RE: Quelle - 49

Joel sah zu dem kalten Gestein und musterte die kalte und verstaubte Eingangshalle.
Als auf einmal Milexûs so heftig wegen den Spinnweben reagierte, hob er verwundert seine Augenbrauen und sah zu ihm hinüber.

Chajek zitterte, hier war es ja nicht wirklich wärmer als draussen.
Er hielt sich je mit einer Hand an den Armen umklammert und klapperte mit den Zähnen.
Beinahe hätte er was gesagt, aber er hatte ja eine Rolle zu spielen.

"Fasszinierend", Edo trat in die Mitte und blickte hinüber zu den Wänden.
'So sieht also ein altopianische, todesser Behausung aus.'

Joel beobachtete wie sich eine Spinne am Umhang von Milexûs bemerkbar machte, mit bestimmter Haltung trat er zu Milexûs und nahm ihm die Spinne vom Umhang ab.
Dabei beachtete er auch, dass er nichts davon bemerkte.
Ein weiterer Ausruf sollte vermieden werden. xD

Milexûs wusch sich immer wieder angeeckelt über seinen schönen Umhang.
"Oh Gott, ich sterbe!"
Er schnaubte und schon trat er in ein neues Spinnennetz, wobei er ängstlich zu Edo wich und sich an diesen Festklammerte.
"Ich werde hier noch zu Grunde gehn in diesem...diesem Grab! Alles voller Schmutz und Bazillen, hier bleibe ich keine Minute länger!"

Chajek konnte seinen Atem in der Luft sehen, so kalt war es hier.
"K-kö-können wir g-g-gehen.
Teufel", er schluckte und klapperte vor sich her.

"Sscht!", Edo sah ernstlich zu Chajek.
Er warf dann einen warnenden Bilck Milexûs zu, der sich an ihm festumklammert hatte.
"Aber Vetter, wir sind nun mal hier.
Ausserdem", fuhr er bedacht fort, "solltet Ihr doch an den Staub gewöhnt sein", flüsterte er ihm nun leise und vielsagend zu. xD
Edo hatte kein Verständnis für Mentors Benehmen, er war doch Sklave gewesen, er sollte es doch am besten wissen.

Mary beobachtete Milexûs aufmerksam und grinste im innern vor sich hin.
Rein äußerlich war sie aber sehr ruhig und versuchte ebenso möglichst, den Spinnen nicht allzu nah zu kommen.
Ekelhafte Biester. xD
Sie trat leicht hinter Joel und betrachtete weiterhin schon fast scheu die Umgebung.
Milexûs hatte recht...es glich wirklich einem Grab, schon allein der Stimmung nach zu urteilen.

Mentor sah drohend zu Chajek, als dieser Sprach und schon waren laute Schritte aus der Ferne zu hören.
Mentor stellte sich schüztend hinter Edo.
Wirklich, das war mehr als unheimlich.
"Apropos gespengstisch und Grab...da fätt mir gleich die Sage der 12 Draceen ein."
Das knarren der Türe war erneut zu hören, wie sie sich auf einmal automatisch hinter Mary schloss und verriegelte.

Joel blickte einen Moment aufmerksam zu Mary nach hinten, er setzte die Spinne dann beim Netz wiederum ab und ging darauf zu ihr.
Mary verkörperte ihre Rolle gut und sie sah für Joel nun tatächlich wie eine Mara aus, er sah ihr einverstanden ins Angesicht und man konnte merken, dass er sehr zufrieden mit Mary war.
Doch dann hörte man Schritte aus der Ferne und Joels Angesicht wurde wiederum ernster.
Als die Tür sich hinter Mary schloss, nahm er sie wie ein Bruder an der Hand, als Zeichen auch, dass sie sich nicht fürchten sollte.

Edo hob nun selber ein wenig die Augenbrauen, doch seine Haltung wurde misstrauisch.
Er lauschte und sah lauernd zu der Richtung, in der die Schritte halten.
"Hier gibt es keine 12 Draceen", flüsterte er.
'Und wenn auch, dann war sich diese Erinnerung wertvoll sich anzusehen', ging es ihm durch den Kopf.
"Vetter?
Stellt Euch neben mich, ansonsten macht Ihr einen ziemlich... fragwürdigen Eindruck", sagte er dann, als würde es weiter nichts sein.

Chajek hielt sich die Ohren zu und erschrocken drehte er sich um.
'Ah verdammt!'
Er stellte sich ängstlich hinter Milexûs und hielt dessen Zipfel am Umhang.
'Ich werd schweigen wie ein Grab
Ich werd schweigen wie ein Grab
Ich werd schweigen wie ein Grab', redete er sich in Gedanken immer zu gequält ein und zog den Kopf dabei ein.

Mary lauschte auf die Schritte in der Ferne und als Joel sie wieder an die Hand nahm, sah sie dankbar zu ihm auf.
Innerlich lächelte sie sehr glücklich und fühlte sich um Jahre zurückversetzt.
Leicht drückte sie seine Hand, wandte dann aber den Blick besser ab und senkte ihn, wie von Mileûs verlangt.
Ihr Atem ging leise und sie lauschte weiterhin, wer die Schritte wohl hervorrief.

