RE: Dorf - 6

Omi lief dann als letzter an ihr vorbei und nochmal warf er einen eindringlichen Blick auf die Geisha.
Dann wandte er sich wieder voll und ganz den beiden Übergeordneten zu.
Omis Bilck war wieder ernst, kalt und verschlossen.

Isamu kam ans Tor herbeigeritten und schnell eilte er dann durch das Dorf.
Er lief an Kiku vorbei und trat nun vor den Merchisten und die beiden andern.
Er war ausser atem und kniete auf den Boden, als entschuldigung für sein unhöfliches herbeieilen.
Er kniete nieder.
"Merchist Edo, es ist eine Ehre, dass Ihr hier seid."
Er sah zu Edo und nickte ihm zu.
Dann erhob er sich und blickte zu Yabu.
"Toranaga-sama wird noch heute Abend eintreffen, Yabu-sama!"
Omi blickte erschrocken zu Yabu.
Schon heute Abend?

Yabu war ebenfalls am Gesicht zu lesen dass er überstürzt war und nun schluckte er leicht und sein Blick begegnete Omi's.
Er nickte dann kurz und bündig.
"Omi-san, wir werden sofort mit den Vorbereitungen beginnen!
An nichts darf fehlen", ordnete er ihm an.
Er ging dann näher zu Omi und flüsterte ihm nun.
"Kümmere dich besonders um die Barbaren, dass sie sich benehmen", er sah ihm einen langen Augenblick ernst ins Angesicht und wartete ab das er gehen würde.
An Edo würde er sich nachher zuwenden.

Omi nickte.
"Wie Ihr wünscht."
Er sah dann zu Isamu und dieser wusste bereits was zu tun war.

Yabu wandte sich nun wieder ganz Edo zu.
"Es tut mir leid, dass wir diese kleine Erkundungstour durch das Dorf abrechen müssen, Edo-sama", sagte Yabu was er wirklich bedauerte, er hätte sich gerne noch ein wenig weiter geprallt.
"Es braucht Euch nicht dafür leid zu tun, Yabu-sama.
Ich habe dafür vollstes Verständnis", sagte Edo zu ihm und war deswege nicht beleidigt.
Yabu nickte, leget ihm noch kurz die eine Hand auf die Schulter und ging dann neben den anderen vorbei und beeilte sich zu seinem Japanischen Haus.
Edo sah ihm nach, er sah zu Isamu und seine Miene hellte sich warm auf.
"Isamu-san.
Schön dich wieder zu sehn, mein alter Freund", sagte Edo zu ihm und nickte ihm leicht zu.
Edo wandte sich dann an Omi und verabschiedete sich vor ihm und wünsche ihm noch alles gute für das Vorbereiten.

Omi verneigte sich und er lief dann davon.
Isamu lächelte.
"Ich danke euch, Edo. Es tut gut euch wieder zu sehn. Wie geht es euch, fühlt Ihr euch wohl?"

"Jah, danke.
Kann nicht klagen", sagte Edo und blickte zum Gefangenlager.
"Schon verrückt... wie lange war ich nicht mehr hier?
Vielleicht gut 35 Jahre?", fragte Edo und es war eher eine Frage die er sich selbst stellte.
Eine Weile verharrte er in Gedanken, nun viel ihm Mary wieder ein.
Er sah dann schliesslich wiederum zu Isamu.
"Hast du dich von der Reise in den Sümpfen gut erholt?"

"Das habe ich."
Isamu nickte.
"Wir sollten wieder einmal zusammen kämpfen, Merchist."

Edo lächelte nun leicht.
Ja, Isamu war ein guter Kämpfer und er hatte ihn ja selber ausgebildet.
"Vielleicht ergibt sich ja bald mal eine Gelegenheit dazu.
Masao hat mir erzählt, wie du mit jemanden vom Gefangenlager gekämpft hast.
Ein Chinese?", er sah ihn nun aufermksam an, dass Lächeln war verschwunden.

Isamu musste leicht lachen.
Ja, dieser Chinese.
Besimmt hatte man überall herumerzählt, das der Kampf unentschieden ausging!
Einfach zu ärgerlich...
Leicht beschämt kratzte er sich dann am Kopf.
"Ja, ein Chinese", bestätigte Isamu.
"Ein guter Kämpfer, Mensch."

"Ein Mensch?", fragte Edo erstaunt.
Er bemerkte die Verlegenheit und legte ihm freundschaftlich eine Hand auf die Schulter.
"Komm", Edo lief ein wenig mit ihm durch das Dorf.
"Lebt dieser Chinese noch?
Bestimmt wurde er bereits gebissen von den anderen Gefangen nehme ich an", meinet Edo und hatte keine Ahnung wie sich die "Barbaren" untereinander verhielten.
Laut des Jungen und wie er die Ränge kannte, waren sie gut im Bilde, bemerkte Edo.

"Ich bezweifle das eher", meinte Isamu.
Er fühlte sich wohl mit Edo und es tat gut mit ihm durch das Dorf zu laufen.
Ja, Edo war sein Vorbild und ein teurer Freund.
"Die Barbaren sind generell dumm, dieser Chinese scheint es jedoch nicht zu sein."

"Hat Herr Yabu ihn bereits einmal aus dem Lager bestellen lassen?", fragte Edo und liess sich sehr gerne ein wenig über die Lage des Dorfes unterrichten, er wollte nicht bei Toranagas Gegenwart als jemand zählen der nicht im Bilde mit den Schwierigkeiten oder den neusten Gerüchten des Dorfes war.
'Nur gut dass Isamu hier ist, hier traue ich sonst keinem über den Weg', dachte Edo sitll für sich und war froh, dass die anderen keine Gedanken hören konnten.

"Noch nicht", sagte Isamu.
"Es gibt noch eine weitere Chinesin in dem Lager. Möglicherweise müssen sich die beiden bald unter Beweis stellen."

"Ach und wie wird man die beiden vorgehen lassen?", fragte Edo und war selber ein wenig ungläubig.
"Hoffen wir mal nicht, dass sie sich etwas von den anderen Gefangen einreden gelassen haben.
Wenn dieser Chinese so gut kämpft, wie du sagst Isamu, könnte er ja schliesslich eine Gefahr darstellen für irgendeinen Damyo."