RE: Wohnung Ian Bailey - 57

Miranda tsand nun langsam auf.
Mrs. Charme lächelte.
"Tschüss Professor. Bis zur nächsten Unterrichtsstunde" sagte Miranda lächelnd.
Mrs. charme nickte ihr zu.

"Paasen Sie besser auf Ihr Kind auf", meinte Ian noch zu Miss Charme.
"Sie wurde neulich in Hogwarts angegriffen, schönen Tag noch."
Daraufhin schlug er die Tür vor deren nasen zu und zauberte seinen Raum wieder um, so wie er es eigentlich vorgehabt hatte.

Miranda grinste breit und schuate zu ihrer mum.
"Also ein ganz normaler Tag wie es aussieht?" fragte Mrs. Charme.
Miranda nickte, beide gingen dann nach Hause.

Es war tiefe nacht, als sich die Wohnungstür von Ian öffnete.
Der Zauberer verschloss seine Tür sogleich mit einem Absicherungsfluch und er huschte schliesslich durch die Strassen von Little Pangleton.

Es war Abend.
Die letzten Strahlen der Sonne tauchten den Horizont in ein tiefes Rot, das aber von Mal zu Mal von der immer übermächtiger werdenden Dunkelheit bis zu letzt verdrängt wurde. Die Straßen in Little Hangleton waren ruhig. Familienväter kamen nach Haus zu ihren Familien und auch die letzten Kinder waren bereits in ihr behütetes Zuhause gerufen wurden. Fast ein wenig unheimlich, diese Totenstille, die sich fast gleichmäßig über das Dorf legte, wie das düstere Tuch der näherkommenden und unumgänglichen Nacht.
Plötzlich huschte ein Tier an den Häusern vorbei. Stets darauf bedacht, keinen Mucks von sich zu geben und flinker zu sein, als es sich normalerweise zutraute.
Und dann wurde das richtige Ziel endlich erreicht: Ian Baileys Wohnung.
Ehemaliger Professor für Geschichte der Zauberei in Hogwarts und eine Person, die die Schülerschaft von Anfang an polarisiert hatte.
Das Tierchen hüpfte auf einen Sockel der Treppe und blieb dort seelenruhig sitzen.
Ob er wohl Zuhause war? Es lauschte.

Ian war zuhause, doch er führte weder Selbstgespräche, noch hörte er Musik.
Also war es schwer, wirklich etwas zu hören.
Denn er sass vor dem Kamin in einem gemütlichen Sessel und las ein Buch.
Ab und zu blickte er auf die Uhr.
Bis Mitternacht, würde es noch lange dauern.

Doch die schwarze Katze, die hier vor Ian's Tür saß, hatte es nicht eilig.
Gutmütig breitete sie sich vor seiner Tür auf dem Treppenabsatz aus und begann sich das Fell zu säubern.
Ohnehin war das Tier sehr müde, von der langen Reise.
Doch im Körper der jungen Katze wachte der menschliche Geist einer ebenso jungen Slytherin.
Natürlich handelte es sich hier bei um einen Animagus...was auch sonst.
Aber die Schülerin hatte einen guten Grund, hier zu sein und abwarten zu wollen.
Natürlich.

Ian blätterte die nächste Seite und und liess sich die Lektüre mit einem Glas Rotwein in seiner Hand gönnen.
Ja, das tat gut, endlich einmal ein bisschen ausspannen.
Die Sorgen für eine kurze Zeit vergessen.
Und doch...wie es wohl Endeavour ging?
Ob er immer noch angestellt war?
Bei dieser Fräulein Rektorin ist es ja kaum auszuhalten gewesen, gut dass er jetzt hier war.
Ausserdem musste er hier sein, nichts hätte ihn in Hogwarts gehalten.

Die Zeit strich dahin, wie die Wogen des Windes in einer stürmischen Nacht. Doch weder Zeit noch Raum spielten hierbei eine Rolle.
Valerie war fest entschlossen gewesen, sich hierher zu begeben. Zum einen war es eine Aufstachelung einiger Slytherin-Mädchen gewesen, die sie dazu getrieben hatte. Zum anderen aber etwas für sie sehr viel bedeutenderes.
Denn schließlich hatte Valerie den guten Professor eine lange Zeit in ihrem Unterricht erleben dürfen.
Wahrscheinlich war sie ihm nie aufgefallen, weil Valerie sich stehts ruhig gehalten hatte...aber das tat nun nichts zur Sache.
Einige weitere Moment vergingen und plötzlich richtete sich das Tierchen wieder elegant, doch schwungvoll auf.
War er denn nun Zuhause? Es war tatsächlich rein gar nichts durch die verhangenen Fenster zu sehen, noch durch die verschlossene Türe zu hören.
Die schwarze Katze, die in der Dunkelheit wirklich nur schlecht auszumachen war, hob ihre Pfötchen und begann leise an der Tür zu kratzen.

