Gross, mit weissem Marmor und griechischem Stil war die Universität aufgebaut. Rings herum war ein kleiner Park mit einigen Bänken und Schreckensstatuen. Am grossen Tor der Universität war eine grosse Statue, jedoch noch mit einem weissen Tuch verhüllt. Die ersten Gäste hatten sich bereits versammelt und sie liefen im Park herum. Sie waren gespannt auf die Eröffnung, besonders die jungen Leute freuten sich darauf, endlich Sir Douglas von ganzer Nähe zu sehen.
Elizabeth kam mit ihrem Vater vor der Universität an, sie blickte zu dem Gebäude und fächerte sich etwas Luft zu. "Ein regelrechter Skandall würde es geben, wenn die Universität als Lästerplatz enden würde", meinte sie leise und ein wenig aus den Zähnen gesprochen. Lord Gilòngue blickte zu dem Marmor. "Ach wo denkst du hin, Elizabeth. Ausserdem hast du nichts mit der Universität zu schaffen, also lass es dabei", meinte dieser und wollte es sehr schnell vermeiden dass Elizabeth dann noch die anderen Leute über diese Meinung ausfragen würde.
Maximilian kam mit seiner Familie. Ferdinand, Valerie und Elard waren gekommen, nur Narissa erschien nicht, was verwunderlich war, schliesslich ging sie so gut wie an alle Anlässe. Ihr Grund aber, weswegen nicht kam, war Sir Eichenberg. Maximilians Gesicht war ernst, weiter hinten sah er Elina, doch er blickte von ihr weg. Schon viel zu lange war es nun zu spät. "Ah, Monsieur Morrel!" Ein guter Freund lief zu Ferdinand und die beiden begannen sich zu unterhalten. "Ich wünschte, ich wäre noch jung", hörte Maximilian seinen Vater aus einigen seiner Sätze heraussagen. Maximilian lief weiter, er wollte das nicht hören, nein. Es war schrecklich so jung zu sein, zu gerne hätte er jetzt mit seinem Vater getauscht.
Grantly und einige seiner Kollegen aus der Bank kamen daher und sie unterhielten sich. Alle mit schwarzem Zylinder und schwarz gekleidet. Eindeutig, noch eben hatten sie sich um ihre Aktien gestritten, schon waren sie hier bei den Lichtvampiren, ohne Zeit sich vorher umzuziehn.
Neben Lorena lief Frazer und die beiden konnte man von weitem leicht lachen hören. "Mr. Frazer, wirklich sehr unanständig von Ihnen", kicherte Lorena und sie blickte dann auf die Universität.
Die Kutsche von Marianna hielt an, Lucy stieg zuerst aus, der Kutscher half dann anschliessend Marianna aus der Kutsche. Sie war ganz in weiss angezogen und sah nun überrascht zu dem Gebäude. Überweltigender Anblick! 'So sieht also eine Universität aus?', ging es ihr durch den Kopf. Lucy freute sich sehr die Universtität zu sehen und es erfüllte sie auch mit otopianischen Stolz. 'Ich wünschte es würde soweit kommen, dass selbst die Vampire sich hier bessern könnten', dachte sie und hoffte sehr dass die Universität dies entwickeln würde. "Weisst du Lucy. Ich fühle mich so richtig baff... so... so leer. Ich weiss einfach nicht was ich sagen soll", gestand Marianna und stand neben Lucy, sie blickte immer noch ganz verdarrtert zu dem prächtigen Gebäude. Lucy lächelte ihre Freundin an. "Weisst du Marianna, vielleicht musst du auch garnichts sagen, lass es so kommen wie es kommen wird. Stellen sie dir Fragen, so antworte ohne scheu." Marianna nickte leicht, allerdings hatte sie etwas ganz anderes gemeint, trotzdem war es lieb von Lucy, dass sie ihr Mut machen wollte.
Fionn stand vor der verdeckten Statue und blickte zu dem weissen Lackentuch empor. Schliesslich wandte er seinen Blick dann ab und bilckte zum Marmorgestein.
Feres stand wie sein Sohn auch irgendwo, er hielt ein falsches, charmantes Lächeln auf und redete gerade mit James Hawkins. "Sehr reizend die Idee vom, Prinz eine Universität aufzubauen, die Bildung ist schliesslich einer der grössten Vorteile", meinte er. Er nahm einen kurzen Schluck vom Champagner, er hatte ein wenig Mühe. "Was meinen Sie dazu, Hawkins?"