Milexûs stellte sich nun neben Edo und er schluckte leicht.
Immer noch waren die unheimlichen Schritte zu hören und er schluckte.
Ihm schien es, als wäre plötzlich etwas hinter ihnen vorbei gehuscht, denn ein seltsamer Klang entstand und auch schon ging ein kleiner Butler die Treppe hinunter.
Er trug eine grosse Kerze mit sich und der bucklige Mann humpelte von einem Fuss auf den anderen.
Das Gesicht des Butlers war verstellt und seine Hände dick und verbäult.
Milexûs hob eine Augenbraue.
So, jetzt aber genug herumgefürchtet, jetzt machte er lieber mal einen auf der starke Redner. xD
Als der Butler näher kam, trat Milexûs einen weiteren Schritt nach vorne.
"Bitte verzeiht unser Eindringen, doch wir suchen eine Unterkunft. Ist der Graf im Hause?"
Der Buttler lief näher auf die Fremdlinge zu, jedoch bog er dann unerwartet rechts ab und lief dann in einen anderen steinigen Raum, der etwas in die Tiefe führte.
Milexûs blinzelte irritiert.
Frechheit!
Er sah dann verdattert zu Edo.
"nichtmal beachtet hat er mich!"

Edo sah dem Butler verwundert nach.
Doch er legte dann ewas misstrauisch seine Stirn in Falten.
Da war doch was faul.
"Vielleicht holt er ja den Grafen, Vetter", raunte er leise.

Chajek hatte entgeistert zu dem entstellten Butler gesehen.
Mit grossen Augen sah er diesem hinterher und stellte sich dann vorsichtshalber etwas näher von Edo.

Joel hatte das ebenfalls beobachtet und er zog nun Mary sanft mit sich, so dass sie näher bei den anderen waren.
Er liess ihre Hand dann los und wartete, dabei sah er zu der Richtung, in der, der verstellte Vampir verschwunden war.

Mary hatte sich auf die Lippen gebissen, als der Buttler die Treppe runter und an ihnen vorbeigegangen war.
Die Hände! Das Gesicht!
Hilfe, so wollte sie sicher mal nie enden. Und wenn doch, musste es schon einen guten Grund dazu haben.
Ihr stockte noch immer leicht der Atem und sie sah dem Mann fragend nach.

Mentor verzog leicht den Mund.
"Also nebenbei gesagt, ich verstehe etwas ganz anderes unter Gastfreundschaft."
Erneutes klopfen war zu hören und von der Decke her flogen drei Fledermäuse herunter in den anderen Raum hinein, wo der Butler ebenfalls hinging und Milexûs fasste sich an die Kehle.
"Haben die...uns jetzt die ganze Zeit...beobachtet?"

Das Tor hinter den anderen öffnete sich mit lautem Knarren und ein junger Lajos trat ein.
Er trug ein langes schwarzes Cape und hatte einige Bücher in seinen Händen.
Als er die fremde Gesellschaft vor sich sah, blieb er sogleich stehn.
"Guten...Sonnach", grüsste er dann und seine Blicke huschten neugierig über Gäste.

Edo hielt nun selber inne und bilckte irrtiert den drei Fledermäuse hinterher.
Nun wurde es ihm sehr unangehm.
'Oh nein...'

Chajek blinzelte, es hatte sich wie Flügelschlagen angehört.
Durfte er jetzt etwa wieder reden, wenn sie schon seit dem Anfang belauscht worden waren?
Etwas innehlatend blickte er dabei fragwürdig zu dem Merchisten und dem Mentor.

Als dann auf einmal das Tor aufging waren die Augen von Edo und Joel auf Lajos gerichtet.
Chajek sah zwar in die Richtung in der Kremnitz sich befand, sah aber höchstens nur die dunklen Umrisse von diesem.
Joel schluckte leicht und sah ruhig zu diesem.
Da war er also, ein sehr junger Lajos Kremnitz.
Edo hielt inne und fasssziniert starrte er zu diesem.
Chajek verzog etwas den Mund und senkte den Blick mal brav, das hier war ihm unheimlich.
Durfte er jetzt grüssen?

"Sonnach", nickte Edo dann als er seine Sprache wieder fand.
Joel machte eine höfliche Verneigung, da Lajos im Adel war.
Edo machte es dann nach.
Chajek hörte wie Edo sich neben ihn verbeugte und etwas zögernd machte er es diesem dann.
Kurz und tief, na hoffenltich hatte sich Edo wirklich verbeugt.

Mary hatte den Fledermäuse bedenklich nachgesehen und als die Tür aufschwang und Lajos zu ihnen kam, fiel ihre Aufmerksamkeit sofort auf diesen.
Das war also Graf Kremnitz. Oder? Das...das war er doch?
Zumindest glaubte sie es und auch selbst wenn er es nicht war, Mary verbeugte sich tief, wie es sich gehörte.