RE: Quelle - 2

Das vorherige nach angenehme leichte und friedliche Gefühl war verschwunden, Joel sah eine Weile zu dem kleinen Jungen und näherte sich ihm dann.
Sein ruhiger Blick fiel auf die tonnenweise Bücher, er sah auf den Einband des obersten Buches, um zu erfahren welche Art Bücher es sich handelte.

Der Junge blickte dann zu ihm.
Mit hasserfüllten Augen sah er ihn an.
Joel kannte das Gesicht, diese Augen.
Diese Haare und Haltung.
Es war ein sechsjähriger Tarabas.
"Geh an deinen Platz zurück!", fauchte er.

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Joel sah den Jungen nun verblüfft an.
Er erkannte Tarabas und schritt daher autmatisch ein wenig zurück.
Aber wie war es möglich, wenn es nur eine Vergangenheit war, dass Tarabas ihn dennoch sah?

"Na los, in die Ecke!"
Er wandte sich wieder seinen Büchern zu und schrieb weiter.

Joel war immer noch sprachlos, er stellte sich in die Ecke und beobachtete den sehr jungen Tarabas ein wenig fraglich.
Er wollte gerne wissen, wie er sich bei adligen in diesem Alter angestellt hatte, zu Schlossbewohner schien er nicht gerade freundlich zu sein. xD

Die Zeit verging, man konnte sehen wie viele Stunden vergingen, Tage vergingen, obwohl es für Joel nur schnell war.
Er sass immer in dem Raum, mit Tarabas.
Und höchstens einmal öffnete sich die Tür und ein Regent kam herein.
Er reichte Tarabas einige Schriftrollen und neue Bücher.
Ebenfalls bekam der Prinz etwas Blut und schon wurde er wieder allein gelassen.
Tag für Tag, immer das selbe.

Joel beobachtete Tarabas, als er ihn so da sitzen sah und immer zu so alleine wurde ihm noch mehr bewusster als früher.
Joel war auch viel alleine, aber Joel hatte Tarabas... einen Vater, der sich manchmal nach ihm erkundigte, oder zu ihm kam.
Und auch Marcus und Chris hatte er für lange Zeit kennen dürfen.
Aber Tarabas schien niemand zu haben, ausser seine Bücher.

Erneut verging die Zeit und man konnte nun einen 15jährigen Tarabas am Schreibtisch sehn.
Er unterzeichnete einen Vertrag und der Berater ging.
Tarabas stand schliesslich auf.
Er hatte einen Entschluss gefasst, seit Monaten.
Nun wollte er sich unter das Volk mischen.
Er wollte sehn, wie die anderen so waren, ob sie auch das taten, was er tat.
Und wie Frauen richtig aussahen.
Er hatte viel gelesen über die Volksleute, aber noch niemals jemanden gesehn oder sprechen gehört.
Er drehte sich um zu Joel.
Nun standen sie in seinem Gemach.
"Öffne den Schrank!", befahl er.

Obschon die Zeit sehr schnell verging, verwunderte es Joel nicht.
Es kam ihm nicht vor als wären bereits neun Jahre vergangen, aber dennoch schien alles logisch zu sein, wie als wäre es ein Traum.
Joel öffnete den Schrank für Tarabas.

Tarabas nahm einen schweren Mantel darauf und schwang ihn sich über.
Er verdeckte das Königswappen an seiner Kleidung.
"Diener, wie ist dein Name?"

Joel sah zu wie er das Wappen verdeckte.
"Joel", antwortete er Tarabas und sah ihn dabei an.

"Nun denn, Joel", sprach Tarabas.
"Folge mir nach, bis in den Tod."
Er packte ihn und zerrte ihn aus dem Zimmer.
Er lief dann hinter Joel den Gängen entlang.
Sie liefen ein weites Stück, schliesslich alle Treppen hinunter bis nach vorne zum Tor.
Die Wachen sahen Tarabas verwundert an.
"Mein Herr?"
Doch mehr konnten sie nicht sagen.
Tarabas zog sein Schwert und er schlug dem einen den Kopf ab.
Dem anderen hatte er das Messer an die Kehle geworfen.
"Öffne das Tor", verlangte er.

Joel wurde ernster, er beugte kurz seinen Kopf und öffnete dann das Tor, wie es von ihm verlangt wurde.
"Ihr mischt euch unter das Volk, Prinz Tarabas?", fragte Joel.

Die Tür öffnete sich.
Tarabas atmete tief durch.
Seit 15 Jahren hatte er noch keinen Fuss nach draussen gesetzt, noch nie hatte er die Welt ausserhalb dieser Mauern erlebt.
Auf Joels Frage antwortete er nicht.
Stattdessen lief er los dem Park entlang.
Weiter forne war ebenfalls ein Tor und wieder zwei Wachen standen dort.
Sie salutierten und Tarabas blieb stehn.
"Mein Name ist Methusalem, dies ist mein Schreiber", sagte Tarabas mit kalter Stimme.
"Wir kommen soeben von der Versammlung. Lasst uns heraus."
Die Wachen taten wie geheissen.
Sie öffneten das Tor.
Ein triumphierendes Lächeln huschte über Tarabas' Lippen.
Nun trat er ganz aus dem Schloss heraus, in eine neue Welt. Die Welt des Volkes.

Joel sah noch einmal schweigend zu den Wachen und folgte dem jungen Tarabas dann.
Joel war schon sehr lange nicht mehr unter dem Volk in Otopia gewesen, einmal mit Cyrill, aber das war im Wald gewesen und damals bei der Schlacht von Jasko.