RE: Quelle - 44

"Wie war das?!
Das gelbe vom Ei?", fragte Chajek verwundert nach.
Er musste dann lachen.
"Oje, mit Redewendungen kam ich schon nie richtig klar.
Aber einige werden ja wirklich albern.
Sowas schon mit Tassen und nem Schrank hab ich mal gehört", er musste schwach grinsen und wank ab.
"Mir gefällt da ja schon lieber dieses hier: Hast du nen Sprung in der Schüssel?
Aber schon gut Martin, ich werd versuchen ganz zahm sein", Chajek verschränkte selbstgefällig die Arme und wartete.

Mary seufzte und schüttelte den Kopf. Das konnte einfach nicht gut werden. xD
Schließlich nickte sie ihm zu und lief zu Edo.
"Ist was passiert?"

"Es sieht jetzt folgendermassen aus", sagte Edo und hatte gewartet bis die beiden fertig waren.
"Ihr alle dürft bleiben.
Joseph Eichenberg hat uns durchschaut, nur denkt er... das wir Zigeuener sind", bemerkte Edo und ihm war da nicht ganz wohl bei der Sache.
Er sah Mary ruhig an.
"Aber es hätte keinen Sinn ihm noch die Warhehit zu sagen, es ist zu unsinnig.
Drei Menschen aus der Zukunft, gefangen in einer Quelle...
Das kann ich nicht gut enden.
Deswegen hab ich dafür gesorgt, dass wir dennoch willkommen sind, wenn auch sich die Lage etwas geändert hatte..."

Mary hörte Edo aufmerksam zu und trat noch etwas weiter an ihn heran.
Er hatte recht...das konnten sie Eichenberg unmöglich erzählen. Und auch sonst...es schien alles sehr kompliziert.
Doch dann runzelte sie die Stirn und wurde fragend. Wie meinte er das denn?
"In welcher Hinsicht geändert, Edo?", fragte sie besorgt und befürchtete schon das Schlimmste.

Edo wusste nicht so recht, bei Mary war es besonders heikel.
"Mmm", machte er daher etwas belanglos, "nichts von all zu grosser Bedeutung."

"Du weißt, dass du mich nicht anlügen kannst, Edo", meinte sie leise und ein wenig nachdrücklich.
"Bitte, sag mir, was diese Veränderung der Lage ist."

Edo seufzte leicht.
"Du würdest es ja ohnehin früher oder später erfahren...", kam es etwas murmelnd von ihm.
Er sah dann ruhig, wenn nicht schon etwas auffordernd zu ihr, dass sie es akzeptieren sollte.
"Hör zu.
Es ging nicht anders und es hört sich ehrlich schilmmer als als es tatsächlich ist."
Kurz schwieg Edo noch.
"Ich bin Diener von Sire Eichenberg geworden.
Das Gute dabei ist", fuhr er schnell fort, damit Mary nichts einwenden konnte xD, "dafür können wir bei ihnen wohnen- nur weiss ich nicht wie lange es bei euch ausschaut- aber zumindest können wir dann endlich mit offenen Karten die ganze Lage überblicken."

Mary senkte den Blick, seufzte und strich sich über das Gesicht. Edo...ein wirklicher Diener?
Sie schluckte und sah wieder zu ihm auf. Einen sehr sehr langen Moment, aber dann blickte sie wieder Richtung Hütte.
"Du hast dich also für uns geopfert?", fragte sie nach und biss sich leicht auf die Lippen.
Schließlich nickte sie schweren Herzens. Was konnte sie schon dagegen sagen? Nichts.

Edo sah Mary vor sich eine ganze Weile an.
Schliesslich wurde sein Blick zuversichtlicher und er ging näher zu ihr.
"Wir wollten ja ohnehin bei den beiden bleiben.
Sieh es so an, ich brauche jetzt nicht mehr für mich einen Unterschlupf zu suchen.
Wohmöglich wäre ich in die Armee zurück gekehrt", er strich ihr sanft eine Haarsträhne beiseite und sah zu ihren Augen.
"Nein Mary.
Es ist gut so, wie es ist.
Manchmal erkennt man etwas nicht sofort als Gutes an... und dann wird es zu einem Albtraum.
Aber später erst, wird einem bewusst, dass das Schlimmste im Grunde genommen manchmal gerade das Beste für die ganze Lage ist.
Verstehst du?"

