RE: Joels Räume - 45

[hoffe is okay, wenn ich jetzt weiterschreibe]

Mary hatte geduldig gewartet.
Ihr goldener Schein hatte noch nicht an Glanz verloren und das kleine Mädchen schwebte über dem Boden. Dabei hielt sie den Blick auf den jungen Vampir gerichtet.
Joel...., konnte er ihre leise Stimme im Kopf hören.
Ich habe mir Sorgen um dich gemacht.
Besorgt sah sie ihn an und strich mit ihrer Geisterhand über die seine.
Doch nicht, wie es bei normalen Geistern war, fühlt es sich kalt an, sondern sehr warm...schützend.

Es waren bereits einige Tage vergangen, als Joel bei Lady Esther und dem Grafen Edoardo gewesen war.
Er blickte hinaus aus dem Gitterfenster, zu den grünen Blitzen.
Aber nicht die Blitze schaute er in Gedanken versunken zu, sondern einem kleinen unheimlichen Mädchen, das aufgehängt an einem dicken Ast, ferne an einem Baum hing.
Es war Nûira, nur in einer anderen und düsteren Gestallt.
Schon einige Male hat er sie so gesehen, es beunruhigte Joel nicht mehr. Er fragte sich eher, was das für einen Sinn geben sollte.
Was war ihr Ziel?

Joel war wieder zurück von der Zauberwelt, allerdings dieses Mal für immer.
Er legte die Geschenke die er heute bekommen hatte, in sein vertrautes Versteck in der Wand zurück, noch eine Weile nachdenklich sah er zu diesem.
Er wandte sich dann mit den Gedanken ab und trat an das Fenster, draussen blitzten Grüne Blitze und er dachte noch an die letzten Worte, die er von den Zauberern zum Abschied bekommen, hatte.

Aleanders Schritte hallten durch das Schloss.
Er blieb dann vor der grossen Tür stehn und klopfte.

Joel sass an seinem Schreibtisch und hatte viele geöffnete Bücher vor sich, wie auch ein Pergramentblatt und eine Schreibfeder in der Hand und er schrieb sich einige Dinge auf.
Als es klopfte schrieb Joel den Satz noch zu ende und legte die Feder dann in das Tintenfässchen zurück.
Er blickte dann zur Tür.
"Ja?"

Aleander trat ein und er verneigte sich etwas übertrieben.
Er mochte den Prinzen nicht sonderlich, und hätte ihn lieber weg vom Fenster. *g*
"Eure Prinzlichkeit."
Er erhob sich dann wieder und schloss die Tür.
Wie eine Katze schlich er sich dann durch den Raum etwas näher ran an Joel.
Denn das konnte er gut. xD
"Ich habe soeben eine schreckliche Nachricht vernommen", sagte er mit leicht gekränkter Stimme.
"Sire Joseph Eichenberg ist totkrank, Erlaucht."

Joel hatte Aleander nie über den Weg getraut, da er schon immer geahnt/bisschen bemerkt hatte, dass dieser ein wenig falsch zu ihm war. xD
Als die Nachricht wegen Eichenberg verkündete, bekam Joel ein ungutes Gefühl, er wusste dass das garnicht gut für Otopia war.
Sir Eichenberg war schliesslich eine wichtige Figur.
"Weiss König Tarabas schon davon, Aleander?", fragte er ihn und wollte zuerst seine Meinung darüber noch wegbehalten.

"Er wird davon erfahren", antwortete Aleander kalt auf seine Frage.
Er hasste es, aus seinem Konzept gebracht zu werden.
"Aber mein Prinz, dies ist eine gute Gelegenheit für euch!"
Er trat nun näher an ihn heran und sah erwartungsvoll zu ihm.
"Ihr könnt ein gutes Wort für ihn einlegen bei den Adelsleuten, das ist eine gute Gelegenheit sich zu beweisen!"

Joel hörte seinen Rat ruhig zu und nickte dann leicht.
Das war wirklich eine gute Idee die Aleander da hatte und der junge Vampir war nur froh solche Beratungen zu bekommen, gerade weil er am Anfang war sich den Otopianern zu beweisen, war das sehr wichtig!
"Wozu ratest du mich, in welcher Form ich das Wort für Sire Eichenberg einlegen werde?", wollte sich Joel weiter beraten lassen.

Die Stimmung entspannte sich darauf.
Gut, der Prinz schüttelte ihn nicht ab, das war schonmal ein Anfang!
"Nun, mein Prinz, es gibt verschiedene Möglichkeiten", antwortete Aleander und nun war seine Fantasie gefragt.
"Ihr könnt eine Rede vor dem Adel halten, Sir Douglas und der Familie Eichenberg Ihr Mitgefühl ausdrücken durch einen Brief. Ihr könnt aber auch einen Schweigetag anordnen über das ganze Volk, alle müssen in den Häusern bleiben und beten. Eine weitere Methode und sehr modern, wäre in der Zeitung Stellungnahme zu nehmen. Oder Ihr könnt auch Speziallisten für Sire Eichenberg kommen lassen, oder ihn sogar ins Schloss holen lassen und von Königlichen Ärzten betreuen lassen."

Aleanders Vorschläge waren wirklich alle sehr gut!
Joel brauchte nicht lange zu überlegen.
"Ein Schweigetag wäre durchaus berechtigt für ihn", meinte Joel und nickte leicht ruhig und sah weiterhin aufmerksam Aleander an.
"Im Kloster sollte er aber auch nicht bleiben, zu viel Schmutz und seiner nicht würdig.
Ich verlange daher Speziallisten die ihm dort pflegen, wo er sich behandeln lassen möchte, liegt ganz bei ihm."

Aleander verbeugte sich.
"Sehrwohl. Da fällt mir noch ein, Prinz Joel. Es ist noch nicht ganz klar, vielleicht ist Sir Eichenbergs Zustand nur vorrübergehend. Vielleicht wäre es ratsam, die Prognosen abzuwarten, bevor wir den Schweigetag einordnen würden, meint Ihr nicht auch?"

Joel stutzte kurz und fragend fiexirte er kurz einen bestimmten Punkt im Zimmer, er überlegte wegen Eichenberg.
Er nickte dann einverstanden und sah wiederum zu dem Berater, dies sah durchaus ein.
"Dann anfangs nur Speziallisten, Aleander", meinte auch Joel.
"Sobald sich der Zustand verschlechtern wird, werden wir einen Schweigetag anordnen."

Aleander verbeugte sich.
"Wie Ihr wünscht. Wenn Ihr erlaubt, mich jetzt zurück zu ziehn?"

"Es dir gestattet", gab Joel ihm die Erlaubnis dafür.
Der Prinz wollte noch warten bis Aleander den Raum verliess, ehe er sich wieder seiner Arbeit widmete.
In Marys Erinnerungen bzw. Tagebuch hatte er bis jetzt noch nicht Zeit gefunden nachzulesen.
Auch war das Risiko immer da, dass er dabei entdeckt wurde.
Joel wollte sich damit Zeit lassen, damit er es sich dann ganz in Ruhe durchlesen konnte, was er dann auch gerne tat.