RE: Joels Räume - 14

"Weisst du, der richtige Weg ist leider nicht immer der einfachste. Vielleicht möchste Kathleen ja das Leben mit dir Teilen. Vielleicht musst du sie lassen und darauf vertrauen das sie sich in der Vampirwelt eingewöhnt. Vielleicht möchte sie die Zauberei ja aufgeben, hat sie dir gesagt was sie will?"

"Na ja... wir wollen am liebsten in der Zauberwelt sein und bestimmt eine glückliche Familie gründen", meinte Joel nachdenklich.
"Aber ich weiss auch dass Kathleen die Zauberei niemals aufgeben möchte.
Sie würde unglücklich sein, denn hier... hier ist kein Glück, keine Freude, nur Muss und Zwang."

"Das mit der Zauberwelt musst du dir wohl abschminken. Tut mir leid für dich."

Joel nickte langsam.
"Ja...", er sah dann nachdenklich auf den Boden.
Er sah dann wieder zu Cyrill hoch.
"Wisst ihr, manchmal ist es seltsam, viele Vampire wünschten sich an meiner Stelle zu sein, ich habe auch etwas Gutes hier.
Mir geht es hier besser als damals in meinem echten zuhause.
Aber mich glücklich schätzen, dass habe ich zuvor eigentlich noch nie gemacht", er schwieg einen Moment.
"Was ist nur los mit mir?
Ich bin ein Vampir... warum kann ich nicht einfach normal sein, und meinen Vater stolz machen?"

"Ich glaube du bist einfach etwas überfordert", meinte Cyrill.
"Viel wird von dir verlangt, in kurzer Zeit. Aber glaub mir, so schwer ist das ganze manchmal nicht wie man sich vorstellt."

Joel sah Cyrill lange an.
"Wie war denn ihre Kindheit?
Habt ihr auch Dinge tun müssen, die ihr nicht wolltet?"

Cyrill überlegte.
"Mh...nein, meine Kindheit war eigentlich das pure Gegenteil von meiner Jugend, würde ich sagen."

"Was ist denn passiert?", wollte Joel erfahren.

Cyrill sah zu ihm.
"Oh nein, wir sind hier um unterricht zu halten, nicht um uns über mein langweiliges Leben zu unterhalten!"

"Langweiliges Leben?", fragte Joel überrascht.
Er konnte nicht glauben was er da hörte.
"Ihr wart im Sumpf, Cyrill.
Das ist doch kein langweiliges Leben, ihr seid der einzige Vampir der die Sumpfsprache beherrscht."

"Bals sind es schon zwei."
Er zwinkerte.
"Also weiter mit dem Unterricht."
Er schrieb ihm einige Wörter auf.

General = gyuia
Untergeneral = sula gyuia
Colonel = colonoé
Leutenant = sigil
Offizier = glaèwi
Krieger = deos
Soldat = maeth

Joel sah auf die Wörter, er betrachtete dann jedes Einzeln.
Gerne hätte er Cyrill jetzt angesprochen wie es mit ihm war.
Aber er wusste dass er jetzt lernen musste.

Cyrill schrieb dann die nächsten Wörter auf.

Tod = latoi
Macht = empedeu
Hass = asitû
Sieg = cén
Angst, Furcht = fir

"empedeu", murmelte Joel nachdenklich.
Er sah die Wörter lange an.

"Was bedeutet das für dich?"