Mary blickte zu Edo und blinzelte leicht. Ja, vielleicht hatte er ja recht.
Wobei...Edo hatte ja schließlich immer recht. xD Sie nickte dann und lächelte ihn an.
"Danke, Edo. Manchmal blendet mich die Sorge um dich mehr, als vielleicht gut ist."
Sie hob dann einen Moment die Hand und strich über seine Wange...allerdings wandte sie sich dann ab und ging Richtung Hütte.
"Lasst uns lieber zurückgehen, es ist sonst zu kalt für Chajek."

"Ja!", kam es von Chajek, der schon wieder fror.
"Hach verdammt!
Jetzt bin ich sogar noch nen Zigeuner.
Aber okay, okay, okay.
Kein Problem!
Ich tue alles, nur weg von hier", er drängte Mary in die Hütte rein, alleine wagte er sich nicht so schnell vor Joseph zu erscheinen.

Edo blieb noch einen Moment draussen, er war nachdenklich gestimmt über das was passiert war.
Er sah dann wiederum ruhig zu der Tür und ging dann schliesslich wieder rein.

Mary ließ sich nichts anmerken, als Chajek sie hinein drängte. xD
Ob er überhaupt verstanden hatte, was sie ihm gesagt hatte? Sie hoffte es.
Ihr Blick ging ruhig zu Eichenberg und sie hielt noch einen Moment inne.
"Verzeiht bitte", sprach sie und ging schließlich an ihren Platz zurück. Nun, eigentlich war sie bereits an die Kälte hier in Otopia gewöhnt, aber aus irgendeinem Grund kam es ihr hier bei Douglas und Joseph noch ein wenig kälter vor, was auch ihre Hände bewiesen, die leicht blau waren.
Schließlich war sie nicht so robust wie es ein Mann vielleicht war.

