RE: Küste Irlands - 8

Ein Halbkreis hatte sich um das Schild gebildet.
Kalif stand vor den grauhaarigen Männer, die mit ihren Tabakpfeiffen abwartend und mit Furcht standen.
"Irland wurde am dritten achten zweitausend und elf von Otopia eingenommen", las es Kalif allen um ihn stehenden laut vor.
Der alte Vampir seufzte tief.
"Hoch lebe Prinz Cyramo!", er selber hob dabei kurz die Hand und legte sie weiter auf sein Herz.
Betrübt schloss er seine Augen und die Männer um Kalif begannen wild und heftig zu Disskutieren.
Kalif öffnete seine schweren Augen und blickte stattdessen zum Himmel auf.
Klarer blauer Himmel an dem schneeweisse Wolken vorüber zogen.
"Himmel steh uns bei.
Mögest nicht auch noch du deine blaue verlieren und in den bitteren Geschmack der dunklen Nacht kommen."

Chan hatte den Brief von Kalif erhalten.
Mit dem ungeschickten Raben auf seiner Schulter und zusammen mit Xander, den er natürlich alamiert hatte, tauchte Chan hinter einem Strauch auf.
Fragend und mit geweiteten Augen blickte er sich um.
Wo war denn jetzt dieses Schild mit dieser so bösen Botschaft?!
"Xander, hier muss es irgendwo sein.
Kalif-san hat mir den Brief geschrieben, auf ihn ist jeder Zeit verlass"
Weiter vorne war eine Truppe von alten Greisen und in Mitten von diesen war auch Kalif.
Ein riesen Stimmenchaos und Gezanke herrschte Mittlerweile, die alten Herren waren sich nicht einig.

Xander trat neben Chan und blickte ebenfalls umher und hielt nach dem Schild ausschau.
"Und du bist sicher, dass der Ort richtig ist?", fragte er nebenbei und ging ein paar Schritte.
Nicht, dass er Chan in Frage stellte, aber auf einem solchen Areal ein kleines Schild zu finden, das konnte Stunden dauern.
"Na, da vorn scheinen wir doch richtig zu sein, was meinst du?", blickte Xander dann von der Gruppe von Männern zu Chan.
Er klang nicht unbedingt erfreut, die Lage war schließlich ernst.
Eine Machtübername durch Otopia über die englisch-, irisch- und walisischen Gebiete brachte viele Fragen und Ungewissheitenmit sich.
Da musste man Ruhe bewahren.

Chan schien ebenfalls der Sache etwas ratlos.
Das ging alles immer so schnell.
Als würden es diese Bösewichte irgendwie in der Nacht schaffen so grosse Gebiete an sich zu reissen!
Hach, es war doch allmählich nur noch zum Kotzen!
Als Xander ihn dann auf die Gruppe von Männern aufmerksam machte, atmete Chan hörbar aus.
Erleichterung, doch auch bittere Ernsthaftigkeit spiegelte sich in seinem Angesicht.
Die Lage war todernst und durfte nicht unterschätzt werden!
"Kalif ist unter ihnen, lass uns das Schild einmal ansehen", sagte Chan entschlossen und legte die Knoblauchkette enger um sich.
Männer die dabei waren sich schon gegenseitig zu attackieren, wandten sich um und gingen beleidigt davon.
Andere riefen ihnen ärgerliche Dinge nach.
Eine junge Frau fand sich neben dem betrübten Kalif.
Sibylla Slope, die ihre Augenbraue leicht anhob, als sie die ihr, bekannten Gesichter entdeckte.
Sie nickte den Professoren zu.
Gut waren sie gekommen!
"Kami sei Dank, wo wart ihr zwei denn?", fragte sie Kalif.
"Es gab eine Verspätung, meine Krähe wollte mir den Brief zuerst nicht geben", entschuldigte sich Chan und sein Blick fiel dann auf Sibylla. leicht lächelte er sanft auf und nickte ihr freundlich zu.
"Tag Sibylla.
Es ist schön dich zu sehen."
Sibylla musste leicht auf den Kommentar von Chan schmunzeln.
"Auch in so einer Lage? Da bin ich beruhigt", erwiderte sie, sie reichte dann Xander ihre Hand.
Dieser war damals nicht mehr in Hogwarts gewesen, als sie unterrichtete.
"Sibylla Slope, es freut mich."

