RE: Heulende Hütte - 20

Abby lächelte etwas über seine Art. Früher hätte sie das wohl sofort total schüchtern gemacht, aber als Lehrerin hatte sie sehr viel Selbstbewusstsein erhalten und außerdem war Ruby ja nicht umsonst ihre Freundin. xD
"Ja, dann Senor Yanez. Freut mich, Sie kennenzulernen. Ich bin Abby Holloway, Lehrerin für Muggelkunde. Es macht Ihnen doch nichts aus, wenn ich Ihrem Unterricht beiwohne?"
Ihre Stimme war natürlich freundlich und zart, wie immer. Ihr Blick striff ein wenig umher, dann setzte sie sich auf einen Hocker.
"Sind noch keine Schüler hier?"

Und schon ging die Tür unten auf und jemand kam herein, der einen heiden Lärm veranstalltete, nur um die Treppe hinaufzukommen.
"Hallöchen?", rief Ruby laut und es hallte von den Wänden wieder.
"Ja, wir sind hier oben."
"Okay!"
Bald darauf trat das junge Mädchen zu den beiden und strahlte über das ganze Gesicht.
Seit ihrem ersten und bis jetzt letztem Ausflug nach Otopia, interessierte sie sich sehr für diese Welt.
"Tag."

Yanez hatte leicht verwundert zu Abby gesehn.
Sowas...Lehrer, die Lehrer unterrichteten. Ungewöhnlich.
Ruby nickte er leicht zu.
"Ähm...ja, Tag. Kommen noch mehr Schüler oder soll ich anfangen?"

Plötzlich tauchte Tama hinter Ruby auf.
Sie war so leise gewesen, dass man sie unmöglich hätte hören können.
Ihr Gesichtsausdruck war unergründlich, während sie auf dem Boden Platz nahm und die Anwesenden grüßte.

"Ich weiß es nicht", antwortete Abby ehrlich. In Hogwarts wusste man nie.
Die Schüler kamen und gingen wie sie wollten. xD
"Fangen Sie doch ruhig an, wenn Sie möchten."
Ruby grinste nur und ließ sich neben Abby nieder.

"Mhm...schön."
Yanez hatte Tama zugenickt und er griff sich dann einen alten Holzstuhl und setzte sich.
"Als ich noch in Mompracem lebte da haben wir den Unterricht immer so gestaltet das man fragt und der Lehrer gibt Antworten. Mh...ich bin vielleicht nicht studiert, aber ein offenes Buch und bereit Wissen weiter zu geben. Aber den Start müsst ihr vorgeben."

Alle drei dachten nach. Tama wusste am wenigsten über Otopia und dachte am angestrengtesten nach.
"Warum dürfen keine Hexen und Zauberer mehr nach Otopia? Und warum ist es Neuvampiren verboten, wenn sie Otopia einmal verlassen haben, wieder zurückzugehen?", fragte Ruby schließlich wie aus der Pistole geschossen, dass Abby ein wenig unbehaglich von ihr zu Yanez sah.
Tama wirkte nun interessierter und schloss einen Moment die Augen. Das Leben als Vampir war sicher etwas ganz besonderes.

Yanez war verwundert wie gut Ruby informiert war.
"Also vielleicht zu Letztens, dieser Punkt der ist sehr heikel und war für gut drei Wochen vielleicht auch Gesetzt. Aber mittlerweile wechseln die Regeln wie Sand am Meer, sonst wäre ich heute auch nicht hier."
Yanez zündete sich die Zigarre an.
"König Tarabas möchte seine Welt auf den Kopf stellen, verändern, nehmt es wie's euch passt. Und deshalb experimentiert er. Im Moment noch. nicht mehr lange und er wird die ganze Welt auf den Kopf stellen. Und erstens ist damit auch schon beantwortet, na ja, mehr oder weniger. Hexen und Zauberer brauchen eine Bewilligung wirtschaftlicher Basis um beim Haupteingang rein zu kommen. Aber das sind gute 10%. Der Rest kommt durch die Hintertür reingeschneit, durch den Wald und ab in die nebelgebiete. Ziemlich heikle Angelegenheit."