Das Bild wandelte sich und was passierte?
Edo und Chajek landeten in einer neuen Erinnerung.
Wieder einmal war es in dem Gebiet der Dunkelvampiren, ein Schloss stand weiter vorne aber wer stand denn vor dem Zauntor?
Edo blickte irritiert zu Joel.
Hausten hier etwa die Geister der Vergangen Zeit?
"Oh mein Gott…", flüsterte der Merchist und starrte gebannt zu ihm.
Chajek runzelte die Stirn.
Was war denn daran so aussergewöhnlich?
Ein normaler Junge im Alter… etwa von 17?
Joel sah zu den beiden, er schien zuerst etwas fraglich nickte ihnen dann aber zuversichtlich zu. Er dagegen war nicht aufgetaucht, wie sie, er stand schon eine Weile vor dem Zaun.
"Merchist Edo", stellte Joel fest, was allerdings als freundlich gesandte Begrüssung galt.
"Ich- oh.
Prinz Joel?
Ihr scheint so… so verändert", leicht beugte Edo etwas skeptisch seinen Oberkörper vor, als angedeutete Verbeugung.
War es denn tatsächlich Joel?
Nur wenn nicht, woher kannte er denn seinen Namen?
Joel hob kurz etwas verwundert seine Augenbrauen, mit dieser Art von Begrüssung hatte er nicht gerechnet, doch er liess sich deswegen nicht beirren und seine Mundwinkel formten sich zu einem kaum sehbaren Lächeln.
Er nickte erneut bestimmt und sah dann aufmerksam Richtung des Schlosses.
Es war aber nicht das Schloss von König Pegasus, sondern das von Grafen Kremnitz, der in dieser Zeit um die 19 Jahre alt war.
"Ein Prinz?!", fragte Chajek erstaunt und betrachtete Joel nun ganz anders.
Er folgte dessen Blick dann neugierig, er hatte nämlich bemerkt, dass Joels Miene bedenklicher gestimmt war.
"Hey! Wessen Schloss ist denn das?", fragte Chajek als nächstes.
"Also eines muss man dem lassen.
Selbst ohne Blitze sieht es gespenstisch aus", kommentierte er schon fast etwas amüsiert.
Joel sah kurz zu ihm und dann wieder Richtung des Schlosses.
"Es gehört dem Grafen Kremnitz", antwortete er ihm auf die Frage, allerdings leicht nachdenklich.
"Ach?", Edo runzelte ein wenig die Stirn, oja, jetzt erkannte er es.
"Owe. Was kommt als nächstes?
In welcher Zeit sind wir hier bloss wieder einmal gelandet?", murmelte er vor sich her mit einer sehr nachdenklichen Stimme.
Doch keiner von ihnen gab ihm eine Antwort.
Chajek fror und hauchte seine Hände ein, dabei rieb er sie einige Male und sah dann aber vielsagend und sehr bittend zu Edo nach hinten.
"Wollen wir hier nächstens noch einwachsen? Bitte lasst uns reingehen", bat er.
Joel wurde nun wie wach, kurz blinzelte er perplex und sah dann betroffen zu den beiden nach hinten, sein Blick zeigte dann vielsagende Beunruhigung.
"Das wäre keine gute Idee.
Du bist ein Mensch und dem Merchisten sieht man an, dass er ein Neuvampir ist."
"Ach ja? Ich sag dir mal was", sagte nun Chajek immer noch die Hände reibend, "nächstens erfrier ich hier noch."
"Hört zu Prinz", sagte Edo, "Also gut ja, wir sind auffallend, aber ich habe diese Erinnerungen allmählich satt.
Ich wurde schon als Sklave an Sire Eichenberg und Sire Douglas verschrieben. Ich musste zusehen, um die gut vier Leute wohin zu kriegen, ich habe bereits schon einmal meinen Kimono verkaufen müssen und mittlerweile habe ich von diesen Erinnerungen gelernt.
Sobald man am Ende ist, dann ist es vorbei", sagte Edo und war entschlossen nicht hier draussen rumzustehen.
"Wenn wir also wieder in die Stadt gehen, dann geht die ganze Sache von neuem los. Diese Erinnerungen haben einen Zweck, ich weiss zwar nicht welchen, aber wenn wir schon in einer sind die uns zum Grafen Kremnitz führt", fuhr Edo bewusst fort, "dann möchte ich sie auch auskosten und den Sinn von dieser verstehen", Edo war sich sicher, Kalif hätte ihm nach diesem Satz besonders beigepflichtet.
Ja warum nicht? Warum war es nicht gerade der Zweck der Quellen?
In Wirklichkeit mussten sie zu sehen in ihrem Leben zu überleben, aber im anderem Sinne hatten sie die Möglichkeit zuzusehen auch in einem anderen zu lernen, zu verstehen und auch zu wissen ob sie auch damals überlebt hätten.
Vielleicht war es ein Schlüssel, der sie bewahren würde, einmal denselben Fehler zu machen wie die Vampire in den Erinnerungen?
Wer weiss vielleicht würden gar dunkle Geheimnise zum Licht der Wahrheit kommen?
Chajek klapperte mit den Zähnen und rieb sich je beide Arme.
Joel schwieg, er hatte sich angehört was Edo erzählt hatte.
Er war bedenklich gestimmt, allerdings war ihm das wegen der Familie Kermnitz noch immer schleierhaft zu sein.
Eine typische altopianische Familie mit all ihren Gebräuchen, das konnte sehr gefährlich werden.
Wie würden sie dort überhaupt hinein gelangen und wenn… was würde aus den beiden werden?
Joel hatte es da schon leichter.

Auf einmal tauchte auch Milexûs auf, mit leichter Verspätung. xD
Er sah sich fragend um und entdeckte auch schon Joel.
"Ah, mein Prinz, wie erfreulich", sagte er, als wäre das gar nicht mal so erstaunlich und als wäre er selbst auch nie gestorben.
Das hier war eine Quelle, festgehaltene Personen, eine Welt aus Realität und Illusion.
"Merchist Edo."
Er nickte Edo ebenfalls zu und bemerkte nun Chajek.
Ah...und Undbekannt.

Joel blickte zu Milexûs der erst jetzt aufgetaucht war.
"Mentor", seine Miene hellte sich auf.

Edo sah erstaunt zu Milexûs.
Ach?
'Fasszinierend', noch einen Moment sah er zu diesem.
"Sagt einmal.
Warum... warum ist das so?
Wenn man doch... mal angenommen man ist tot.
Kann man denn noch eine fremde Erinnerung durchleben?", wagte er es nun doch zu fragen.

Chajek wusste zwar nicht, dass Milexûs und Joel tot sein sollten, aber über das plötzliche Auftauchen war er doch sehr verwundert.
"N'abend", nickte er daher etwas zögernd, doch schmunzelte dann.
'Mentor ^.^ Ich möcht ja die Eltern sehen, die so ihre Kindern nennen.'