RE: Elis zu Haus - 96

Auf Cheungs Bemerkung hin, funkelten Roxanas Augen.
"Na und! Mir doch scheiss egal!", zischte sie und Trixie erhob sich von ihrem Stuhl.
"Miss!"
"Was verstehst du denn schon von der Polizei hier, ausländischer Bastard? Kommst ja nicht mal von hier. Und Eier hast du auch keine! Na los, schlag mich doch!"
Cheung war überrumpelt auf Roxanas Aussagen hin, aber auch wütend und entgeistert blickte er zu dieser, während Trixie Cheung an der Schulter hielt und Roxana nun aufstand.
"Los, schlag mich doch, wenn du Mumm hast!"
Medea kam die Treppe runter geeilt und nun war auch Cheung aufgestanden.
Verärgert blickte er in Roxanas Augen, diese machte Anstalten und provozierte weiter.
Medea packte Roxana, zog sie zurück und drückte sie gegen den Stuhl.
Dieses Kind!
"Es tut mir leid, gehn Sie. So hat das keinen Sinn."
Cheung schnaubte und er war der erste, der aus dieser Wohnung davon stampfte.
Trixie war hin und her gerissen.
"Cheung, so- ach! Wir kommen wieder, oder ich, oder- ach Cheung!"
Sie eilte ihm daraufhin hinterher.

Es war einige Zeit vergangen und Danny ging es wieder gut.
Die Wunde an seinem Kopf brauchte zwar noch etwas zum Verheilen, aber im großen und ganzen ging es ihm nun wieder wie zuvor.
Als Dank für die liebe Unterstützung, hatte Danny sich in der Nacht hinunter in die Küche geschlichen und sich den Anweisungen folgend daran gemacht, einen Kuchen für die Familie Strobolz zu backen. Zwar sah der Kuchen eben aus, wie ein Kuchen von einem jungen Chinesen wohl aussieht, der das erste Mal alleine backt, aber gut zu genießen war er sicher dennoch trotzdem.
Müde schleppte sich Danny wieder die Treppe hinauf, nachdem er den Kuchen auf dem Tisch plaziert hatte, als auch schon der Morgen graute und die Familie wohl bald aufstehen würde.

Danny schreckte aus seinem 'Halbschlaf' schon fast auf, als Eli ihm plötzlich entgegen kam und musste sich etwas am Geländer festhalten.
Er verzog etwas kläglich das Gesicht, schwieg noch kurz und beobachtete den Neuvampir dabei, wie er an ihm vorbeiging.
"Guten Morgen", murmelte er, fuhr sich dabei mit der Hand an den Nacken, da dieser etwas verspannt war und versuchte ein Lächeln.
Was sollte er schon sagen?
Dass er die ganze Nacht wachgewesen war wohl eher nicht.
"Ich...", begann Danny leise. "Hatte noch etwas zu tun."

"Ich...", Danny trat ein paar Stufen noch hinauf, bis er am Treppenabsatz inner hielt.
"Möchte lieber schlafen, Eli."
Dabei wurde seine Miene entschuldigend und Danny zog den Morgenmantel enger um sich.
"Bitte verzeih."
Noch ein kleines Lächeln und Danny lief davon, in sein Zimmer.
Er wollte lieber nicht mitbekommen, wie Eli wohl auf seinen misslungenen Kuchen reagierte.
Ob er wohl böse sein würde, dass er einfach die Zutaten genommen hatte, ohne zu fragen?

Der Kuchen stand auf dem Essenstisch.
Er war rein äußerlich braun, mit dunkler Glasur und allem weiteren. Das Rezept dazu hatte er sich einfach größtenteils selbst ausgedacht, da ihm nur noch wenig davon in Erinnerung geblieben war. xD
Danny verschwand in sein Zimmer, entledigte sich seines Mantels, hüpfte in sein Bett und kuschelte sich unter die schöne warme Decke, wie ein kleiner Schuljunge. Mit einem zufriedenen Gesichtsausdruck schlief er auch schnell ein.

Eine Stunde war vergangen.
Medea trat hinunter an den Tisch.
Eli sass bereits mit seinen Töchtern Cathy, Artemis und Danae am Tisch.
Die drei assen, während Medea als erstes einen starken Kaffee brauchte.
Ihr Blick in der Küche fiel auf den Kuchen und sie hob eine Augenbraue.
Danae, ging es ihr durch den Kopf und sie kam dann zurück ins Wohnzimmer.
Dort setzte sie sich schweigend an den Tisch.
Eli blickte lieblich zu ihr.
"Hast dus gesehn?"
Medea nickte leicht und sie trank einen Schluck.
Dann blickte sie fragend zu Eli.
Sie stutzte.
"Was, Danny?"
Eli nickte.
"Mama, Danny hat einen Kuchen gebacken!"
"Ja, mit ganz viel Schleim und Gift!"
"Ist nicht wahr!"
Medea war ganz verwundert.
Erstaunt.
"Wart, geh nicht", sagte Eli noch, bevor diese aufstand.
"Er schläft noch."

Danny schlief nur ein wenig noch, dann saß er plötzlich putzmunter im Bett.
Es war wohl so gegen 10 Uhr morgens und die Sonne schien hell in sein Zimmer.
Danny musste blinzeln, stand dann aber auf, um sich nützlich zu machen.
Bei den Strobolz hatte er sich abgeguckt, dass jeder etwas dazu tun musste, um die gute Atmosphäre zu wahren.
Der junge Chinese schnappte sich seine Sachen, lief zum Bad und klopfte an.
Nicht, dass er wieder einmal Roxana überraschen würde!

Und Danny tat gut daran.
Denn es war niemand anderes als Roxana, die sogleich die Tür öffnete und lächelnd zu Danny sah.
"Guten Morgen", grüsste sie.
Mit einem weissen Tuch um den Körper und feuchten Haaren schmiegte sie sich an ihm vorbei.
"Oh Danny, bevor ich es vergesse-", fiel es ihr sogleich ein.
"Ich werde heute nach Otopia gehn", sagte sie.
"Aber morgen Abend würde ich gerne Anfangen mit dem Malen, ja? Du hast gesagt, dass du für mich Modell stehn wirst!"

Danny trat dabei etwas zurück, damit sie genug Platz hatte und lächelte etwas hilflos auf.
Denn je mehr er sich an das normale Leben hier gewöhnte und je mehr er im Fernsehen sah, wurde ihm bewusster, dass es wohl nicht alltäglich war, ein hübsches Mädchen so anzutreffen. Schließlich wollte er schon schnell ins Bad verschwinden, doch da sprach die Mara schon weiter.
Otopia? Oh ja, der Ort von dem sie kam. Wie es dort wohl war?
Danny betrachtete Roxana sichtlich nachdenklicher. Ob sie wohl dort blei-?
Oh. Das hatte er ja vollkommen verdrängt!
"Wie...wirst du mich denn malen?", fragte der Chinese, der sich nicht wirklich etwas darunter vorstellen konnte.
Zumindest nicht, wie genau sie ihn malen wollte. Vor allem wo.
Und warum eigentlich...Dannys Gesichtsausdruck wurde fragend.
"Warum willst du mich malen?", kam die scheinbar nüchterne Frage, die aber keine war.

Roxana schmunzelte.
"Was, bist du schüchtern wenn ich dir mit Pinsel und Farbe diktiere?"
Sie trat auf ihn zu und strich ihm dann kurz über die Wange.
"Nicht denken...einfach mich machen lassen.
Okay?
Wir vertrauen einander doch, Danny."