"Nun wissen sie mein guter Feres", begann James, auch er hielt ein Glas Champagner in der Hand und blickte zu dem prächtigen Gebäude. "Meiner Meinung nach wird diese Universität noch vieles leisten. Auf den Kopf stellen? Ich bitte sie", er lächelte leicht und bilckte nun auffordernd zu dem Merchisten. "Es stimmt, Universitäten und Bildung könnte soweit führen zu einer Revolution. Allerdings ist es ein Geschlichtliches Ereignis und nicht zu vergessen etwas sehr nützliches. Viele Adligen sehnen sich und die jungen Leute von heute, muss man schliesslich noch mehr bieten als nur Theater, das Grundwissen und einige andere lächerliche Freizeitbeschäfitgungen, sie nennen es Sport, ich nenne es einfache Wetten", James lächelte etwas spöttisch und sah nun wiederum aufmerksam zu der Universität. "Allerdings sind wir Otopianer, egal was ein Vampir noch alles durchlebt, eines kann ihn niemals genommen werden. Sein otopianisches Wesen, wie auch den Menschen niemals die Gefühle, oder die Umstellung niemals Sünde zu tun genommen werden kann, solange er im Fleisch ist." Feres trank nun ein Schluck. Dies alles interessierte ihn nicht wirklich und auch glaubte er nicht unbedingt daran. "Nun ja, jedes das seine", meinte er. "Allerdings wegen dem otopianischen schliesse ich mich euch an, Hawkens", murmelet und blickte nun etwas ernster zu seinem Sohn, der weiter vorne stand und sich nicht unter die Leute mischte.
Eine weitere Kutsche fuhr vor. Ein Diener öffnete die Tür und heraus trat Eileen. Sie trug ein weißes Kleid das mit einigen Stickereien verziert war. Um ihren Hals hing eine goldene Kette. Ihr Mann hatte geschäftliches zu erledigen und konnte leider nicht zu der Eröffnung kommen. Ihr Blick glitt anerkennend über das große Gebäude, es war wirklich wundervoll. Mit eleganten Schritten durchlief sie den Park und gelegentlich blieb sie stehen um sich mit einigen Vampiren zu unterhalten, oder um eine der Statuen genauer zu betrachten.
Chloe kam ebenso an. Der Kutscher half ihr hinaus und ein hellblaues Kleid zierte ihre schöne Figur. Aufmerksam sah sie sich um und ging einige Schritte auf das Gemäuer der neuen Universität zu. Ihr Blick fiel dann auf Lady Amora, die nicht weit von ihr stand. Noch bevor sie sich dieser wirklich nähern konnte, hatte sie sich bereits zu ihr umgedreht.
"Ah Teuerste...schön Euch zu sehen", sprach die Lady entzückt. Chloe lächelte leicht und begüßte die Mara überschwänglich. "Ihr seht fabelhaft aus! Wirklich zauberhaft dieses Kleid", schmeichelte Chloe und die Lady quitierte dies mit einem leichten Nicken und einer ebenso zarten Bewegung ihrer Lippen.
Aleander hatte im Auftrag des Prinzen Tarabas' Statue entweit und mit der Zeit hatten alle drinnen in der grossen Halle platz genommen. Douglas' nahm am Rednerpult platz und er blickte in die Runde. Das er hier die Eröffnungsrede hielt, war längst keine Überraschung mehr. Allerlei Gerüchte hatten bislang ihre Runden gemacht. "Wir stehen hier auf dem Fundament dessen, was wir als Leben bezeichnen können", begann Douglas und aufmerksam sahen die Leute zu ihm. "Einem Fundament mit viel Geschichte, einem festen Kern mit viel Blut und Schweiss. Leben ist lernen, Leben ist…dazulernen und anwenden, was man einst gelernt. Ein grosser Dichter sagte einst: Es ist ein großer Unterschied, ob ich lese zum Genuss und Belebung oder zur Erkenntnis und Belehrung. Ich würde sagen, dieses Zitat lässt sich erweitern durch die gewaltige, otopianische Grundmauer, die uns umgibt wie ein beharrlich, dauernd Schild. Die Blüte, die Vollkommenheit und Anmut ist es, die in uns den Glauben aufrecht erhält und die da sagt: Es ist vielleicht ein Unterschied, ob ich lese zu meinem Vergnügen und zur Erweiterung meines Wissens, aber lernen soll mehr sein als das. Lesen soll studieren sein, Leidenschaft und Ideal. Nur wer liest, lernt, liebt und wer Einsicht erlangt, hat alles."
Lajos hörte Douglas zu und seine Blicke schweiften ab und zu immer wieder durch die verschiedenen Gesichter. Er musterte kurz Lady Amora, ja, sie erkannte er. Er hatte sie in einigen Bällen bereits gesehn.
Lorena Neroni flüsterte ab und zu dem jungen Frazer etwas ins Ohr. "Ich hab es mir doch gedacht, von Gewissensbrüchen keine Spur."
Ferdinand Morrel wie auch andere wunderten sich, das Douglas erschienen war. Also war die Sache mit Eichenberg doch nicht so wichtig. Vielleicht besser so. Es schien, als wäre Douglas wieder der alte in bester frische und feinsten Worten.