RE: Bar - 49

Edo lächelte zurück, seine Miene zeigte dann Zufriedenheit.
Na jetzt gab es endlich mal etwas worüber Cyrill und er sich ganz einig waren.
"Schon verrückt wie ein kleiner Kern von einem Ganzen, nicht einmal die Wahrheit weiss, obwohl es im Eigentlichen kaum zu übersehen ist", sagte Edo.
"Aber mir ist dann ewtas anderes bewusst geworden, wofür zb. gerade diese Mojophilosophie niemals in der Vampirwelt durchhalten könnte.
Willst du's hören?"

Cyrill verschränkte leicht die Arme.
"Achtung! Ja, sag nur...doch mach dich auf Gegenargumente gefasst."

"Ach sei still, die nützen dir da auch nichts mehr", meinte Edo und runzelte kurz die Stirn.
Er grinste dann schwach, er hatte dies nicht ernst gemeint.
"Gut, ich bin gespannt was deine Meinung sein wird", sagte er nun ruhig.
Edo liess sein Besteck liegen und tupfte sich kurz mit der Serviette an der Lippe.
"Okay.
Die einfache und klare Antwort liegt darin, dass wir allesamt gefallene Geschöpfe sind.
Wir sind nicht vollkommen und genau deswegen werden wir es auch niemehr sein.
Und gerade deswegen mein Lieber Cyrill, können wir das Leben, das wir wirklich Leben sollten nicht ausleben.
So einfach ist das.
Sieh dir die Menschen an, die sind genauso gefallen wie wir.."

Cyrill musste schmunzeln.
"Mhm...gutes Argument. Aber theoretisch ist es doch möglich. nimm mich zum Beispiel. Ich bin auch ein gefallenes Geschöpf. Und trotzdem verstehe ich die Sümpfe und kein mein Leben danach gestalten. Jetzt angenommen jeder einzelne Vampir würde sich induviduell mit den Sümpfen innig beschäftigen und dort sein Leben, seinen Geist verändern...- klar, das braucht Zeit. Aber das haben wir ja -...dann würde das doch gehn. Theoretisch gesehn ist alles möglich."

"Ja, aber ob du es aushälst die Frage.
Vergiss nicht, wir können niemals mehr vollkommen sein.
Das Böse zieht einem praktisch an", meinte Edo.
"Unser Verstand, oder Geist... oder was auch immer es in Wahrheit ist.
Es fixiert sich auf Dinge die verboten sind.
Nehmen wir Feres Mal zum Beispiel, der Kerl ist so bessesen dir dein Leben zur Hölle zu machen und ist selber im Adel.
Ihm fehlt nichts, aber seine Gier treibt ihn dazu an.
Und dein Fehler ist es oft, dass du Gesetze brichst, oftmals nur weil es dir Spass macht.
Und ausserdem zu deinem Argument wenn sich alle mit den Sümpfen beschäftigen würden", Edos Haltung wurde nun etwas vielsagend.
"Vampire waren früher vollkommene Geschöpfe, sie kannten nichts anderes als die Sümpfe und haben danach gelebt und an sie geglaubt.
Aber trotzdem haben sie rebelliert, verstehst du?
Genau wie bei den Menschen, sie haben rebelliert.
Praktisch schon wird das ganze wie eine Krankheit und dafür bräuchte man schon ein Gegenmittel um aus diesem Zustand heraus zu kommen.
Das kleinste Böse in einem ganz vernichten."
Edo lehnte sich dann zurück und nahm sein Weinglas das gerade kam.
"Sieh es ein, du hast keine Chance", meinte er zufrieden.

Cyrill verzog den Mund.
Dann aber klatschte er.
"Okay, ich gebs auf. Du hast wieder einmal gewonnen, ich beuge mich vor dir. Du bist eben zu pessimistisch, Edo. Ich glaube an das Gute in jedem Otopianer."

Edo grinste.
"Sei froh, dass es so viele Neuvampire gibt, sonst würde ich dir da widersprechen", er zwinkerte freundlich.
"Oh, wobei.
Das möchte ich gleich auskosten.
Welche wären den da bei Feres?", vorfreudig sah er Cyrill an, nun war er schadenfreudig.
Aber gespannt trotzdem, was Cyrill da tatsächlich bei Feres noch sehen würde.

Cyrill verdrehte die Augen.
"Ha ha...ja also du hast recht. Merchist Edo und Feres sind Ausnahmen."

Edo musste lachen.
Er schüttelte dann schmunzelnd etwas den Kopf und griff nach dem Weinglas.
Die Kellnerin kam dann wieder vorbei.
"Darf es noch etwas zu trinken sein?", àla Serg zu Cyrill.
"Ich würde dann gerne bezahlen", sagte Edo, woraufhin sie die Rechnung machte.
Edo bezahlte und sie blickte dann zu Cyrill runter.
"Darf es?"

Cyrill sah zu dieser.
"Auch zahlen. Eine weitere Flasche Brandy ist noch dazu gekommen."

"Aha", machte sie und schrieb die Rechnung auch bei Cyrill aus.
"Funfundzwonzig Goldstücke", sagte sie.
Edo inzwischen probierte dann noch erneut von dem Lachs.

Cyrill gab ihr 27.
"Passt so."

Die Kellnerin blickte gleichgültig zu den zwei Goldstücken mehr. xD
"Ja", meinte sie und nahm das Geld ihm ab.
Noch einmal etwas uneinverstanden blickte sie die zwei Fremden an und ging.
Edo liess etwas mehr als die Hälfte von dem Fisch stehen.
"Was wirst du machen wenn die Tore geschlossen werden?
Hier bleiben?", fragte Edo, der merkte, dass Cyrill um einiges glücklicher in der Menschenwelt war.

Cyrill sah ihn vielsagend an.
"Komm schon, du weisst sehrwohl was ich dann machen werde, Mr. Ich-gehorche-immer-dem-Gesetz."

"Hm", machte Edo und seine Mundwinkeln zuckten dabei leicht, er wusste genau was Cyrill damit sagen wollte.
"Warum machst du es dir nicht leichter und bleibst einfach?
Nur wegen den Sümpfen?", wollte Edo nun wissen.