Große Sümpfe » leurya ki là zyklopei

In der Nähe der Zyklopensiedkung erschienen Mary und Cyrill.
Der Boden auf dem sie standen war braune Erde und um sie herum waren einige Nebelfäden.
Es war kühl und eher staubig und düster.
Von weitem konnte man laute Schritte hören und der Boden fibrierte ein wenig unter ihren Füssen.
Cyrill sah sich um.
Ja, diesen Ort kannte er.

Mary sah sich um an diesem Ort.
Durch die Nebelschleier, fiel es ihr schwer etwas ausmachen zu können.
Nur der Vibration des Bodens und dessen Farbe ergaben einen guten Kontrast zu den lauten Schritten aus der Ferne und der Düsternis, die sie umhüllte.
Fragend blickte das Mädchen zu Cyrill.

Von weitem kam ein Zyklop gelaufen und schnell schossen zwei schwarze Dörnenbüche vor ihnen herauf.
"Ducken", sagte Cyrill und er duckte sich vor das eben entstandene Versteck.
Der Zyklop war riesig und seine Schritte gewaltig stark.
Er hatte bloss ein Auge und in einer Hand hielt er eine Keule.
Cyrill kramte unterdessen eine kleine Karte heraus.
"Wir sind da oben", flüsterte er.
"Ganz Nordwest, schon fast am Ende der Welt."

Mary duckte sich ebenso und mit unverwandtem Blick sah sie den Zyklop an.
Dass er ein Zyklop war, erkannte sie daran, dass er nur ein Auge besaß. Eine sehr interessanten Begegnung, wie ihr klar wurde, denn solch ein Geschöpf sah man auch nicht alle Tage.
Dann blickte sie auf die Karte und nickte leicht. Auch wenn es hier dunkel war, konnte Mary trotzdem das Glücksgefühl in sich richtig spüren. Es war schön wieder in den Sümpfen zu sein.

Cyrill fuhr der Karte entlang.
"Weiter südlich gehn wir nicht, dort sind die Kobolde, es gibt nichts was so schlimm ist wie Kobolde."
Er sah kurz auf und beobachtete, wie der Zyklop an ihnen vorbei lief.
Dann wandte er sich wieder der Karte zu.
"Richtung Osten kommen die Waldgeister, dazwischen ist noch was. Und wenn wir nach Norden gehn, dann...naja...das würde schön werden."

Mary hörte ihm aufmerksam und gespannt zu. Sie war total begeistert allein schon von der Karte und was es alles zu sehen gab.
"Wow...", flüsterte sie und begann zu strahlen. Immer noch blickte sie auf die Karte.
"Was..was meinst du? Wo sollten wir hingehen?"
Mary würde überall mit hingehen und so wollte sie ihn entscheiden lassen.

"Ich schlage vor Richtung Nord/Ost", sagte Cyrill dann und er packte seine Karte wieder ein.
"Es hat viele schöne Dinge zu sehn dort, auch die Stimmung ist friedlicher als hier."

"Hört sich gut an.", sagte sie zustimmend.
Sie war sehr froh darüber, hier zu sein. Diese Welt war wirklich mit nichts zu vergleichen und das sie hier sein durfte, machte sie wirklich glücklich.
Wieder sah sie sich um, auch wenn es noch immer dunkel war, aber jeder Eindruck war schön.

Cyrill lief dann los mit Mary.
Über ihnen hatte sich eine Art runder Tunnel gebildet.
Es wirkte wie ein schleier, dünn und schon fast durchsichtig.
Der Boden unter ihnen spiegelte die Farben von oben und man konnte einige Lichtspiele darin erkennen.
Schöne Töne waren in der Luft zu vernehmen, als ob jemand an nassen Gläsern rieb oder durch eine Bambusflöte bliess.
Ein grosser Zyklop lief neben ihnen her.
Er war jedoch ausserhalb des dünnen Tunnels und konnte die beiden nicht sehn.
Es schien schon fast, als waren die beiden in einer anderen Welt.
Den draussen war es grau, braun und dunkel.
Hier drinnen jedoch waren die Farben hell, gelb und rot, manchmal auch etwas blau.
"Dies ist ein kleiner Pfad", sagte Cyrill.
"Ein sogenannter quoni. Er führt sehr weit und schützt uns auf unserer Reise."

[so schön!!!]

Mary konnte wusste gar nicht wirklich, was sie in dem Moment dachte. Eigentlich nichts, nichts was all das wunderschöne hier wirklich beschreiben konnte. Sie war einfach nur fasziniert, von allen Dingen, selbst von der trübe Dunkelheit draußen, die schöner war, als sie sie zum Beispiel in der Menschenwelt empfand. Das Mädchen lächelte die ganze Zeit vor sich hin und versuchte nichts zu verpassen.
"Quoni?", fragte Mary und sah Cyrill an.
"Schönes Wort und auch sehr passend, wie ich finde."
Diese Welt ist einfach atemberaubend und ich beneide jeden einzelnen Bewohner, der hie leben darf.

"Ja, Sumpfsprache ist eine sehr schöne Sprache", stimmte ihr Cyrill zu.
"Jedes Wort passt."
Er sah sich dann um und ein unbeschreibliches Gefühl der Leichtigkeit kam in ihm auf.
Unter ihren Füssen war auf einmal ein Abgrund zu sehn. Sie liefen wie auf glas und sie konnten in die Tiefe sehn.
Die Decke über ihnen war gleich geblieben, und auch die Zyklopen die neben ihnen herwanderten.
Doch unten hatte sich eine Atemberaubende Sicht gebildet. Man konnte Hinunter sehn auf das Wasser, das weit vor sich herdampfte. Ja, unter ihnen waren riesige Wasserfälle

Mary blickte sprachlos nach unten, zu den Wasserfällen.
Es sah so wunderschön aus, dass sich ein weiteres Lächeln auf ihren Lippen breit machte.
Natürlich, es war komisch, dass sie weiter laufen konnte, ohne hinunter zu fallen, aber Mary konnte so vieles nicht mehr überraschen.
"Das sieht unglaublich toll aus.", sagte sie leise, mehr zu sich selber als zu Cyrill.

Cyrill sah kurz zu Mary.
"Darunter fliesst das Wasser der ewigen Jugend", sagte er.
"Von einer Quelle sehr weit von hier. Ganz am Ende sind die Klippen, wollen wir dahin gehn?"

"Sehr gerne.", sagte Mary ehrlich und sah nun wieder zu Cyrill.
Sie lächelte ihn an und wollte gerne dort hingehen.
Das Wasser der ewigen Jugend, irgendwie hört sich das toll an.
Das Mädchen schritte langsam weiter und sah sich wieder um.

Die Zyklopen waren verschwunden und einige Glühwürmchen umflirrten nun Cyrill und Mary.
Die Decke über ihnen hatte sich etwas abgedunkelt und das Wasser unten schimmerte blau.
"Diesen Pfad bin ich noch nie gegangen", gestand dann Cyrill.
"Er ist wunderschön."