RE: Zu Hause von Eli Strobolz - 3

"Guten Tag Mr. Strobolz", Lau nickte Eli zur Begrüssung einverstanden zu.
Hätte Lau in dem Moment geahnt, dass Tristan gerade in der Küche von Eli sass, hätte er wohl das selbe sagen können.
Es waren einige Jahre her, als Eli damals ins Polizeirevier geplatzt war, um von Lau Hilfe wegen Tristan zu bekommen.
Und heute?
Alles schien in bester Ordnung.
Die Welt geheilt und alle fröhlich und munter.
Lau musste im innern kurz gut gemeint aufschmunzeln.
'Der gute, alte Eli.
Ich möchte nur zu gerne wissen, wie er und Chan zusammen kommunizieren.'
"Ach ich dachte mir, ich bringe ihn gleich selber vorbei", meinte Lau spontan und er legte Jacky beide Hände auf die Schulter.
"Nicht wahr Sportsfreund?
Dein Dad hat alle Hände voll zu tun."

Jacky liess seinen Game Boy hängen und blickte wachsam zu dem Haus.
Es war nicht nur die leeren Stunden, die ihm Zweifel bereiteten, sondern auch die eigenartigen Kreaturen, die neben Eli auch noch dort lebten.
Medea, die so kalt war.
Und Roxana.... nein.
"Bekomme ich ein eigenes Zimmer?", Jacky sah fragend zu Eli hoch.
"Frech wie immer.
Also seinem Vater entspricht er mit seinen Manieren mal nicht."

Yoshio mittlerweile wurde im Auto immer ungeduldiger.
'Das der mir ja nicht noch reingeht!'
Er beobachtete die kleine Truppe und Eli reichte Lau die Hand.

Jacky hob leicht verdutzt beide Augenbrauen, als das Wort "ganz" in die länge gezogen wurde.
Kekse und Schokolade hörten sich gut an, doch was war mit den anderen?
Was war, wenn Eli sich bei Medea nicht durchsetzen konnte?
Was war wenn Roxana ihm heimlich Blut in die Süssigkeiten befördern würde, oder gar Cathy ihn mit Büchern kommen würde?
Jacky machte ein beunruhigtes Gesicht bei diesen schauerlichen Gedanken.
"Ach davon bin ich überzeugt", bestätigte Lau Elis Aussage zuversichtlich.
"Fein dann wäre meine Arbeit hier schon gemacht.
Rufen Sie mich einfach an, wenn der Junge Probleme macht, oder ich ihn abholen soll.
Am Besten die Nummer im Geschäft."
Jacky zupfte Lau am Ärmel und blickte mit einem flehenden Blick zu ihm hoch.
"Und wenn ihm doch keine Wahl bleibt?"
Lau hob erneut seine Augenbrauen und blickte verblüfft zu Jacky runter, er musste dann aber entschieden den Kopf schütteln.
"Nein Jacky, dein Onkel ist....", mit dem bewussten Gedanken das Eli zuhörte, "schwer krank.
Auch wenn du ihn noch so gerne pflegen möchtest, dafür kann Yoshio sorgen."
Lau wandte sich dann wieder an Eli.
"Also dann.
Ein frohes neues."

Jacky sah gebannt zu wie die Tür ins Schloss fiel.
Der Asiate hörte wie der Motor draussen beim Auto ansetzte und wie es davon fuhr.
Weg...
Einfach so weg.
Eli hatte sich zu Jacky gewandt und redete auf ihn ein, nur mit einem halben Ohr hörte ihm Jacky zu, der noch immer zur Tür gewandt stand und unberührt zu ihr starrte.
Aufmerksam.
Wachsam.
In seinem geistigen Auge sah er in dem Moment Chan, der wütend in dem Polizeirevier davon gestampft war.
Weg.
"Wenn die Ferien zu Ende sind hole ich dich ab",erschallte Chans schneidende Stimme.
Doch er war nicht gekommen...
Er war nicht da.
"Husch, husch!", weckten Elis Worte Jacky in die Realität zurück.
Jackys Beine gehorchten, nur Jacky war es der noch einen Moment Zeit brauchte, wieder die Gegenwart ganz wahr zu nehmen.
Das Haus.
Die Vampire hier.
Jacky sah sich aufmerksam um.
Er bilckte noch einmal zu Eli zurück und trat dann in die Küche, dort fand er Tristan vor.
Jemand normales.
Der Asiate blieb stehen.
Jacky blickte Tristan einen Momentlang aufmerksam an.
Er vermutete einen Menschen vor sich zu sehen.
Kein Auge fehlte, einen Mund besass er, normale, stylische Frisur.
Jacky nickte ihm zu.
"Hallo", grüsste Jacky dann.

