RE: Teeladen - 2. Etage - 17

Ellas Oberlippe zog sich kurz ein wenig angewidert hoch.
Dann schüttelte sie jedoch den Kopf. Gut sie war in einer anderen Welt, was hatte sie erwartet?
Ein 5 Sterne Hotel?
"Ja oke.." Zwar würde sie gerne etwas für ihre Hygiene tun, aber man konnte es schließlich nicht ändern.
"Habt ihr denn etwas zu Essen hier?"

Làzló nickte daraufhin.
"Klar."
Er lies dann dem Gang entlang bis ans Ende in den offenen Besprechungsraum.
Er war - wie die meisten hier - mit Gaslicht beleuchtet, hatte aber keine gemütliche Einrichtung, sondern bloss ein paar kaputte Holzstühle und ein kalter Steintisch in der Mitte.
Alois, ein grosser Vampir mit braunem Haar und orangem Gewand befand sich darin, neben ihm stand Antonia, eine Vampirmara.
Sie drehte sich um und erkennta die Kleine aus Ruls Zimmer wieder.
"Sie hat hunger", sagte Làzló, der dann mit seinen Fingern auf den Tisch trommelte.
"Magst du Linsensuppe?", fragte Toni darauf.

Ella war Làzló gefolgt.
Nun stand sie in dem raum und schaute sich kurz am.
Dann lag ihr Blick auf Antonia und sie nickte. Besser als garnichts.
"Ja. Ähm ich bin Ella" stellte sie sich dann erstmal vor und lächelte leicht.
Sie wirkte ein wenig verunsichert, da sie nicht wusste wie sie sich verhalten sollte.

"Ich bin Toni", meinte Antonia da.
"Und dieser Kauz heisst Alois."
"Enchanté", grüsste dieser und sprang auf.
Er machte eine theatralische Verneigung und setzte sich wieder.
"Ich mach dir gleich was zu Essen", sagte Toni und sie legte ihre Karten ab.
"Du kannst mit mir kommen oder den anderen beim Planen helfen."

"Hallo" grüßte Ella die ganze Runde und schaute dann zu Toni.
"Ich werde mit dir kommen" entschied sie und ging auf sie zu.

"Gut", meinte Toni und sie lief dann voran, wieder durch die Gänge.
"Oben ist das Teehaus", sagte sie.
"Das dient nur zur Tarnung, aber...hat gleichzeitig auch eine Küche."
Am Ende des Ganges angekommen, standen sie wieder vor der Leiter, an der Ella gestern herunter gestiegen ist.
Toni kletterte als erste hinauf und wartete oben Ella.
Der Teeladen war leer, die Tische vertaubt.

Ella folgte Toni durch die Gänge und als Toni oben war, kletterte sie hinterher.
Sie schaute sich um. "Achso. Vor wem versteckt ihr euch denn? Oder vor was?"

"Vor dem Gesetz", sagte Toni und sie lief mit Ella dann durch den Laden nach hinten, wo sie eine Tür öffnete.
Eine schäbige Küche kam zum vorschein und sie traten herein.
Toni setzte sogleich Wasser auf, und griff sich einen Apfel.
Sie musterte Ella kurz.
"Viele von uns sind Zigeuner. Die werden verfolgt, wie die Juden früher.
Ausserdem haben wir Schmuggler unter und andere Leute - versteh mich nicht falsch!
Wir helfen Flüchtlingen."

Ella lief mit Toni zu der Küche und blieb dann in der Tür stehen.
"Wie die Juden früher?"
Sie glaubte dass es soetwas heutzutage garnicht mehr gab. Schließlich lernte man
doch aus der Vergangenheit.
"Aber..." Ella fehlten die Worte. Das war schrecklich!
"Das heißt ihr hofft jeden Tag nicht erwischt zu werden? oder verraten zu werden?"

Antonia lächelte.
Es war süss, wie Ella reagierte.
"Ja, aber...man gewöhnt sich dran. Wir alle kennen das nicht anders", sagte sie und warf Ella ebenfalls einen Apfel zu, damit sie Essen konnte.
"Ich liebe mein Leben. Ich liebe die Leute, die hier arbeiten. Wir kämpfen für die Gerechtigkeit, für den Frieden...dafür will ich sterben. Nur das zählt: Das andere gerettet werden.
Aber jetzt genug von mir...wie bist du hierher gekommen?"

Ella fing den Apfel, ein wenig umständlich, doch er fiel nicht auf den Boden.
Toni wirkte sehr entschlossen und das gefiel Ella irgendwie.
Das man so von etwas überzeugt war... solche Leute traf man nciht alle Tage.
"Das ist... ich weiß es selber nicht genau. Wir sind in Hogwarts, also in meiner Schule gibt es einen Wald.
Der ist eigentlich für Schüler verboten, aber naja wie naiv wir Schüler halt manchmal sind, sind wir in den Wald gegangen
und wurden entführt. Wir wurden in eine Zelle gesteckt und kurz bevor ich woanders hinkommen konnte,
wurde ich von Senor Florentino gekauft. Genauso wie Annabell. Wo die anderen jetzt sind weiß ich nicht"


[Ich muss weg =) bis dann]

[bis dann =) ]

Toni kannte den Waldweg in die Zauberwelt.
"Euer Wald ist ein Schmuggelweg", erklärte sie.
"Wahrscheinlich seid ihr von Errol und Fulvius entführt worden - so ein grosser dünner und ein kleiner dicker. Ist es nicht so?"
Das Wasser kochte und Toni warf die Linsen in den Topf.
"Die Arbeiten für Blutunternehmer. Cyrills Vater ist so einer...er hat die Sache mit den Blutfläschchen erfunden.
Du und diese Annabell, ihr habt Glück gehabt...die meisten Opfer werden im Wald vergraben und später zerstückelt.
Oder sie kommen in Lager, wo man ihnen immer wieder Blut abzapft."

Ella nickte. Ja dann hießen ihre Entführer also Errol und Fulvius.
"Gibt es denn eine Möglichkeit sie zu befreien?"
fragte sie und lehnte sich gegen die staubige Anrichte.
"Oder gibt es Hoffnung, dass sie als Zauberer und nicht als Vampire befreit werden?"

"Tja, das mit dem Gefangenenlager ist so ne Sache", sagte Toni, die sich etwas am Hals fasste und leicht seufzte.
"Wir haben unsere Prinzipien. Wir befreien grundsätzlich keine Gefangenen aus Edos Truppen, sonst müssten wir das nämlich immer tun...und..."
Sie schüttelte den Kopf und rührte in dem Topf.
"Das wäre vollkommen unmöglich.
Merchist Edo lässt Cyrill in ruhe, also lassen wir ihn in Ruhe. So sind die Regeln."

Ella nickte leicht.
Aber vielleicht würde es doch einen Weg geben.
Sie fühlte sich ein wenig mies. Sie war die einzige, oder sehr wahrscheinlich die einzige, die 'Frei' war.
Das Mädchen beschloss nicht weiter uaf das Thema einzugehen und biss schweigend von ihrem Apfel ab.