mich für die Aktion gebrauchen möchte, ist das wahr? Ich will meinen Kopf nicht hinhalten. Das ist ein blutrünstiger Killer!"

"Nur mit der Ruhe", griff Lau dann beschwichtend ein.
"In einer Aktion wird normalerweise niemand zu schaden kommen, der nicht selber Polizist ist", fügte Lau hinzu.
Er begann einen Stapel Blätter kurz auf den Tisch zurecht zu stapeln und räumte sie dann in die Schublade.
"Ich habe einen Deal für dich.
Du wirst absofort bei mir deine Unterkunft finden, dafür", er blickte nun mit einem benommen-vielsagenden Blick zu ihr, "wirst du Chefinspektor Wong vertrauen."