RE: Joels Räume - 50

"Du sprichst von Fionn", sagte Marjan.
"Der Sohn eines Verräters."
"Oh, ein Offizier, wie aufregend!
Ist nicht Fionn diese gutaussehende weisse Fledermaus?"
Marjan seufzte leicht.
"Nun denn, Schwester.
Ich vertraue darauf, dass du weisst, was du tust."

"Vergiss niemals Marijan", begann Xenya und der Ton ihrer Stimme hatte sich geändert, "wem Joel vor König Tarabas gehört hatte.
Wie sollte ich den Offizier verurteilen, wenn ich mir so selber unrecht tue?", Xenyas Blick wurde seufzend.
Gewiss Marijan trug recht, doch trotzdem sollten sie auf etwas stärkeres Vertrauen.
"Bitte Marijan, vertrau mir.
Ich weiss was ich tue.
Sollten wir nicht viel mehr auf Gnade und Barmherzigkeit bauen, als zu richten?
So glaube mir, ich bin mir sicher, unser Vater würde mir da recht geben."

Marjan runzelte die Stirn.
Doch dann wurde sie still und ging auf die Knie.
"Du hast recht, Schwester.
Bitte vergieb mir."
"Unsere Geschichte ist voll mit Verrat geprägt", sagte Kathleena ihrerseits Munter.

Die Dienerschaft trat ein und mit ihnen Fionn und Isamu.
Der Mozikrieger trug ein langes Gewand und einfache Sandalen, mit denen er über den kalten, steinernen Boden lief.
Isamu hatte einen ernsten Gesichtsausdruck aufgesetzt.
Er verneigte sich nicht.

Xenya musste leicht über Kathleena schmunzeln und sie strich dabei Marijans Kopf, als diese auf die Knie ging.
"Marijan, liebe, grosse Marijan, sieh zu deiner Schwester", ermahnte sie Xenya zur Fröhlichkeit, "strebe weiter nach der Ehre und traue den Verrätern nicht.
Doch verurteile ihre Kinder nicht, noch richte."
Schliesslich trat Isamu und Fionn ein und Xenyas Blick wurde fester.
Abwartend blickte sie zu den beiden und fixierte sie einen langen Moment.
Fionn verbeugte sich und salutierte anschliessend.
Sie konnte ihm ansehen, dass er leicht etwas nervös erschien.
Und Isamu?
Mit welcher... eigenartiger Erscheinung und Aufmachung trat er vor ihnen?
Xenya trat auf die Herrschaften zu, sie hörte, wie Fionns Atem unregelmässig ertönte, die Last wegen dem Vater zeichnete ihn förmlich.
Xenyas Aufmerksamkeit allerdings traf mehr den entstellten Isamu.
"Du erscheinst so deiner Prinzessin?", fuhr ihn Xenya ruhig und auffordernd an.
"Isamu-san, Freund des Merchisten... weshalb begrüsst du die Königliche Familie nicht?", sie schritt dabei um die beiden, verschwöreirsch und dabei nicht den Blick abnehmend von Isamu.
Schliesslich reichte sie Fionn ihre Hand, der sie daraufhin erfürchtsvoll küsste und schliesslich trat sie zu Isamu, dem sie ernst und prüfend ins Angesicht blickte.

[wahnsinns post!]

Isamu-san, Freund des Merchisten... weshalb begrüsst du die Königliche Familie nicht?
Isamu blieb ruhig stehn und erwiderte den Blick der Prinzessin.
"Wenn Ihr gestattet, so grüsse ich Euch als Mozi, denn so ist mein wahres Gesicht."
Daraufhin legte er seine Arme aneinander, soweit, dass die beiden Ärmel seinen Mozikutte eine Verbindung schafften und Isamu seinen Kopf senkte.
Ein paar Sekunden verharrte er in dieser Stellung und löste dann auf.

[und dein post erst!!]

Xenya öffnete leicht ihren Mund, verwundert.
Damit... hatte sie nicht gerechnet.
Sie wollte es gerne vermeiden, dass man ihr ansah, dass sie irrtiert war.
Doch- Xenya schüttelte den Kopf, als könnte sie diese plötzlichen ungwollten Züge abwimmeln.
"Höchst eigenartig", bemerkte Xenya.
"Ich habe nicht gewusst, dass Merchist Edo Freunde aus seltenen Völkern bestrebt", und es hörte sich an wie ein Vorwurf Edo gegenüber.
Doch Isamu hatte doch einst als Soldat gedient, leicht legte Xenya ihre Stirn in Falten.
Oder nicht?
"Nun gut.
So sage mir Mozi, was dein Bestreben ist", verlangte sie leicht verwirrt.
Das mit dem Mozi... das brachte sie doch leicht aus dem Tack, nie hätte sie mit sowas gerechnet.

