RE: Joels Räume - 47

"Chrm chrm", machte eine Stimme und es war Mentor, der auf einmal hinter Xenya stand.
Er knallte die Tür zu.
"Ich muss euch daran erinnern, das lernen angesagt ist, nichts anderes!"

Xenya erschrak und verzog, während sie noch Richtung Gitter zugewandt war kläglich ihr Gesicht, sie wandte sich dann schuldbewusst zu Mentor um und sah ihn traurig an. Mit einem halbfraglichen Blick der so viel bedeutete wie: Muss das unbedingt sein, Mentor?

Mentor verschränkte die Arme.
"Habt Ihr zumindest einen der 900 Verse gerlernt?"

Xenya ging nun in ihrem Zimmer ein wenig in Gedanken versunken umher. Bewusst, dass sie Richtung Schreibtisch ging begann sie aufzusagen: "Und so Brüder lasset uns niederbrennen das ganze Land", bereits schon angekommen an ihrem Schreibtisch begann Xenya die wenigen Dingen sorgfältig darauf zu ordnen. Sie schloss das Büchlein von Mary behutsam in die Schublade.
"Oh nein", meinte sie mit gedankenversunkener Stimme, "ich wollte eigentlich den anderen Vers vorsagen."
Sie wandte sich zu Mentor um und blickte ihn einen Moment schweigend an.
"Den Vers, der mich am meisten zum nachdenken brachte."
Wiederum schwieg Mary und sah Mentor ruhig an.
"Auf Brüder, so lasst uns kämpfen.
Denn heute ist Blut zu vergiessen, ewiglich.
...
Welches wir bringen vor den König und des Königs Sohnes", sie schloss ihren Mund.
"Was bedeutet das?
Ich meine... tiefsinnig? Glaubst du nicht auch das darin eine Hassliebe besteht?", ihre Augen funkelten bei dem Wort Hass ein wenig auf und fragend blickte sie Mentor an. Sie wollet dies gerne verstehen.

Mentor musste schmunzeln.
"Ach du meine Güte, also so tiefsinnig ist das ganze auch wieder nicht. Wirklich nicht. In den 900 Versen gibt es keine Liebe. Dementsprechend auch keine Hassliebe. Ist ja klar, Fräulein Naseweiss. Es geht um Ehre und die Versplichtung alles für den König und dessen Nachkommen zu tun."

"Oh-", Xenya hatte sich da etwas anderes versprochen, mithalbgeöffneten Mund blickte sie von Mentor vorbei, ihr Blick haftete am Sarg und sie dachte über seine Worte ausgibig nach.
Sie sah dann beunruhigt zu ihm auf.
"Einleuchtend Mentor.
Verzeiht, dass ich nicht gleich darauf gekommen bin."
Xenya schwieg und ging zu ihrem Sarg, sie liess den Sargdeckel zu schliessen und setzte sich darauf hin.

Mentor räusperte sich.
"Nun, da Ihr diesen Vers so mögt, könnt Ihr ihn ja auch noch in alter Sprache sprechen."
Er grinste breit.
Ha! Jetzt musste sie gut sein. xD

Xenya sah verwundert zu Milexûs.
"Oh, nein bitte nicht Mentor!", bat sie.
"Lehrt mir doch viel lieber von den alten Gebräuchen und Traditonen.
Von den Gebräuchen der Opferung."

"Oh nein, Mentor", äffte er sie nach.
"Na los, hü hü! Oder ich werde eurer Mutter petzen, Prinzessin."

[rofl XD der gute alte mentor ]

Xenya blickte Mentor lange an.
Schliesslich begann sie.
"Ûf Brüeder, so lâst unz kämpfen.
Dênn hiute ist Bluot zuo vergisen, ... ewilih.
Ähm... Wêlches wir bringen vôr den ... küncen ... uo.... uond des küncez sone", sie verzog ein wenig ihr Gesicht und blickte unsicher zu Milexûs.
"Werdet Ihr es Ihr immer noch sagen, Mentor?", sie sah ihn mit glitzernden, bittenden Augen an.

Mentor hörte genau auf jedes Wort von Xenya. Auf jede einzelne Betonung.
"Kein ähm", korrigierte er sie, und als sie plötzlich endete, hob er seine Augenbraue.
"Weiter weiter! Es ist noch nicht fertig!"

Xenya sah ihn betrübt an, sie senkte dann ihern Blick und blickte auf ihre kleinen Hände.
"Ich würde ja sehr gerne weiter Mentor doch...", sie schwieg und blickte betroffen in sein Angesicht.
"Ich weiss nicht weiter.
Ich habe nicht weiter gekonnt weil, mir zusehr die ersten Zeilen zum nachdenken gebracht haben.
Als würde ein Teil dieses Reiches hier danach schrein... schrein um seines Hassesliebes willen", ihre Hände verkrampften sich ein wenig und sie seufzte schilesslich und fuhr sich ein wenig an ihr rechtes Haar das an ihren Schultern hinunter hängte.

Mentor verdrehte die Augen.
"Mein Gott, solch ein dummes Geschwätz. Wirklich, ungenügend. Un-ge-nü-gend!"

[wie genial! ]

Xenya sah beunruhigt zu Mentor und ihre Augen glitzerten ein wenig, sie senkte dann ihren Kopf und wischte sich leicht an ihrem Auge. Mentors Worte verletzten sie schon ein wenig.
Sie glaubt durch das Buch von Mary jemanden gefunden zu haben, der sie versteht, auch wenn nur von ihr etwas stand.
Und hier galten diese Überlegungen - wenn auch nicht die gleichen, aber ähnnnlicher Wurzel - als ungenügend?
"I-ich möchte eine Geschichte von König Tarabas hören, Mentor", kam ihre Stimme ein wenig zitternd und sie wollte sich nun ganz auf dies konzentrieren.

[ ]

Mentor gefiel das, er wollte sie ärgern. xD
"Achja, die Geschichte von König Tarabas, was? WAS?"
Er verschränkte die Arme.
"Achja? Also König Tarabas musste sehr viel lernen. Und er hat sicher nicht gesagt muss das sein Mentor? Er war alles andere als ungenügend, er war hervorragend!"