(Diese Asiaten... XD)

Tristan hörte Eli aufmerksam zu und nickte immer wieder ab und zu, um Eli das Gefühl zu geben, er hätte es verstanden. Also war es keine einfache Aufgabe nach Erinnerungen zu suchen, die er nicht mehr besaß. Oder doch?
Tristan htäte Eli gerne noch weiter ausgefragt, aber da klingelte es schon. Der Teenager seufzte, wollte am liebsten verschwinden, aber irgendwie hatte er das Gefühl, als würde er Eli einiges schulden. Etwas sagte ihm, dass es eine Verbindung zwischen ihm und Eli gab. Aber welche?
Tristan musterte Jacky eine Weile und sagte nichts.
"Ja...Ob ich den auch kenne? Hoffentlich nicht....Eli konnte ich bis jetzt etwas täuschen, aber noch mehr Leute möchte ich nicht täuschen müssen." XD
Tristan nickte dem Jungen zu.
"Hi..."

[tjahaha =P ]

Und so herrschte gegenseitiges Anschweigen.
Der zwei Jahre jüngere Jacky sass neben Tristan und beschäftigte sich mittlerweile mit dem altmodischen Game Boy.
Man hörte das vertraute Geräusch wenn Super Mario über die Hügel sprang und unten angekommen schliesslich eine Schildkröte davon spicken liess.
Tristan und Jacky waren allein.

Tristan selbst wusste nicht, warum Eli jetzt nicht wieder da war. Ob er mit dem einen Typen noch von vorher sprach, der den Jungen hier her gebracht hatte? War er aufs KLo oder insBad verschwunden?
Der Teenager wollte sich jetzt nur ungern mit jemanden beschäftigen, sonst würde noch seine Rolle auffliegen.
"Und du bist...?", fragte Tristan ruhig und vorsichtig. xD

Schliesslich unterbrach Tristan die Stille.
Jacky reagierte zuerst nicht... doch dann herrschte wiederum Game over und Jacky legte das Gerät auf den Tisch.
Einen Moment dachte Jacky darüber nach und blickte regungslos vor sich.
Ja wer war er denn eigentlich?
Jacky Robbins, oder Jacky der noch in Amerika lebt?
"Jemand der von allen vergessen wird", antwortete Jacky ihn dann darauf.
Jacky drehte seinen Kopf zu Tristan und sah ihn einen Augenblick aufmerksam entgegen.
"Mein Dad hält seine versprechen nie.
...
Er hat keine Zeit für mich.
Jacky.
Wer bist du?"

"Ah, schön. Noch jemand mit Problemen...", murmelte er vor sich hin. Tristan nippte wieder an der Tasse Tee, warf Jacky immer wieder kurze Blick ezu, um zu sehen, was er gerade machte.
Also kannte er ihn nicht. Das war seit Tagen die erste, gute Nacht. Die war ja nötig!
"Ich heiße Tristan."
Er ließ es beim Vornamen bleiben. Außerdem sagte ein Name seiner Meinung nach nicht aus.

Jacky hörte das Gesagte von Tristan, auch wenn es nur ein Murmeln war.
Jacky runzelte nach diesen Worten nun doch leicht seine Stirn.
"Noch?", hakte er nach.
Tristan.
Hörte sich schlicht an.
In Amerika hatte Jacky einen Freund gehabt, der den selben Namen hatte.
Jacky warf einen Blick zur Tür.
Zum Glück waren die Kreaturen heute noch nicht runter gekommen.
Besonders das Mädchen ohne Mund machte Jacky am meisten zu schaffen. (boa! =( )
"Wohnst du hier?", stellte Jacky schon die nächste Frage.

Tristan schüttelte den Kopf.
"Nein. Ich besuche nur Eli Strobolz", antwortete der Junge und trank den Tee aus. Ein guter Tee! Er wurde das Gefühl nicht los, dass er in der Vergangenheit schon mehrmals so einen Tee getrunken hatte...Etwa hier? Hier, bei Eli? Tristan dachte kurz darüber nach und wandte sich an Jacky.
"Ja, noch. Das ist aber nicht wichtig. Probleme bespricht man ja nicht mit Fremden", meinte er schon etwas...frech. Tristan fühlte sich unwohl, wenn er über sein aktuelles Problem sprach. Wieviele Teenager liefen auf der Welt mit Amnesie herum? Jeder tat ihm Leid...Es war eine Qual nichts zu wissen.

Jacky hob seine beiden Augenbrauen höher, als er das hörte.
Er schloss seinen Mund sogleich und blickte aufmerksam zu Tristan.
Er hatte also... 'Probleme', schoss es Jacky durch den Kopf.
Jacky machte das aber neugierig.
Tristan sah nämlich schwer in Ordnung aus.
Er war älter als er und an seinem Arm glaubte Jacky sogar noch Muskeln zu sehen.
"Du bist hier... um Eli über deine Probleme zu erzählen", sprach nun Jacky offen seine Meinung aus.
Wachsam beobachtete er Tristans Reaktion.
"Ihm vertraust du", stellte er dazu fest.