RE: Quelle - 3

Von weitem konnte man Musik vernehmen und ein Feuer brannte.
Tarabas runzelte die Stirn.
"Sagt, was ist da los?", fragte er.
Der eine Wachmann musste lachen.
"Auf welchen Planeten lebt Ihr denn? Na das monatliche Stadtfest, was denn sonst?"
Tarabas blickte nach vorne.
Er verstand.
Ein fest also.
Ein regelmässiges Fest.
Von Festen hatte er gelesen, besonders als er sich mit Pegasus beschäftigt hatte.
Doch das die Musik so...eigenartig schnell war und Feuer brannte war ihm ein Rästel.
Er lief dann los.
Auf dem Markt angekommen tanzten die Bürger und sie amüsierten sich.
Tonnenweise Alkohol wurde ausgeschenkt und man hatte Spass.
Tarabas sah ihnen dabei zu.
Diese Kleider...so seltsam, solche Kleider hatte er noch nie gesehn.

Joel folgte Tarabas nach, auch er sah zu dem Feuer und den Tanzenden.
Doch für Joel war das nichts unbekanntes.
Er beobachtete die Vampire, wie sie um das Feuer tanzten, die vergnügte, schnelle Musik.
Joel sah dann wiederum ruhig Tarabas an und wollte in seinem Gesicht erkennen was er davon hielt.

Tarabas Gesicht war unergründlich.
Er wirkte neugierig.
Eine Junge Frau tanzte um das Feuer und sie schien sich für ihn zu interessieren.
Sie lächelte ihm zu und etwas verlegen strich sie sich über das Haar.
Tarabas betrachtete sie eine lange Zeit.
Kein Hass war in seinen Augen zu sehn, sein ernstes Gesicht hatte sich etwas entspannt.
Doch seine Aufmerksamkeit fiel plötzlich auf einen Jungen der an ihm vorbeihüpfte und dann zu seiner Mutter ging.
Er hatte ihr eine Blume gepflückt und reichte sie ihr.
Die Mutter nahm ihren Sohn auf den Arm und sie lachte.
Sie küsste ihn dann lieblich und flüsterte ihm einige Dinge ins Ohr.
Tarabas beobachtete die beiden.
Seine Augen funkelten, auf einmal atmete er schwer und hörbar.

Joel bemerkte das, er war seinen Blicken gefolgt, zuerst auf das Mädchen und dann auf die Mutter und dessen Kind.
Die Vampire tanzten vergnügt weiter, Gelächter und die schnelle Musik waren zu hören.
Das knistern der Flammen, die sich spielerisch bewegten.

Tarabas sah fassungslos zu der Frau.
Ein weiteres Kind kam zu ihr, ein Mädchen und sie kicherte.
"Kommt Kinder", sagte dann die Frau.
"Lasst uns nach Hause gehn."
Sie strich ihrem Jungen über das Haar und küsste ihn lieblich auf die Stirn."
Es war wie wenn ihm einen Dolch ins Herz gerammt wurde, Tarabas hielt die Luft an und er biss sich fest auf die Lippen.
Familie.
So war das also, diese Welt. Sie war schön, anders.
Man hatte alles was man sich wünschte.
Er schluckte und auf einmal wurden seine Tränen wässrig, was man durch das Feuer gut sehen konnte.
Er fasste sich mit der einen Hand die andre und strich sich darüber.

[armer tarabas! =(]

Joel senkte den Blick und schloss für einen Moment seine Augen.
Es tat ihm leid Tarabas sozusehen, dass das Glück einer anderen Familie wie sein Verderben war.
Wie auch nicht?
Tarabas hatte in den vielen Jahren keine Liebe bekommen, wie Joel es gesehen hatte.
Er sah Tarabas dann ernst an, gerne hätte er ihn jetzt tröstend eine Hand auf seine Schulter gelegt, aber er wusste nicht was das für Folgen haben könnte.
Joel beschloss sich daher weiterhin zu schweigen und einfach bei Tarabas zu sein.

