RE: Quelle - 52

Mary wunderte sich, als er noch nicht gleich eintrat und noch zu ihr sah.
Und natürlich entging ihr nicht, dass sein Blick besorgt war.
Sie wollte daraufhin versuchen, stärker zu wirken und zu zeigen, dass er sich nicht sorgen musste.
Jedoch gleichermaßen rührte es sie so sehr, dass er sie so ansah.
Und was dann folgte, ließ ihr buchstäblich das Herz stehenbleiben.
Mein lieber Joel..., ging es ihr durch den Kopf, als er seine Lippen auf ihre Stirn legte und sie dort küsste.
Fast herzzerreißend schloss die junge Mara dabei die Augen, um jede einzelne Millisekunde auskosten zu können.
Und noch, als Joel schon gar nicht mehr da war, spürte sie seine Nähe ganz nah bei sich.
Und ihr Herz machte einen Hüpfer, woraufhin es wieder zu schlagen begann.
Es pochte regelrecht in ihrer Brust und leicht hob sie die Hand, wobei sie ihre Augen wieder öffnete.
Die Tür war zu und Mary schluckte hart.
Schließlich musste sie sich dennoch abwenden, damit sie Ernesto nicht verlor und sie folgte ihm in zügigen Schritten.
Jedoch, all ihre Gedanken drehten sich um eben geschehenes.
Bedacht folgte sie dem Buttler hinauf in den zweiten Stock und es fiel ihr schwer, sich nun wirklich konzentrieren zu können.
Die junge Mara lugte druch die Tür und blieb einen Moment am Türrahmen regungslos stehen.
Sie hatte ja die Gemache der anderen gesehen und dagegen war ihres ja schon fast ein Luxuszimmer.
"W-was...", murmelte Mary leise für sich und trat schließlich ganz ein.

Kaum war Mary eingetreten, schloss sich auch schon die Türe hinter ihr zu und Ernesto lief watschelnd davon.

Als die Messe vorbei war, gingen zuerst die Töchter und Mütter davon, schliesslich die Söhne.
Bela lief auf Milexûs zu, jetzt hatte er Zeit für diesen.
Mentor war immer noch ausser sich vor Schock und als Bela auf ihn zukam, wich er schonmal einen Schritt automatisch zurück.
"Wie hat euch die Messe gefallen?", fragte nun Bela freundlich und er blieb vor Milexûs stehn-
"nun, ähm...sie war sehr...eindrücklich."
"Oh ja, dass ist sie, in der Tat", sagte Bela stolz.
"Ich habe meine Kinder mit viel Liebe und Geduld erzogen."
Milexûs lächelte etwas gehemmt.
"Worauf Ihr sehr stolz sein könnt, Herr Graf."
"Und Ihr seid also hier, um meine Gastfreundschaft zu erbitten. Woher kommt Ihr? Bitte, lasst uns zusammensitzen und in Ruhe besprechen. Ich schätze unbekannten Besuch."

Lajos lief als erstes in sein Zimmer, denn jetzt hiess es Schlaf nachholen bis acht Uhr.
Er trat in sein Gemach, dass genauso aussah wie das der drei Herrengäste und schwang sich in seinen Sarg.
Ebenfalls alle anderen Todesvampire kehrten in ihre Gemächer zurück.
Die Männer schliefen, die Frauen mussten Kleider wechseln.

Joel hörte auf einmal wie Schritte kamen, er trat einen Schritt zurück, woraufhin die Tür sich auch wieder schloss.
Er lauschte dann an der Wand und hörte wie die anderen Türen zu fielen.
War es etwa schon die Zeit um zu schlafen?
'Guten... Sonnach', hatte er noch Lajos Begrüssung in seinem Ohr.
Joel trat dann wiederum zur Tür und diese öffnete sich, entweder konnte er nun frei Mary besuchen, oder unaufällig dem Beispiel der anderen Vampire folgen.
Worauf er bedenklich wurde.
Gute Minuten vergingen und Joel sass auf seinem Sarg und dachte nach, er hatte sich vorgenommen zu warten, aber die Zeit wollte nicht verstreichen.
So einiges musste er noch mit Mary bereden, gerade wegen dem Vampirsein.

Edo lag auf dem Sarg, er war sich soetwas gar nicht gewohnt und hatte auch noch nicht vor sich auszuruhen.
Ebenso ihm ging Mary durch den Kopf und gerne wäre er nun zu ihr gegangen und hätte mit ihr geredet.
Geredet über das was passiert war, wie es ihr ging und ob sie noch- doch diesen Gedanken verwarf Edo und kurz schloss er etwas die Augen.
Er hatte so einiges wieder gut zu machen, das wusste er.

