RE: Elis zu Haus - 99

[ ]

Danny war sich noch gar nicht wirklich bewusst, worauf er sich da jetzt überhaupt eingelassen hatte.
Dem König gedenken? So jemand, wie aus den Geschichten? Aus den Märchen, wie er sie im Fernsehen gesehen hatte?
Der junge Chinese trat etwas mehr neben sie und atmete leise den Duft ihres Parfümes ein.
Wirklich, sie hatte recht.
Es war komisch. Sehr komisch sogar.
"Wer...ist denn der König? Und was hat er?"
Wieder einmal machte er den Anschein eines kleinen Schuljungens, der vieles hinterfragen musste, weil er neugierig und wissbegierig war.
Außerdem, weil er lernen wollte.

"Der König ist krank", sagte Roxana.
"Otopianer sind nicht einfach krank", erklärte sie.
"Und nicht er."
Roxana lief dann nach hinten und griff ein kleines, viereckiges Ölbild.
Schliesslich streckte sie Danny ihre Hand entgegen, bereit mit ihm zu gehn.

Nicht einfach krank? Wie meinte sie denn das?
Seine kindliche Miene sah immer noch fragend aus, doch sie wurde etwas weicher, als Roxana ihre Hand nach ihm ausstreckte.
Sie vertrauten einander ja, wie Roxana schon richtig vorhin gesagt hatte. Und daher nahm er sie ohne großartig zu zögern an.
Zwar scheute er sich, nach dem, was Eli gesagt hatte, vor dieser Welt, dennoch war er neugierig. Wie immer.

Es war bereits späte Nacht, als Roxana mit Danny herein kam.
Sie schlich sich die Treppe hoch und wies ihn ebenfalls leise zu sein.
Vor ihrer Tür blieb sie dann stehn und sie sah lieblich zu Danny.
"Danke für diesen schönen Tag", flüsterte sie.

Danny folgte ihr auf leisen Sohlen hinauf, um ja niemanden zu wecken.
Ob Eli wohl böse war, dass er einfach gegangen war?
Er verzog dabei das Gesicht und er blieb neben Roxana stehen.
Fragend blickte er ihr entgegen, doch er erwiederte den lieblichen Blick.
"Nicht..", flüsterte er ihr zu und was er dann tat, tat er genau wie zuvor nur seinem Bauchgefühl nach.
Der Chinese trat etwas näher zu ihr heran, zog sie zu sich und legte seine Lippen an ihre Stirn, um ihr darauf ein Küsschen zu geben.
Als Dank. Für alles.
Noch kurz strich er ihr über die Wange, aber dann wandte er sich ab, um zu seinem Zimmer zurückzugehen.

Roxana lächelte.
"Gute Nacht", sagte sie und wank ihm hinterher.
Dann verschwand sie in ihrem Zimmer und zog sich um.
Die Haare wurden wieder alle runtergelassen und gebürstet.
Die junge Mara strich sich ein Nachthemd über und blickte in den Spiegel.
Ja, heute hatte sie etwas sehr sinnvolles getan.
Das sinnvollste überhaupt bisher in ihrem Leben, so fand sie.

Danny hatte es sich in seinem Bett gemütlich gemacht und durch die Reise war er sichtlich erschöpft, warum es auch gar nicht allzu lang dauerte, bis er auch schon einschlief in eine Traumwelt abdriftette.
Der Morgen würde wohl bald hereinbrechen, aber das war ihm nun egal.
Danny zog die Decke im Schlaf über den Kopf und drehte sich zusammen, wie ein kleiner Junge.

Es ware keine Viertelstunde vergangen, da öffnete sich die Türe wieder und Roxana trat ein.
"Hey", sagte sie mit flüsternder Stimme und schloss dann die Tür hinter sich.
"Ich will zu dir kommen."
Roxana lief zu Dannys Einzelbett und strich sich eine Haarsträhne zurück.
"Wenn ich darf."

