RE: Haus der Familie Fox - 17

Rul blickte auf Ella und er nickte ihr zu.
"Danke."
Ein Moment war Ruhe und Rul fühlte sich verantwortlich zu erzählen.
Er fürchtete, dass Ella jeden Moment zusammen klappte.
Sie führte sich stark auf und kämpfte wohl auch innerlich mit sich.
Und doch würde sie ihren Gefühlen freien Lauf lassen müssen, ob jetzt oder später.
"Komm, setz dich."
Rul stand auf und er wies ihr auf das Bett, während er dann zu dem Tablett lief und den Tee in die Tassen goss.
Er schluckte schwer und kniff dann kurz die Augen zusammen.
Rul war mit dem Rücken zu Ella gerichtet, als er zu sprechen begann.
"Damals haben wir alle gedacht, dass es toll wäre dazu zu gehören", sagte er.
"Ich, Stanley, Neils, Dave, Josh, Cleve...wir alle.
Und noch viele mehr."
Zitternd legte er die Tasse ab und atmete tief durch.
"N- nur Jack", stammelte er mit brüchiger Stimme und er wandte sich wieder zu Ella um.
Ruls Augen waren wässrig und er sah verstört aus.
Er schämte sich sehr.
"Nur Jack...war nicht dumm genug.
Er hat uns da raus geholfen als wir endlich klüger waren."

Ella setzte sich und ihr lief ein Schauer über den Rücken, als er zu erzählen begann.
"Es war also damals cool Muggelstämmige Hexen und Zauberer umzubringen?"
flüsterte sie. Sie wusste, dass es nicht fair war, dies zu sagen, da es schon sehr
lange her war und er sich geändert hatte.
Als er sich zu ihr umdrehte, bereute sie ihre Worte. Rul schien das ganze sehr mitzunehmen.
Sie hatte ihre Hände in ihrem Schoß ineinander gefaltet und schaute zu ihm hoch.
"Hast du danach darüber nachgedacht, wieder zurück zu gehen?"

"Nein, ich..."
Rul schüttelte den Kopf.
"Danach wollte ich gar nichts mehr."
Rul zog einen Stuhl zu sich und liess sich darauf fallen.
Müde strich er sich über die Augen.
Ella hatte recht, es hörte sich bescheuert an.
Cool Leute zu töten.
Cool ein Todesser zu sein.
Er war wirklich dumm gewesen.
"Danach hab ich Cyrill geholfen, aber das ist eine andere Geschichte."
Mit verletztem Blick sah er zu Ella.
Er stierte sie an und konnte nicht erkennen, was in ihr vorging.
"Warum hasst du mich nicht?", fragte er sie dann.

Ella hielt seinen Blick stand, wandte ihn dann jedoch ab.
"Ich weiß es nicht" gab sie zu. "Vielleicht, weil es vergangen ist"
Leicht hob sie ihre Schultern und atmtete durch.
"Sicher, es war ein Schock. So habe ich dich nicht eingeschätzt"
Sie schaute ihn an. "Schließlich warst du der Mann, der Schüler verarztet hat,
der Mann, der Gedichte geschrieben und gelesen hat, der Mann, der... mich gerettet hat und der Mann..."
Ella seufzte leise und brach ab. Sie wandte wieder ihren Blick ab und schaute zum Fenster.

Rul blickte traurig zu Boden.
Ja, wie man sich täuschen konnte.
Der Mann den...was?
Den sie geliebt hatte?
Es war eine traurige Stimmung und nun wusste auch er nicht mehr, was er sagen sollte.
Und das Schlimme war: Es gab noch mehr.
Joshua, die Schulden, Rusty...
Was waren das schon für Aussichten?
Was sprach überhaupt noch für ihn?
Es stimmte, er hatte sich das Leben verbockt.
Hatte alles verspielt und in den Sand gesetzt.
Man hatte es ihm immer gesagt.
Ihn immer gewarnt.
Und doch hatte er nie gehört.
"Es tut mir leid, Ella", kam leise die bittere Entschuldigung.

Ella schaute auf und sie hatte das dumpfe Gefühl, dass da noch mehr war.
Die Welt war ungerecht. Das hatte Ella inzwischen gelernt, doch dass das
Schicksal sie so hasste, damit hatte sie nicht gerechnet.
"Kannst du mir sagen, wer Rusty ist?" fragte sie dann leise, obwohl sie es schon
garnicht mehr wissen wollte. Sie konnte es sich denken, doch sie schluckte den Schmerz runter.

Rusty.
Rul blinzelte.
Es war ein feiner Stich in seinem Herzen, den er wohl niemehr loswerden konnte.
"Rusty ist eine junge Frau, die in mich verliebt ist", antworte Rul darauf ehrlich.
Er suchte mit Ella den Augenkontakt, doch sie war zu verletzt.
"Aber ich nicht..."

