RE: Quelle - 41

Edo wurde unsicher.
'Liegt es wohl an dem Hut?', fragte er sich.
Er sah dann ebenfalls zu Douglas.
Als Douglas eine Anspielung auf Edo machte blickte, sah dieser verwunder drein.
Er verschränkte dann die Arme.
Ja, mal sehen wie Mary gekleidet wurde.
Douglas und Eichenberg machten auf Edo einen sehr guten Eindruck, sie waren in ihren Elementen, obwohl sie noch arm waren.
Douglas schreckte nichts zurück sich in der Hohen Gesellschaft zu sehen, nein.
Und zu allem Erstaunen glaubte er sogar er würde das auch in Gange bringen.
'Zu allem Recht', dachte Edo zufrieden.
Joseph lebte wie immer bescheiden und kam mit wenig aus, zumindest erweckte dies der Eindruck beim Merchisten.
Er hatte ihm ja schliesslich anerkennend zugenickt, als er mit der Aufmachung heraus kam und nicht mit was zu auffälligem.
Die beiden gehörten zusammen, daran stand kein Zweifel.
Es war schön zu wissen, dass sie selbst nach 800 Jahren immer noch so gute Freunde waren.

Douglas sah zu Abby.
"Passt wie angegossen!", freute er sich und er sah zu Mary.
"Aber Ihr schaut aus wie jemand der sehrwohl auf Mode schaut! Ich habe da genau das Richtige für euch."
Er lief schonmal voraus ins nebenzimmer.

Abby zupfte noch etwas unsicher an ihrer Kleidung, nickte Douglas aber freundlich zu.
Sie nahm wieder Platz und schaute dann zu Edo und Eichenberg.
Oh Gott, sie war so froh, dass sie stumm sein durfte, sonst wäre ihretwegen wohl alles aufgefallen.

Mary grinste in sich hinein und folgte Douglas ins Nebenzimmer.
Na, da war sie doch mal gespannt.

"Achtung, zuerst staunen, dann verlieben", meinte Douglas und er nahm das Prachtexemplar hervor, das er Mary nun geben wollte.
Stolz zeigte er ihr das Gewand.
http://yfrog.com/5ekinderkleidbarockcaderoj

"Oh, super!", Mary hatte ja mit allem gerechnet, aber damit war sie zufrieden.
Sie nahm es an sich und betrachtete es von allen Seiten. Damit würde ihr sicher nicht mehr kalt sein.

Da hatte ich also doch den richtigen Riecher.
Zufrieden ging er nach draussen zurück zu Eichenberg.
"So, scheinen alle fertig zu sein, sehr schön."

Edo blickte zu Mary, sah doch gar nicht mal so schlecht aus.
Zumindest war sie eine Frau, kein Wunder waren die mit dieser Auswahl schneller zufrieden. xD
Doch da fiel dem Merchisten endlich was ein.
"Oh", machte er.
'Natürlich die anderen!'
"Herr", sprach Edo nun Mary an, "meint Ihr nicht auch, Eurer Weib ist bereits hier eingetroffen?
Wöhmglich wartet sie draussen", versuchte Edo ihr begreifflich zu machen. xD

Zufrieden lächelnd legte sie also Chajeks Lederjacke ab, allerdings das Top und die Hose ließ sie an.
Besser zu viel als zu wenig. Sie zog das neue Gewand drüber und strich zum Schluss über den Stoff.
Mary schnappte sich die Lederjacke und lief zu den anderen zurück.
Abby machte große Augen und grinste vor sich hin, aber Mary schenkte dem gar keine Beachtung.
Einen Moment sah sie fragend zu Edo, doch dann wurde ihr klar, was er meinte und sie nickte.
"Herr", sprach die junge Mara Eichenberg martinisch an.
"Ist es recht, wenn ich meine Frau Evalenzia noch dazu hole und deren Laufburschen?"

Eichenberg sah zu Douglas, die beiden hatten nicht damit gerechnet und wurden durch die einfache Frage überrumpelt.
"Ach, noch mehr Gäste. Grossartig", sagte Douglas in einem heiteren Ton, zumindest gab er sich mühe heiter zu klingen, denn er kannte die darauffolgende Gemütslage Eichenbergs nur zu gut.
"Das war nicht Teil unserer Abmachung", sagte Eichenberg und er blickte sogleich zu Edo.

Da sassen sie wohl wieder einmal in einem Problem.
Obwohl.
"Ich wäre bereit für den Kimono auch nur 100 Goldstücke in Kauf zu nehmen", gab er sich offen dazu bereit.
"Falls es der Abmachung dann wieder fairer zu Teil kommt, werter Käufer."

Douglas hob die Augenbraue.
Ohja, da sassen aber einige ziemlich in der Patsche!
Eichenberg sah zu Edo.
"70", sagte er nun.
"Und die beiden werden ebenfalls eingekleidet."

'Die Folks können draussen bleiben...', dachte Edo und das stand ganz ausser Frage.
Er nickte ruhig, ja das war fair und ausserdem war es wohl nun für die beiden klar, dass sie in ziemilchen Schlamassel sassen.
Schliesslich hatte Eichenberg die zwei nicht einmal gesehen und wussten schon, dass sie nicht verhältnissmässig gut gekleidet waren.

Mary schluckte und warf Edo erst einen dankbaren Blick zu, dass er den Wert seines Kimonos so bereitwillig opferte und blickte dann auch dankend zu Eichenberg. Sie war froh, wenn sie bleiben konnten, denn sonst konnte es möglich sein, dass einer von ihnen in der Nacht erfror.
Und sie wollte gar nicht daran denken, wer das wohlmöglich war. Abby war nunmal nicht sehr robust..

Eichenberg lief nun zu Douglas und die beiden traten etwas weiter nach hinten.
"Vielleicht sind es doch Juden", murmelte Eichenberg misstrauisch.
"Was, mit dem Asiaten da?"
Fragend sahen sie zu Edo, wandten sich dann aber flüsternd wieder ihrem Gespräch zu.
"Ich weiss nicht, möglicherweise ist es auch bloss der Diener. Er nennt ihn Herr, aber trotzdem handelt er aus eigenen Mitteln. Verstehst du mehr?"
"Ich verstehe nur das er keinen Hut trägt", sagte Douglas.
"Es kann gerade sogut ein enger Vertrauter sein, vielleicht wurde er freigekauft?"

Edo blickte zu den beiden, doch dann sah er zu Abby.
Es war klar, dass die beiden nun unter sich etwas zu bereden hatten.
Edo hoffte sehr, dass es klappen würde und nun trat wohl der geeignete Zeitpunkt den Kimono zu verkaufen.
Er trat noch einmal zum Nebenzimmer und holte ihn sich.
Schliesslich trat er zu den beiden und unterbrach ihr Gespräch.
"Tut mir leid", sagte er und lächelte kurz etwas knapp.
"Wie in unserer Abmachung, werter Käufer.
70 Goldtsücke und zwei neu bekleidete Otopianer", zuversichtlich wartete er ab.