Doch unter Dannys Decke regte sich vorerst nichts.
Dennoch, er spürte ihre Anwesenheit und die Stimme war ihm auch nicht entgangen, daher kam Danny mühselig zu sich.
Auf einmal tauchte eine Hand unter der Decke hervor und zog diese etwas bis zu seiner Nasensitze herunter.
Ensetzt betrachtete er die hübsche Roxana in dem Nachthemd.
"O-oh..!", entwich es ihm und hifesuchend sah er sich dabei etwas um.
Sie wollte zu ihm?
Jetzt?
"Roxana...ich...du", stammelte er vor sich hin und so gut er es auch verbergen wollte, war es ihm wohl unmöglich nicht zu zeigen, dass er wohl nichts dagegen hatte.
Schließlich kniff er die Lippen halbverschlafen zusammen, richtete sich auf und schlug die Bettdecke zurück.

Roxana freute sich und sie legte sich dann zu ihm auf die Matraze.
"Danke", sagte sie und gab ihm dann ein Küsschen auf die Wange.

Danny trug nur seine Boxershorts und war sonst vollkommen nackt.
Aber dennoch, wie damals in der Dusche, schämte er sich nicht dafür.
Etwas verdutzt ließ er sich das Küsschen auf seiner Wange gefallen, fuhr mit der Hand daran hinauf und lächelte schüchtern.
Schließlich aber ließ er sich zurück auf das Kissen gleiten und musste sich nah an den Rand legen, damit auch beide in dem Bett Platz fanden.
Etwas verkrampft lag er nun da, die Beine und Arme nah an seinen Körper gezogen. xD

Im Gegensatz zu Danny, war Roxana überhaupt nicht verkrampft, sondern sehr entspannt.
Sie hatte Cathy und Danae einmal beide beeinander liegen sehn, und sie darum benieden.
Ja, hatte sie das jemals getan?
Bei einem Mann im Bett gelegen und überhaupt nichts getan?
Nein, noch nie.
Was die Männer nicht alles verlangten, damit man etwas Zuneigung bekam.
Danny verlangte überhaupt nichts und so fühlte sie sich bei ihm anders.
Sie fühlte sich wichtig.
Nicht mehr wie ein blosses Objekt, das man sich erkaufen konnte.
Roxana legte ihren Arm um Dannys Bauch und schloss lächelnd die Augen.
"Gut Nacht", sagte sie dann müde und gähnte.

Er bekam eine Gänsehaut, als sie ihren Arm um ihn legte und blickte starr geradeaus zur Decke hinauf.
Na, was sollte er schon tun?
Im Gegensatz zu anderen Männern in seinem Alter wusste er nichts mit Frauen anzufangen.
Ihnen Zuneigung zu zeigen, wie sie es bei ihm taten...doch, das glaubte er ganz gut zu können.
Es zumindest erwiedern zu können.
Aber von sich aus?
Nein. Innerlich schüttelte er den Kopf.
Dennoch, da er merkte, wie entspannt sie zu sein schien und es schon wehtat, so da zu liegen, drückte er sich nun etwas von der Seite her näher an sie heran und legte lediglich seinen Kopf an den ihren.
"Gute Nacht...", murmelte Danny leise, während er den Duft ihrer Haare leise einatmete und die Augen schloss.

Roxana lächelte, während sie dann kurz noch über seine Wange strich und den Arm wieder um seinen Bauch legte.
"Ich mag deine Augen."
Daraufhin schloss sie die ihren zu und schlief ein.

Dannys Mundwinkel hatte zu seinem Lächeln gezuckt und als er bemerkte, dass sie wohl eingeschlafen war, betrachtete er die Mara noch einige Zeit, wie sie so da lag.
Schließlich hob er etwas die Hand und strich sanft ihrem Arm entlang, wie sie es einmal bei ihm gemacht hatte.
Daraufhin wurde auch er wieder schläfrig und schlief schlussendlich vollends ein.