RE: Elis zu Haus - 100

Es war der nächste Morgen, als Roxana erwachte und sich neben Danny fand.
Wie er da so lag, so friedlich.
Fast wie ein Junge.
Roxana lächelte.
Sie strich mit sanften Fingern über Dannys Oberkörper und betrachtete seine Narben.
Da wo sie aufgewachsen war, galten Narben als schön.
Als mutig.
Fast wie bei den Indianern, hatte die kleine Cathy sie einmal belehrt.

Danny schlief noch, als Roxana bereits wach war und im Unterbewusstsein kuschelte er sich etwas mehr an sie.
Schließlich war er es nicht gewöhnt...diese Wärme neben sich.
Leise atmete er weiter und einmal...ja, da seufzte er sogar zart auf.
Wohl wegen seines Traumes.
Danny ging es in dem Moment sehr gut.
Nein, er würde ihn sich nicht anders wünschen.

Roxana lächelte leicht.
"Danny", flüsterte sie dann leise.
Sie nahm eine Haarsträhne von sich und kitzelte ihn dann etwas am Ohr.

[ ]

Und die Haarsträhne zeigte wohl ihre gewünschte Wirkung.
Danny hob die rechte Hand und schlug sanft gegen das unbekannte Ungeheuer, dass ihn da aus dem Schlaf holte. xD
Kaum darauf blinzelte er ihr auch schon entgegen und brauchte noch etwas, um sich an das einfallende Licht zu gewöhnen.
"Mhm...", murmelte er nun, und hielte ihre Strähne zwischen den Fingerspitzen.

Roxana musste leicht grinsen.
"Morgen", sagte sie dann.

"Mhm", kam es nur ein weiteres Mal von ihm und er war der Meinung, dass er gut und gerne noch ein paar Augenblicke so liegen bleiben konnte.
Langsam ließ er ihre Haarsträhne sinken und ebenso seine Hand, während ihm auch wieder die Augen etwas zufielen.
Danny hatte die ganze Nacht über den Kopf an den ihren gelehnt gehabt, und fühlte sich an dieser Stelle jetzt so wie so noch etwas taub.
"Morgen."

Von unten her konnte man Eli zum Frühstücken rufen.
"Heute werde ich dich malen, bist du damit einverstanden?"

Als er Eli rufen hörte, seufzte Danny etwas in sich hinein, schlug schließlich die Bettdecke zurück und stand auf.
Während er sich die Sachen für den heutigen Tag hervorsuchte, hörte der junge Chinese Roxanas Frage.
"J-jah", murmelte er, richtete sich wieder etwas auf und drehte sich um zu ihr.
Gut, dass Danny nichts schlimmes daran fand, dass beieinander geschlafen hatten.
Sonst hätte er sich wohl Sorgen darum gemacht, wie Medea beispielsweise reagieren würde, wenn sie so aus seinem Zimmer kam.

Roxana jedoch stand nicht auf.
Sie ass niemals Frühstück, um ihre Linie zu halten.
Und so kuschelte sie sich noch etwas in die Decke.
"Am besten du kommst gleich nach dem Frühstück in mein Zimmer."

Danny blickte zu ihr und wahrlich...er hätte jetzt gerne mit ihr getauscht. xD
Aber gut, sonst würde Eli sich vielleicht noch wundern.
"Bis...nachher", winkte der Chinese ihr noch zu, wandte sich ab, sprang schnell unter die Dusche, machte sich bereit und lief schließlich den Gang und die Treppe hinab, ins Wohnzimmer.
"Guten Morgen", sagte ein sichtlicher gutgelaunter Danny.
Woher seine plötzlich scheinbare Aufgeschlossenheit kam, wusste er auch nicht.
Aber Danny dachte sich nichts, nahm Platz und atmete aus.

Eli grüsste Danny freundlich und wie an jedem Morgen, wurde dem Chinesen serviert.
Atermis und Cathy stritten, Roxana derweilen lief in ihr Zimmer um alles vorzubereiten.

Danny bedankte sich und schielte leicht zu Artemis und Cathy hinüber, während diese sich stritten.
Dennoch griff er sich dann die Gabel - mittlerweile war er ja an das Besteck gewöhnt - und spießte sein Frühstück auf.
Danny ließ sich Zeit. Er hatte es nicht eilig.
Im Gegenteil, eigentlich graute ihm ein wenig davor, was ihn erwarten würde.
Nein, nicht vor der Farbe oder ähnlichem.
Aber wer wusste schon, wie sie ihn malen wollte? Bzw. wie und wo?
Danny verzog den Mund, trank dann schließlich noch seinen Tee aus und verabschiedete sich wieder.
Er lief die Treppe hinauf, hob die Hand, hielt aber mit dem Klopfen an der Türe inne.
Leise lauschte er.

Roxana öffnete die Türe.
"Hallo! Komm rein, jetzt wirds interessant."
Wie immer war Roxanas Zimmer mit Kerzen beleuchtet, aber dieses Mal hatte es auch einen Scheinwerfer, der gegen die Wand gegenüberliegende Wand strahlte.

Jetzt wirds interessant..., dachte Danny die Worte nochmal bei sich und schluckte im innern.
An der Türschwelle zögerte er noch sichtlich, dennoch überwandt er sich und trat neben ihr vorbei ein.
Sein Blick ging erst einmal wie gewöhnlich über die Kerzen und dann auch zu dem Scheinwerfer.
Was war das denn für ein Ding? Fragend wandte Danny sich dabei zu der Mara um.
"Mhm...wo soll ich denn?"

"Hinter den Scheinwerfer", sagte Roxana.
Sie schloss die Türe.
"Ach, und mach dich oben frei."