Nachdenklich saß Mayleen im freuchten Gras nahe der Küste. Deutlich konnte sie das kraftvolle Rauschen der Wellen wahrnehmen.
Es war ein windiger, jedoch milder Tag. Seufzend lies sie von ihrem Bild ab, welches die wunderschöne Szenie der Küste vor ihr zeigte.
Wie sollte es denn jetzt nur weitergehen? Abwarten und sich einfach überraschen lassen?
Sehnsüchtig blicke sie auf eine Zeichnung von Ivy und strich sanft darüber. Bald würde ihre Cousine sie besuchen kommen,
doch bis dahin konnte ja immernoch etwas schlimmes passieren. So viel Ungewissheit und so wenig Informationen.

Kühler Wind strich über die Küste bishin zu den Feldern Irlands.
Das Meer trug seinen Atem fort und liess seine Spuren durch Mayleens Haare wehen.
Vielleicht war es ein Gruss, ihrer Einsamkeit wegen.
Denn sie war nicht alleine: Möwen flogen den Klippen entlang und kreisten hoch über ihrem Kopf.
Die Vögel sangen ein Lied in ihren schönen Tönen und der Wind tänzelte sachte durch das Gras.
Marcellus erschien auf dem Klippenhügel.
Mit schweren, kräftigen Schritten trat er den steilen Hang hinauf.
Er trug ein Bündel Gänse um seine Schulter.

[:'D]

Langsam wandte sie ihren Blick von der Zeichnung und betrachtete die Landschaft.
Bei diesem Anblick vergaß sie für einen Moment all ihre Sorgen und die momentane politische Lage.
Einige Minuten verstrichen, bis dann Marcellus in ihr Blickfeld tauchte, als dieser den Steilhang hinauf stritt.
Fragend betrachtete sie diesen, schließlich trug er ein Bündel Gänse um den Hals. Ein nicht alltäglicher Anblick.
Ruhig blieb Mayleen auf dem Boden sitzen und beobachtete weiterhin den fremden Mann.

Mit nackten Fußen saß Kevin im kalten nassen Gras und er wusste seine Mutter hätte gemeckert.
Zieh wieder deine Socken an Kevin, sonst erkältest du dich noch!
Da sie aber nicht hier war und er allein, konnte er den Moment genießen.
Obwohl es Winter war, war ihm nicht kalt was wohl an seinen Kräften lag.
"Ich stelle wirklich jeden Tag fest wie nützlich ihr doch seit."
Ein Grinsen huschte über seine Lippen und plötzlich merkte er aber wie trocken sich sein Hals anfühlte.
In seinen Taschen suchte er eine Flasche Wasser und als er sie endlich fand,
trank Kevin erstmal einen tiefen Schluck.
Wieso musste er immer nur so einen trockenen Hals haben?

Aus dem Wasser erhob sich eine dunkle Gestalt, die seit Monaten ihr Unwesen hier trieb. Menschen verschwanden spurlos. Meistens blieben nur noch die Kleider zurück, mehr nicht.
"Ich rieche...Blut....Frisches, süßes Blut..."
Die Gestalt war um die 180cm groß und mager. Die Augen waren dunkelrot und er trug nichts weiter als eine Jeans. Langsam näherte er sich Kevin, der sein nächstes Opfer war.
"Frisches Blut..." flüsterte er.
Er grinste breit auf.
Seine Vampirzähne waren eindeutig zu erkennen.

Kevin hörte sie erst nicht, die Schritte eines Jägers.
Doch seine Ohren spitzten sich als er eine Stimme vernahm.
Die Flasche lag in wenigen Sekunden geschlossen wieder in der Tasche und
der Wolfsjunge zog ein Schwert aus roten Flammen.
"Verschwindet Vampir!
Das Blut wird euch nicht schmecken!"
Kevin erhob sich und sein Schwert glänzte auf.

"Ein Mensch....Ein Zauberer?"
Der Vampir musterte Kevn eine WEile, bis er anfing ein lautes Lachen von sich zu geben.
Seine Krallen an den Fingern wurden länger, schärfer und gefährlicher.
"Du bist in meinem Jagdrevier, Kind."
Der Vampir zeigte auf den Jugendlichen, schloss die Augen und konzentrierte sich. Er wollte es
schnell hinter sich bringen, sein Blut trinken und sich wieder in das Wasser legen, wo er
weitere Tage in Ruhe schlafen konnte.

