RE: Heulende Hütte - 9

Frazer nickte.
Er grinste leicht.
"Ich sehe schon, Sie denken alle nicht sehr weit. Versuchen Sie es."
Er sah dann zu Notche.

Joyce hörte ihm zu.
Dann überlegte sie.
Erwartungsvoll sah sie dann zu Notche.

"Si!", Notche sprang auf und ging nach vorne, er setzte sich auf den Stuhl und sah munter zu der Klasse.
"Ulso...", er konzentriete sich kurz.
"Zuerst würde ich einen Brief-e Verfassen!
In dem Brief wurde stehen:

Lubes Volk-e!
Uch Kunig Tarabas-sene, zwinge eus, mir zu gehorchen!
Wäre ned das-sene tue-ne, wurde ich einsperren!
Und foltern-ne!
Das Volk in Brand setzten", begeistert sah Notche zu den anderen.

"Und dann würde is, die ärmsten Laden äh... anzünden!
Den Wald anzünden und Weihnassten abschaffe-ne!
Is würde dijenigen verbannen die nist mur-re gehorchen, si!"

[LOOOOOL ]

Frazer hob eine Augenbraue.
"Ich...verstehe. Und weiter?"

Mary sah schweigend dem Geschehen zu.
Was würde sie tun, wenn sie an Tarabas Stelle gewesen wäre?
Sie schloss die Augen und stellte sich Otopia vor.

[xDD[

"Und dann werde ich alle in die Kirche sleppe", erzählte er fröhlich weiter.
Er stand dann auf den Stuhl.
"Is würde alle bedrohene mut mune Stabe!",er deutete mit seinem Zauberstab in Richitung Frazer. xD
"Slussenldich", er zog den Zauberstab dann weg.
"Würde is mehrere Steuern verlange-ne.
Und Vumpire mästig masen, die fähig sind du anderen in Scha-chene zu halten-ne."

Mary schreckte leicht auf und sah Frazer verdutzt an.
Sie nickte dann und erhob sich von der Decke.
Mit eleganten Schritten ging sie an dem Professor vorbei und ließ sich auf den Stuhl gleiten.
Wieder schloss sie die Augen, um sich Otopia besser vorstellen zu können.
Vor ihrem inneren Auge konnte sie den Marktplatz bei den Dunkelvampiren sehen und dann begann sie zu erzählen...
"Was ich tun würde, wenn ich König von Otopia wäre und man 16 Jahre lang auf mich gewartet hätte? Wenn immer wieder Kriege das Land zerissen haben und jeder nach seinen eigenen Ansichten und Regeln lebt?", fragte sie leise.
"Ich würde probieren das zu verwirklichen, was ich all die Jahre gelernt habe. Das heißt, als König beschäftigt man sich bestimmt auch mit millitärischen Punkten und diese würde ich probieren durchzusetzen...um erst einmal Frieden zu schaffen oder wenigstens für eine Weile etwas Ruhe. Ich würde versuchen meine Untertanen daran zu erinnern, was es heißt otopianischer Bürger zu sein. Würde sie daraufhin weisen, was ihre Rechte und Pflichten sind. Und gerader als otopianischer König muss man hart durchgreifen. Außerdem, um noch mal darauf zurück zu kommen, was Joyce sagte, muss das nicht auffällig gemacht oder gestaltet werden. Denn wie wir ja bereits wissen, haben die Bürger auf Tarabas gewartet und ich denke alleine eine kleine Ankündigung hätte da voll und ganz gereicht."
Mary runzelte etwas die Stirn.
"Okay...jetzt weiche ich vom Thema ab."
Sie räusperte sich und fuhr fort.
"Was ich damit eigentlich sagen will, ist, dass König Tarabas sicher wusste im gewissen Sinne, was zu tun war, um Otopia wieder zu dem zu machen, was es eigentlich immer war und auch ist- Ein größes Königreich. Es ist nicht leicht ein solches zu führen und wenn ich ehrlich bin, möchte ich mir auch nicht anmaßen, einen solchen Herrscher in Frage zu stellen. Sicher, er ist grausam und Prinz Joel musste schon oft genug unter seinen Entscheidungen leiden, aber hat er sicher auch seine Gründe dafür. Und würde er er Prinz Joel nicht wenigstens etwas schätzen, so hätte er ihn sicher nicht in die Zauberwelt gelassen."
Wieder öffnete sie die Augen.
"Vielleicht liege ich da mit allem falsch, aber es ist meine Meinung dazu."