Mary trat weiter in das Zimmer hinein, als sich die Türe schloss.
Sie sah nachdenklich zu dem Doppelsarg und verzog den Mund. War das natürlich hier?
Aber warum sah ihr Zimmer so viel feiner eingerichtet aus, als das ihrer männlichen Begleiter?
Die junge Mara setzte sich bedenklich auf den Sarg und betrachtete den Kleiderschrank, der sich genau gegenüber befand.
Auch die Spiegelkommode war ihr nicht entgangen oder gar das steinernde Becken.
Als die Türen draußen nacheinander ins Schloss fielen, schreckte Mary aus ihren Gedanken auf, die wieder ganz bei Joel hingen.
Leicht fuhr sie sich über das Gesicht und sie wünschte sich von Herzen, dass er hier bei war.
Und da fiel ihr auf, dass die Tür gar keine Klinke hatte!
Mary öffnete schockiert den Mund und konnte sich gar nicht rühren.

Eine gute halbe Stunde war vergangen und Joel erhob sich entschlossen.
Mittlerweile mussten die meisten wohl im tiefen Schlaf sein, das würde nicht weiter aufallen.
Die Tür fiel auf und Joel sah noch einmal zu dem rechten Korridorende, schliessilch ging er dann entschieden los.
Er ging den schwarzen Gang entlang und auf einmal blieb er stehen.
Ja, wo war Mary denn gebracht worden?
In ein Gemach das hier war?
Oder führte doch vorne die Treppe wohin?
Doch selbst wenn, wie kann er das richtige Gemach finden?
Ratlos stand der ehemalige Prinz im Gang und rührte sich einen Moment nicht von der Stelle.

Mentor kam Joel entgegen.
"Joel!", zischte er und es viel ihm schwer, den Prinzentitel weg zu lassen.
"Was tut Ihr hier? Ab in euer...mh...dein Gemach zurück, Sohn!"

Chajek unterdessen war schon daran nervös an seinen Fingernägeln zu kauen.
Die Türe ohne Klinke war mittlerweile sein fiexier Punkt geworden in dem Raum.

Joel hob beide Augenbrauen, als Milexûs auf einmal auftauchte.
Gerne hätte er ihn gefragt, was er mit Bela alles besprochen hatte.
Kurz nickte er daher etwas zögernd und ging, allerdings nur ungern, Richtung seines Zimmers zurück. Er öffnete die Tür und sah noch einmal zu Milexûs zurück.
Schliesslich betrat er dann das Zimmer.

Die Türe zu Marys Gemach ging auf und Jeszicà kam herein.
Sie blickte etwas verdattert zu Mary.
Wer war das? Was machte sie hier in ihrem Gemacht?

Milexûs hob die Augenbraue.
Er verdrehte dann leicht die Augen und folgte Joel ins Zimmer.
"Wirklich, im Schloss ward Ihr nie so artig bei mir, Prinz. Warum nicht immer so?"

Joel wartete noch bis die Tür sich automatisch schloss.
"Ich muss zu Mary, Mentor.
Es gibt so einiges, was ich mit ihr bereden möchte", sagte er.
"Nur ich weiss nicht... wo man sie hingebracht hatte."

"Mary Vane wird sich jetzt umkleiden müssen", meinte Mentor.
"Wollt Ihr etwa das mit Ihr besprechen? Ich würde euch abraten, Prinz. Ausserdem ist für euch jetzt schlafenszeit."

Mary hob den Kopf an, als die Türe aufging und Jeszicà hereinkam.
Na nu? Was war denn jetzt? Aber erstmal war die Tür offen, das war doch super!
Sie versuchte sich an einem leichten Lächeln und nickte ihr zu.
"Hallo."

"Hallo", entgegnete Jeszicà und die Türe hinter ihr Schloss sich.
Sie trat in den Raum hinein und betrachtete Mary prüfend.
Danach lief sie zu dem Wachbecken und tunkte ihre Hände in das verdünnte Blutwasser, wobei sie kurz die Augen schloss und etwas vor sich herflüsterte.
Schliesslich lief sie zu ihrem Schrank und öffnete ihn.
"Dies hier ist mein Gemach", sagte sie sogleich, um das klarzustellen.