"Mit Verlaub Prinzessin Xenya", bat Fionn um das Recht sprechen zu dürfen und sich somit für Isamu einzusetzen.
"Dieser Mann ist wahrhaftig der Freund von Merchist Edo."
Fionn blickte Xenya gefasst und mit Ruhe ins Angesicht.
Xenya legte ihre Stirn ungläubig Falten und hielt leicht inne.
"Sie gingen eigene Wege und das seid einiger Zeit, Hoheit."
Seid einiger Zeit?
Was hiess das?
"Genug!", befahl Xenya und wollte nicht weiter hören.
"Nach Deinem Wissen habe ich nicht gefragt, Fionn.
Ich möchte mir allein Isamu anhören", sagte Xenya dazu und nickte dann dem Mozi knapp zu.
Er konnte sprechen.

"Aber ich möchte nach seinem Wissen fragen", sagte Kathleena, die auf Fionn blickte und Marjan stiess sie leicht mit dem Ellbogen in die Seite.
Sie hiess sie zu schweigen und so war nun Isamu an der Reihe.
Der Mozi hatte vorher etwas verwundert zu Fionn gesehn und sein Blick zeigte etwas von Dankbarkeit nun.
"Mein Bestreben ist es, denjenigen zu helfen, die meine Hilfe erbitten", sagte er.
Marjan blinzelte.
Was für eine ungewöhnliche Philosophie.
Zu helfen?
Und mit welchem Lohn? Aus welchem Grund?

"Aha", kam es von der Prinzessin.
Doch stutzig blickte sie.
Das war so... simpel.
Leicht wurden ihre Augen schmaler, während sie ihn ungläubig ansah.
"Mozi du belügst mich.
Du verheimlichst mir doch etwas", erneut umkreiste sie Isamu, schliesslich blieb sie dann direkt vor ihm stehen und öffnete ihren Mund zu einem sanften Spalt.
Er hatte gesagt, er würde allen helfen, die nach seiner Hilfe verlangten.
Verlangte auch sie nicht nach seiner Hilfe?
"Wie ist dein Ehr-denken?"

[ xenya ist cool]

Kathleena blickte etwas verwirrt zu Marjan und schüttelte ihren Kopf.
Hinter forgehaltenem Fächer, flüsterte sie ihr dann zu, wie unsinnig das wäre.
Isamu lügte nicht, und als sie ihm das sagte, wurde er innerlich leicht trotzig.
Er, ein Lügner?
Niemals!
Wie ist dein Ehr-denken?
Eine weitere Frage.
"Ich glaube an die Universale Liebe", sagte er.
"Liebe?"
Nun war es Marjan, die genug hatte und nach vorne trat.
"Wie kann er es wagen, dieses schmutzige Wort in seinen Mund zu nehmen?
Pfui!
Ich schäme sich, soetwas einst einen Soldaten genannt zu haben."

[oha danke! xD]

Xenya verengte ihre Augen, als das Wort fiel.
Misstrauisch begann sie Isamu von oben bis unten zu Mustern... bis ihr Blick wiederum von unten bis oben dann bei Isamus Augen haften blieb.
"Du glaubst an einen Mythos", flüsterte Xenya und ihr Blick wurde eindringlich, doch spöttisch lächelte sie kurz und knapp auf.
"Du gewährst jedem deine Hilfe", wiederholte dann Xenya deutlich.
Ihr Blick wurde vielsagend.
"Bezeugst du diese Aussage, Mozi?", fragte sie Isamu direkt.

Isamu blickte mit zornigen Augen in Xenyas Angesicht.
Wut kam in ihm auf, weil sie spottete.
"Ich beteure meine Aussage", sagte er.
"Denn alles, was ich sage, ist wahr."

[armer isamu er tut mir so leid unter all den ungläubigen! ]

Xenya konnte es in seinen Augen sehen.
Zorn und Wut.
Lag darin Hass?
"Du verblüffst mich, Mozi", Xenya hielt leicht inne.
Doch es schien ihr kein Grund zu sein, der gegen Isamu sprach.
Denn dieser schien trotz seiner Wut beherrscht.
"Doch Wut macht einem bekanntlich stärker.
Wahrlich Isamu, es lauern Gefahren an den Orten, an dem ich dich berufen werde", mit diesen Worten wandte sich Xenya auch schon ab von ihm und liess sich von ihrer Dienerschaft mit dem pechschwarzen Kapuzenmantel bekleiden, Xenya trat noch zu ihrem Schreibtisch und langte nach dem Spiegel.
"Ich hoffe du wirst deine Ehre erneut beweisen und die eines wahren Mannes", sagte sie und was damit gemeint waren wussten wohl alle, eines wahren Mannes, hiess sowohl Otopianer.
Xenya drehte sich zu den anderen um und beäugte die beiden Männer noch einmal.
"Ich beanspruche euch beide.
Ihr werdet uns begleiten.
Nach Hogwarts."

Daraufhin legte Isamu wieder seine Arme zusammen, denn es war entschieden.
Nach Hogwarts würden sie also gehn.
Er wusste nicht weshalb, verstand keinen Sinn darin und wollte nicht gehn.
Doch sie war die Prinzessin noch und schlimmer: Sie hatte seine Hilfe verlangt und so musste er gehn.