"Sehr schön, sehr schön", rühmte sie Frazer und er stand auf.
"Bitte setzen Sie sich wieder."
Er nahm dann wieder auf dem Stuhl Platz und er sah zu seinen Schülern.
"Sie sehen, eine grosse Aufgabe. Es muss politsch viel getan werden, aber auch wirtschaftlich, dürfen Sie nich vergessen! Die Vampire haben keine Häuser mehr. Alles ist abgebrannt, zerstört. Ein einziger Völkermord, die Bürger hatten damals noch keine Blutflaschen und sie begannen sich selbst oder Menschen zu beissen um Nahrung zu haben."
Frazer blickte dann kurz auf seine Notizen.
"Nun gut, in aller Kürze was geschehn ist. Sie müssen wissen, das vor König Tarabas' Zeit keine Christen und Neuvampire gestattet waren. Man hat sie verfolgt und das eine ziemlche Zahl. König Tarabas hat diese Tradition gebrochen. Er hat sich entschieden, sowohl Christen als auch Juden und Neuvampire in Otopia zu gestatten. Und dadurch, ist ein grosser Teil der Bevölkerung buchstäblich zum Leben erwacht. Neuvampire aus der Menschenwelt sind zurückgekehrt, aber auch Leute aus ihren Verstecken in Otopia kamen wieder hervor. Die Bevölkerungszahl ist also um einen ganzen Viertel gestiegen. Dadurch, das der König eine solche Tat veranlasst hat, machte er sich sogleich auch einen Namen. Er hat etwas ganz neues in die Vampirwelt gebracht, man merkte auf einmal, das sich etwas tat, und Hoffnung stieg im Volk auf. Dadurch hat sich der König Aufmerksamkeit geholt."
Frazer sah in die Runde.
"Zweiter Punkt. Etwas ganz wichtiges, Köng Tarabas' Eltern, die wurden durch Lichtvampire getötet. So etwas ist wirklch sehr, sehr wichtig", sagte er.
"Also was meinen Sie, hat der König wohl getan? Aufgrund dieser Tatsache..."

"Hm... vielleicht verbannen oder so?", versuchte Amy.
"Also ich hätte sie ausgerottet", sagte Céline und verschränkte die Arme.
"Oder versklavene! Si", strahlte Notche begeistert. xD

"Schöner Vorschlag Miss Lemon", bemerkte Frazer und er sah zu Céline.
"Aber die junge Dame liegt dem ganzen etwas näher. Das ganze etwas irsinnig, trotzdem das es so viele Schlachten und Kriege in Otopia gab, und alles zerstört war, hat der König einen weiteren Krieg begonnen. Dazu musste er ein Bündnis mit den Schattenvampiren machen, diese hatten vorher immer gegen die Dunkelvampire gekämpft. Nun waren sie für König Tarabas und ein grausamer Krieg und viele Verfolgungen gegen die Lichtvampire geschahen."
Sidney sah gespannt zu Frazer.
"Und so kam es, das es heute kaum noch Lichtvampire gibt", fuhr Frazer dann fort.
"Ich würde sagen, Bürgerliche Lichtvampire gibt es gar nicht mehr. Nur noch die reichsten haben überlebt, wie meine Familie zum Beispiel. Heute sind die weiten Ländereien gebiet der Reichen. Es leben nicht nur noch Lichtvampire, sondern auch Dunkel-, Schatten- und Neuvampire dort. Wobei ich erwähnen muss, das es kaum reiche Schattenvampire gibt. Dazu aber ein ander mal."

Kathleen saß etwas weiter hinten und sie hörte sehr interessiert zu.
Es war für sie kein normaler Unterricht, im Gegenteil.

"Ein weiterer Punkt, den König Tarabas ermöglichte, war der wirtschaftliche Faktor", erklärte Frazer.
"Vorher hatte Otopia jede Art von Beziehung zu der Aussenwelt vermieden. Die Bürger ernährten sich eigentlich bloss von Blut, nur im Adel zu Pegasus' Zeiten hatte es einige Delikatessen aus Venedig gegeben und so weiter. Aber König Tarabas hat den Handel zu der Menschenwelt ermöglicht", sagte er.
"Nahrung wurden tonnenweise nach Otopia geschafft, das Volk bekam essen und wichtiger Handel wurde getrieben. Otopia besitzt viele Kristalle und Gold, Kaufmänner haben sich in die fremde Welt gewagt, die Hygiene in Otopia wurde besser und so weiter. Man konnte alle Gebäude aufbauen und es wurde besser. Ebenfalls die Bildung stieg etwas, vorher hat von den Bürgern vielleicht 1% lesen können, höchstens. Heute sind es bei den Dunkelvampiren doch etwa gute 40%!"

Mary hatte sich zurück gesetzt und hörte schweigend zu.
Es war interessant, was Mister Frazer ihnen erzählte.
Sie zog die Beine etwas an sicher heran und legte das Kinn auf die Knie.
Mit aufmerksamen Augen, die vor Neugierde glühten, hörte sie weiterhin zu.

Sidney verzog den Mund.
"Aber wenn nur so wenig lesen konnten, waren die ja voll dumm", meinte er.
"Und heute ja auch noch!"