Ella ließ ihren Blick gesenkt und nickte leicht.
Sie lachte dann plötzlich leise auf und schaute ihn an.
"In dich verliebt" wiederholte sie und ihr lief eine Träne über die Wange.
"Rul, was willst du wirklich von mir?" fragte sie. "Was bedeute ich dir?"

Rul erschrack leicht, als Ella lachte, doch dann verstand er.
Es war einfach zu viel und so lief er zu ihr.
Rul kniete sich vor Ella und nahm ihre Hand.
"Was ich von dir will?", fragte er.
"Was du mir bedeutest?
Oh Ella, wenn ich es bloss beschreiben könnte.
Du bist der einzige Mensch in meinem Leben, der jemals existiert hat.
Du bist der einzige Mensch in meinem Leben, der lebt, atmet und spricht.
Du...du bist der Anker der mich hält.
Du bist die Sonne an jedem Dunklen Tag.
Du bist mein Floss, wenn ich kein Land sehe, mein Mantel wenn ich friere."
Ruls Herz pochte und die Worte flossen aus ihm heraus.
"Niemand hat mich jemals so zum Denken gebracht, wie du.
Niemand hat mir meine Grenzen gezeigt, meine Einfälltigkeit...niemand hat mich so verändert wie du.
Du bedeutest mir alles, Ella.
Du bedeutest, dass ich heute hier bin und dir die Wahrheit sage."

Ella schaute zu ihm. Sie hätte nicht damit gerechnet, dass er das sagen würde.
War das eine Liebeserklärung gewesen?
Er hatte ihr sein Geheimnis erzählt, weil er keine Geheimnisse vor ihr haben wollte.
Er wollte nicht mit einer Lüge leben, das war Ella klar.
Unwillkürlich legte sie eine Hand an Ruls Wange. "Es wird vielleicht ein wenig dauern, bis ich deine
Vergangenheit verstanden habe" sagte sie "Aber ich bitte dich-" Ella lächelte leicht.
"Lass mich nie wieder drei Jahre allein"

Ein erleichtertes Seufzen kam von Rul und er umarmte Ella.
"Nein", sagte er und tränen flossen ihm über das Gesicht.
"Nie wieder, Ella.
Nie wieder."
Er liess sie los und küsste ihre Hand.
Wie gut es tat bei ihr zu sein.
In ihrer Nähe und sie zu fühlen.
"Ich liebe dich, Ella.
Ich liebe dich wirklich sehr."

[=)]

Ella fehlten die Worte, als er sie umarmte und ihr dann seine Liebe gestand.
Sie schaute ihn an. Mit klopfendem Herz und leuchtenden Augen.
"Ich liebe dich auch" wisperte sie dann. Das Gefühl war überwältigend
und sie konnte nicht anders, als ihn anzusehen.

[=)]

Rul war sprachlos und unglaublich froh.
Sie liebte ihn.
Sie liebte ihn wirklich.
Sie liebte ihn immer noch nach all den Jahren.
Nach der Beichte heute, sie liebte ihn tatsächlich.
Und dann gab es kein Halten mehr.
Rul strich über Ellas Geischt und küsste sie dann.
Er küsste sie, als würde niemehr Tag werden.
Er küsste sie, als stünde die Welt still.
Was jetzt nur noch zählte war ihre gegenseitige Liebe und das Vertrauen.

[;( schön!]

[:-*!!]

Ella schloss ihre Augen und schlang die Arme um seinen Hals.
Sie gab sich ihm und dem Gefühl der absoluten Freiheit hin.
Ihr Herz machte einen hüpfer und sie wünschte sich, dass dieser Moment nie
vergehen würde.
Es war, als wäre sie nach einer langen Reise endlich am Ziel angekommen. Zusammen mit Rul.
Und Ella war sich sicher, dass sie ihn so schnell nicht mehr gehen lassen würde.

Er hatte das Richtige getan und Erleichterung kam in ihm auf.
Die Wahrheit war hart und bitter, aber doch notwendig.
Das sie ihn jetzt noch liebte, war der grösste Beweis und zeigte, dass sie es zusammen schaffen konnten.
Nein, Ella war nicht bloss eine seiner Launen, wie Josh es gemeint hatte.
Sie war nicht bloss eine Idee oder eine vorübergehende Sache.
Sie war real, lebendig und einfach wunderbar.
Nun wusste er, weshalb er sich all die Jahre leer und nutzlos gefühlt hatte.
Ihm hatte das wichtigste gefehlt, das einzig wichtige.
Zärtlich umschlang Romeo seine Julia und die beiden küssten sich zum ersten Mal.
All die Jahre unausgesprochen und doch gefühlt...
Nur war es endlich draussen und wahr.