Tarabas blickte fassunglos auf die Glücklichen Kinder und hass stieg in ihm hoch.
Dafür, also dafür musste er das tun, was er immer tat.
Stunden vor den Büchern sitzen, nichts anderes tun als Verträge unterzeichnen, das die sich amüsieren konnten? Glücklich sein konnten?
Er schnaubte.
Auf einmal kamen ihm die Musik, das Gelächter und auch diese junge Frau so lächerlich, so verachtenswürdig vor.
Sie alle hatten dieses Glück nicht verdient, niemand hatte es verdient!
Wütend ergriff er das Schwert.
Er eilte auf die Mutter zu und stach sie nieder.
Laute Schreie übertönten nun die Musik.
Kinderschreie und Männer die ihre Waffen zogen.
Doch Tarabas unterdessen war schon etwas weiter weg und er packte Joel.
Ohne ein weiteres schlitzte er ihm die Kehle auf.

Joel erschien in einem Wald.
Es war kalt und einige Wölfe heulten in der Ferne.
Man konnte Truppen im Gleichschritt marschieren hören.

Joel hielt für einen Moment leicht seinen Atem an, er realisierte dann das er nicht mehr im selben Ort war, die Stimmung in diesem Ort war auch ganz anders.
Der junge Prinz sah sich um und stellte fest das es der Wald der Dunkelvampire war.
Joel hörte die Truppen und ging ein wenig näher zu dem einen Baum, damit man ihn nicht so schnell entdeckte.

Plötzlich packte ihn eine Hand.
"Was machst du hier?"
Der junge Mann der ihn etwas grob anzischte, war etwa in Joels Alter.
Er hatte schwarze, gelockte Haare und war klein.
Man konnte Cyrill sehr gut erkennen.
Dieser zog Joel zurück.
"Wir müssen uns verstecken!"
Er eilte dann den Büschen entlang.
Weiter vorn blieb er kurz stehn und blickte wartend zu Joel.

Joel sah zu Cyrill nach vorne, er sah sich kurz um, um sicher zu gehen dass er noch nicht entdeckt wurde, wer auch immer hinter Cyrill her sein sollte.
Joel kam bei Cyrill dann an.

Cyrill lief dann weiter und er sprang mit Joel in ein Loch herunter.
Es war eine art Höhle in der sie nun standen, Joel kannte diesen Ort bereits.
Cyrill hatte ihn ihm einst gezeigt.
Er blickte dann zu Joel.
"Woher kommst du? Du siehst nicht wie ein Zigeuner aus."

Joel erkannte diesen Ort, hier hatte Cyrill ihm einst eine Blume gezeigt.
Joel sah Cyrill dann an.
"Mein Name ist Joel", antwortete er und fühlte sich ein wenig seltsam.
Cyrill sah so anders aus, heute hatte er keine Locken mehr.

Cyrill hob die Augenbraue.
"Joel?"
Er musste kurz lachen.
"Was für ein komischer Name. Joel...das habe ich noch nie gehört. Also ich bin Cyrill, hi. Haben dich die Truppen gesehn?"

[XD]

Joel hob leicht seine Augenbrauen und war sprachlos, darauf hatte er noch nie geachtet dass sein Name komisch war. xD
"Ich denke nicht dass sie mich gesehen haben."
Er nickte dann knapp, als sich Cyrill dann auch noch vorstellte.
"Freut mich Cyrill."

"Dann ist ja gut, Joel. Du erlaubst doch sicher..."
Er sprang auf und zog dann die Luke zu.
"Also du bist ein Stadtmensch, nicht?"
Nun war es dunkel und Cyrill griff eine Fakel an der Wand.
Er entzündete sie dann.
"Nein, ausserhalb des Waldes...mir gefällt die Stadt nicht, ich kann mir nicht vorstellen dort einst zu leben, oder sonst woanders hinzugehn. Vielleicht ist es Angst? Mag schon sein. Aber ich rede zu viel, tut mir leid. Ich bin eben ein Träumer, das meinen meine Eltern, und ich liebe das Leben. Die Natur. Die Leute."
Er lächelte leicht.
"Alles überhaupt. Ich kann die Leute nicht verstehn die immer so schlecht gelaunt sind, wirklich nicht. Oder bist du etwa so einer? Ich denke, wenn man Zigeuner ist, kann es einem nur gut gehn. Innerhalb der Familie."