"Oh nein mein Freund, du richtige Bezeichnung ist wohl Werwolf.
Soll ich dir das noch erklären oder weißt du selbst was das ist?"
Genervt verdrehte er die Augen als dieser Vampir lachte und
er warf wütend ein Wurfmesser in dessen Richtung.
Natürlich hatte er die Krallen gesehen, welcher schon ein bisschen länger waren als seine.
Hatte er Angst deswegen?
Nein, nicht wirklich gerade.
Kevin grinste und seine Zähne wuchsen genau so wie seine Fingernägel und Muskeln.
Du bist in meinem Jagdrevier, Kind.
Gespielt geschockt rieß er die Augen auf und schaute sich um.
"Ohh man da hab ich bestimmt das Schild überlesen wo das stand.
Ach ich eben haha!"
Er lachte und als er fertig war raste Kevin in Richtung Vampir.
Sein Schwert wurde dann gehoben und mitten in der Luft wollte er das Schwert auf diesen niederschmettern.
Da wollte er mal Ruhe und bekam sie sowieso nicht, erstmal musste so ein Vampir ankommen und so blöde Sprüche ablassen.

Cyra, eine der wunderschönsten Vampire, saß weiter hinten im Sand und beobachtete das Geschehen.
"Interessant. Ein Werwolf und Vampir...Wie in alten Zeiten."
Sie kicherte in sich hinein.
"Wie wirst du ihn am Ende töten? Vampire sind Jäger, die man nicht unterschätzen darf...Ob der Junge das auch weiß?"

Der Vampire streckte den Arm nach vorne aus; das Wurfmesser durchbohrte seine Handfläche.
Das Blut tropfte auf den Boden nd er runzelte die Stirn. Dann sah er wieder zumJungen, der nicht
mehr dort war, wo er sein sollte. Kevin war bereits losgerannt. Der Vampir machte einen Schritt zurück
und hob den anderen Arm hoch, um diesen zu opfern.
Ihm fiel der Arm ab.
Das Blut spritzte in Kevins Richtung.
Sobald es die Haut berührte, würde er ein stechendes Brennen spüren.
Säure.
"JA! JA!! Er gefällt mir! Ich werde sein Blut genießen!!!"

Kevin grinste als der Arm abfiel, aber als er plötzlich ein Brennen spürte schrie er auf.
Sein Atem wurde schwerer als die schmerzhafte Hitze spürte.
Was ist das für ein Ding?
"Könnt ihr nicht mal normal sein?" schrie er entgegen wich wieder zurück.
Was tun, was tun, was tun?
Gut er konnte den Vampir nicht beißen und ausweichen musste er auch.
Schließlich konnte er sich denken das dieser bald auch näher kommen würde.
Kopfschüttelnd berührte Kevin den Boden und vier seiner Selbst erschienen neben ihn.
"Echt sowas ist widerlich." murmelte er zu sich selbst und blickte zu seinen verletzten Arm.
Zwei Kopien erhoben sich und zeigten ihre Schwerter, aber ohne lange abzuwarten rannten sie dann wieder los. Die Anderen warfen noch paar Wurfmesser in Richtung Kopf.

Cyra kicherte.
"Ich finde ihn süß...Tristan hat ja nur süße Freunde."
Dann wurde sie wieder ernst.
"Zeig nicht zu viel, Kevin. Das ist die erste Regel in einem Kampf.
Und setz nie unüberlegt Kräfte, Fähigkeiten oder Techniken ein. Zweite Regel.
Er ist wie Tristan...Einfach drauf loshauen. Männer."

Der Vampir grinste auf.
"Schau mal..."
Aus seinem abgefallenen Arm bildeete sich ein weiterer Vampir, der genausoaussah wie er. Blitzschnell schnitt sich eder Vampir den Arm ab, und dessen Klon machte es ihm nach.
Vier Vampire mit einem Arm und einem Wurfmesser in der anderen Hand standen nun Kevin gegenüber.
"Eure Art ist ausgestorben, weil ihr nichts weiter als Hunde seid. Hunde, die man zähmen muss."
Die Vampire blockten die Angriffe ab. Seine Klone attackierten Kevins Klone; das Original selbst sprang direkt auf Kevin zu. Er streckte den Arm nach vorne aus und seine KRallen wurden immer länger, bis sie schließlich Kevin erreichten, um seinen Hals zu durchbohren.