Mai-Lin kam dazu.
Schüchtern sah sie zu Yanez.
"H-hallo. Bin ich zu spät?"

Yanez sah zu Mai-Lin.
"Ni hao. Nein, für meinen Unterricht ist nie jemand zu spät."
Er nickte leicht und sah dann widerrum zu Ruby.
"Ich hoffe deine Frage ist beantwortet. Ich jedenfalls hätte jetzt einen Ehrengast mitgebracht, einen sehr jungen Ehrengast. Diese schäbige Hütte hier mag für ihn wohl wie ein Palast wirken, nachdem was er euch so alles zu erzählen hat."
Yanez erhob sich.
"Wenn also keine Fragen mehr sind, werde ich den Burschen mal reinbeten."

Mai-Lin nickte und setzte sich leise hin.

Yanez lief dann kurz hinaus und er kam mit Tiago zurück.
"So, du darfst ausnahmsweise auf meinen Lehrerstuhl. Tiago wird euch etwas über Otopia erzählen. Sein Otopia. Jeder erlebt das schliesslich anders."

Tiago hatte draussen in der Zwischenzeit gewartet, so ganz in Freiheit, an das Gefühl musste er sich erst einmal gewöhnen.
Der Ort hier war ihm nicht bekannt, er war in Portugal unterrichtet worden und sehr kürzlich wurde ihm über die Existenz der Hexen und Zauberer bescheid gegeben.
Der Junge trat nach vorne zu dem Lehrerstuhl.
Tiago sah einen Moment schweigend zu den Leuten im Raum, noch einmal blickte er ruhig zu Yanez und begann schliesslich.
"Verloren gegangen in einer fremden Welt, muss nicht immer das Schlimmste sein", begann er zu den anderen zu sprechen.
"Ich lernte Otopia bis jetzt nur auf einer Seite kennen, der Assiatisch-Neuvampirischen Gefangenschaften", wollte Tiago dies zuerst einmal klären, er setzte sich hin und seine Miene entspannte sich.
Es fing an ihm zu gefallen.
"Ich komme Ursprünglich aus dem Erdteil der uns alle verbindet.
In Portugal liegt meine Heimat... aber nun zurück zu Otopia" , Tiagos spitze Zähne strichen sanft seiner Lippen entlang, seine Haltung wurde ein wenig ernster, da er nachdachte, was alles erzählen und wie beginnen.
"Meinen ersten Eindruck von Otopia zu erzählen, wäre Töricht.
Die Lage in der ich mich damals befand machte es mir schwer, diese Welt richtig einzuschätzen.
Heute bin ich der Meinung, dass es mich vielleicht bewahrt hätte, von der Gefangenschaft.
Jeder kommt schliesslich anders nach Otopia, in meinem Fall war es Glück in Unglück.
Ähm... wie ihr euch das Gefangenlager vorstellen könnt",. Tiago richtete sich auf und suchte sich fraglich um nach einer Schreibfeder und Tinte.
"Ihr könnt euch den Ort unter drei Gebieten vorstellen...", Tiago sah zu Yanez und hielt kurz inne, sollte er fragen?
Beliess es aber lieber gleich doch. *g*
Tiago sah ruhig zu den Zuhörern.
"Der grösste Teil gehörte den Japanern, der zweite den Chinesen und der letzte Teil war das Gefangenlager", erklärte er kurz und bündig.
"Mein erster Eindruck vom Lager, war... sehr dunkel, laut, verwüstet und kein Wasser.
Am ersten Tag hatte ich das nicht verstanden, danach war ich dankbar, dass nicht anzutreffen.
Man lernt sehr schnell" seine Aufmerksamkeit galt nun ganz den Zuhöhern.
"Aber bitte, sagt mir was ich erzählen soll.
Ich tue das schliesslich nicht für mich...
Was interessiert euch?
Die Behandlung? Was für Speisen es gab? Vielleicht weil ich jetzt hier bin und nicht dort?", seine Miene wurde nun sanfter, er wartete gespannt.