Es waren ein paar Stunden vergangen, als das leise Kratzen eines Tieres draussen vor der Türe zu vernehmen war.
Ian, der sich seiner guten Ohren rühmte, hörte gleich, was es war.
Womöglich eine seiner Katzen und er stand auf.
Er öffnete die Türe und sah die schwarze Katze vor seiner Türe.
"Severa, wo hast du dich nur rumgetrieben?"
Er ging auf die Knie und wollte sie sogleich zu sich nehmen, als er sah, dass es ja gar nicht seine Katze war, sondern eine andere.
"Nanu, verlaufen oder wie? Komm rein, oder lass es sein."
Daraufhin stand er wieder auf und machte der Katze auffordernd Platz, dass sie eintreten konnte.

Die junge Slytherin hätte in Menschengestalt wohl einen Satz rückwärts gemacht, so überraschend tat sich die Türe auf.
Doch in Gestalt ihres Animagus', setzte sie nur sanftmütig die Pfoten auf und blickte mit erhobenen Köpfchen zu dem Herren auf, der sich zu ihr hinunter gekniet hatte. Einen Moment schien es noch so, als würde die Katze nicht reagieren, doch da erhob sich Ian wieder und stellte sie vor eine dieser beiden Optionen.
Nicht lang denken, handeln!
Gedacht, getan.
Das Kätzchen trat auf leisen 'Sohlen' durch die Eingangstüre, schlängelte sich wohlig schnurrend an seinen Beinen entlang und umrundete ihn, dass es fast so aussah, als würde sie sich freuen, dass er ihr aufgetan und sie hereingebeten hatte.

Ian hob die Katze schliesslich hoch und knallte die Türe hinter sich zu.
"So, meine schöne, mal schau'n, was ich für dich finde."
Daraufhin lief er mit ihr Richtung sessel und warf sie - wennicht ganz unsanft xD - darauf.
Ian schob ein Regal zur Seite und verschwand in seiner Küche, während Valerie nun im warmen Wohnzimmer sass und sich am Kaminfeuer wärmen durfte.
Ein schwarzer Rabe, nicht weit über einem Kleiderständer, krächzte kurz, Valerie gut musternd.

Valerie ließ sich hochnehmen, auch wenn das abermals etwas plötzlich kam und sie ihn aus lauter Schockierung, fast gekratzt hätte. xD Doch bevor sie die Krallen ausfahren konnte, besonn sie sich schnellstmöglich eines besseren und schmeigte sich lieber an ihn, bevor doch noch etwas passierte. Doch da warf Ian sie auch schon unsanft in den Sessel und während des Fallens, stieß das Kätzchen ein Fauchen aus, das menschlich gesehen wohl ein Kreischen gewesen wäre.
Ein wenig beklommen sah das Tier dem Herren nach, wie er das Regal zur Seite schob und in seiner Küche verschwand.
Valerie nahm sich damit die Zeit, sich etwas in Ians Wohnung umzusehen, wobei sie immer noch nicht glauben konnte, dass das so einfach gewesen war! Allerdings schnurrte sie ein weiteres Mal wohlig und das prasselnde Feuer des Kamins, das seine wärmenden Arme nach ihr ausstreckte, gefiel ihr ganz und gar.
Gerade wollte sie es sich ein wenig gemütlich auf dem Sessel machen, als das Krächzen ertönte und die sonst nicht so schreckhafte Katze zusammenzuckte. Und da sah sie ihn...den Raben. Und sie sah, dass er sie sah und ebenso musterte. Ob das jetzt etwas gutes oder schlechtes verhieß, konnte sie nicht beurteilen.

Der Rabe krächzte abermals, während Ian mit einem Schälchen Milch wieder ins Wohnzimmer zurückkam.
"Schnabel halten, Nikodemus, ich habe dich nicht minder gerne."
Daraufhin stellte er die Schale auf den Boden, strich Valerie kurz über den Kopf und trat dann zu seinem Raben, dem er über das Gefieder strich.
"Etwas Geduld, bald kannst du wieder losfliegen."

Valerie war sehr froh, dass er ihr etwas Milch brachte.
Sie war durch die Reise schon ein wenig ausgehungert und da kam ihr das gerade recht.
Als er ihr über den Kopf strich, schaute die Katze einen Moment zu ihm auf, hüpfte dann aber zu Boden und machte sich über das Schälchen her. Oh, wie gut das tat! Es stillte ihren Durst und ließ sie auf der Stelle zu neuen Kräften kommen. Wie dankbar sie Ian dafür war.
Was er wohl aber tun würde, wenn er wüsste, wer sie wirklich war?
Kurz hielt das Kätzchen mit dem Schlecken der Milch inne und miaute lieblich zum Dank, dass er so liebenswürdig zu ihr war.
Auch, wie er seinen Raben behandelte, erstaunte das Mädchen im innern.
Vielleicht war es gar keine so schlechte Idee gewesen, hierher zu kommen und das in dieser Gestalt!
Vielleicht war es sogar genau richtig gewesen.