Ruby hatte Yanez noch zugenickt. Ja, sie hatte verstanden.

Von unten konnte man Schritte hören, die immer lauter wurden, je näher sie kamen.
Narcissa drückte ihre Bücher fest an ihren Körper, während sie die morsche Treppe hinauflief. An der letzten Stufe wäre sie fast gestrauchelt, jedoch konnte sie sich noch in der letzten Sekunde an der Wand abstützen und fand das Gleichgewicht wieder.
Ihr Blick war etwas zurückhaltend, als sie den Raum betrat, dieser wurde jedoch freundlicher, als sie die anwesenden Person genauer betrachtete.
"Hallo...ich ähm wollte nicht stören", flüsterte sie, da Tiago noch seine letzte Frage in den Raum stellte.
Schließlich nahm sie leise neben Abby und Ruby Platz. Mit großen Augen betrachtete sie die Professorin, dann lächelte sie und wandte sich nach vorn.

Ruby und Abby hatten aufmerksam und gespannt zugehört. Klar, für eine Lehrerin ein vielleicht ungewöhnliches Verhalten, aber die wissbegierige junge Frau interessierte sich jetzt schon sehr für diesen 'Unterricht'.
"Ja, erzähl uns doch, warum du jetz hier bist und nich dort", meinte Ruby offen.
"Konntest du fliehen oder wurdest du freigelassen?"
"Wenn du freigelassen wurdest, warum? Wenn nicht, wie hast du es geschafft, dort wegzukommen?"
Ruby erklärte Narcissa schnell, was Tiago ihnen erzählt hatte...zumindest, so gut sie konnte.
"Wie bist du denn nach Otopia gekommen? Wurdest du entführt oder was war der Grund?", fragte die Ravenclaw.
Die anderen beiden, Ruby und Abby, hatten auch noch fragen, allerdings wollten sie den anderen auch noch die Chance lassen, zu fragen, bzw Tiago erst einmal Zeit lassen auf die bereits gestellten Fragen zu antworten.

Yaez war zufrieden als die vielen Fragen auftauchten.
Ja, somit hatte er also den richtigen Riecher gehabt.
Gar nicht so einfach für ein unbekanntes Publikum irgendwelche Gäste zu finden.
Er hatte sich weiter hinten an die Wand gelehnt und musterte kurz sein Zigarrenetuit.

Tiago blickte offen zu Ruby und wartete bis die letzte Frage gestellt wurde.
"Ich wurde freigekauft", beantwortete er die Frage.
Er hob dann leicht etwas die Augenbrauen, ja wie war das noch einmal gegangen?
Lange war es her...
"Das ganze ist etwas speziell", gestand Tiago und grinste nun leicht darüber, so im Zurückblick.
"Ich wurde entführt, aber zuerst nicht von Vampiren.
Ihr müsst wissen, ich komme von einer ehemaligen Fürstenfamilie und die Männer die mich verschleppt hatten, haben sich eine Hohe Summe an Lösegeld versprochen.
Später kam es dazu, dass wir von Otopianern überrascht wurden, so gelangten wir nach Otopia", erzählte Tiago.
Aus den Entführern sind selbst Entführte geworden.

Ruby nickte und Narcissa hing regelrecht an seinen Lippen. xD
"Ähm und wer hat dich freigekauft?", fragte die Ravenclaw schnell und hatte schon die nächste Frage im Mund.
"Erzähl uns, wie es dort war! Wie haben sie euch behandelt? Und ähm gab es da so richtige Samurais?"
Zissy war ganz begeistert von diesem Unterricht und wartete gespannt.
"Was musstet ihr essen? Sind die Gefangen dort auch Vampire oder Menschen? Und wenn man nicht frei kommt...was ist dann?"